Serbisch-orthodoxe Kirche
Name
Im Verständnis der orthodoxen Christen bedeutet der Begriff Orthodoxie „die rechte Lobpreisung Gottes“. Dieses Selbstverständnis findet seinen Ausdruck vor allem in der Liturgie.
Geschichte
Die Geschichte der Serbisch-orthodoxen Kirche in Österreich begann im Laufe des 17. Jahrhunderts. Nach jahrhundertelangen Jahren der Kämpfe gegen Osmanen und der Suche nach Anerkennung, Heimat und Frieden kamen ca. 1960 Ströme von Arbeit suchenden Serben nach Linz.
Als der erste orthodoxe Priester in Linz eingesetzt war, wurde 1969 der serbischen Gemeinde von der Methodistenkirche für die Feier der Gottesdienste ein Raum zur Verfügung gestellt, der bis 1991 als Kirche diente. Mit der Verlegung der katholischen Severinuskirche („alte Hafenkirche“) konnte die serbische Gemeinde in die leerstehende Kirche übersiedeln und sie im Jahr 2004 kaufen.
In Oberösterreich gibt es neben Linz Gemeinden in Gmunden, Enns und Braunau.
Gemeinde | Religion
Seit 1993 gibt es einen orthodoxen Religionsunterricht an den Schulen. Nach einer Teilnahme von anfänglich insgesamt 100 Schüler/innen ist der Religionsunterricht in den Schulen heute etabliert für Kinder und Jugendliche von der Volksschule bis zur Matura in Religion.
Strukturen
Insgesamt gibt es im Osten 14 verschiedene und selbständige („autokephale“) orthodoxe Kirchen, die – anders als die katholische Kirche im Westen – kein absolutes Oberhaupt kennen. Sie alle verstehen sich als eine Gemeinschaft von Kirchen unter der Aufsicht des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel. Sie bilden die Patriarchate von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Jerusalem, Moskau, Belgrad, Bukarest und Sofia sowie die Nationalkirchen von Griechenland, Zypern, Georgien, Tschechien, Finnland und Albanien.
Gemeinde | Leitung
Die Serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich-Schweiz hat auf dem Gebiet von Österreich 18 Kirchen, davon drei in Wien, in denen regelmäßig die Liturgie gefeiert wird. Die Zahl der Serben in Österreich wird auf ca. 300.000 geschätzt. 21 Priester übernehmen auf diesem Gebiet die pastorale Betreuung.
Zuständiger Bischof der Diözese ist Seine Exzellenz Bischof Andrej (Cilerdzic).
Status
Die Orthodoxen Kirchen sind in Österreich gesetzlich anerkannt.
Ökumene
Die Serbisch-orthodoxe Kirche ist Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und arbeitet im Forum der christlichen Kirchen in Oberösterreich mit.
Oberösterreichische Gemeinden in Gmunden, Enns, Linz und Braunau
Serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich
Helga Schwarzinger | (be)