Donnerstag 25. April 2024

Inzens (Weihrauch)

Weihrauchkörner.

Inzens” (vom lateinischen Wort für „Räucherwerk”) ist der kirchliche Fachausdruck für Weihrauch.

Weihrauch ist dabei das Harz des Weihrauchbaums, eines Strauchs, der in den Trockengebieten um das Horn von Afrika, in Arabien und Indien wächst. Aufgrund der aufwändigen Gewinnung ist Weihrauch sehr kostbar und teuer. Ein wahrhaft königliches Geschenk. Deshalb bringen die Weisen aus dem Morgenland Weihrauch als Gabe für den neugeborenen König im Stall von Bethlehem.

 

Im Gottesdienst wird Weihrauch als Ausdruck der Verehrung für Christus verwendet. Beräuchert werden daher vor allem die Zeichen der Gegenwart Jesu Christi: Altar, Kreuz, Osterkerze, Leib und Blut Christi sowie der priesterliche Vorsteher und die versammelten Mitfeiernden, denn sie gehören durch die Taufe zu Jesus, sind „Leib Christi”, weil er da ist, „wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind” (Mt 18,20).

 

Weihrauch ist im Gottesdienst auch Ausdruck für die Hingabe an Gott und für das Beten, das zu Gott aufsteigt. An Festtagen wird deshalb während des Hochgebets Weihrauch auf dem Altar verbrannt. Auch bei Segnungen und Weihen wird das Weihrauchfass geschwenkt. Damit bringen wir zum Ausdruck, was der Beter in Psalm singt: „Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf.” (Ps 141)

 

Dem Weihrauch wird seit jeher reinigende Wirkung zugeschrieben - und tatsächlich sollen seine Inhaltsstoffe Krankheitserreger abtöten und die Ansteckungsgefahr mindern. Bei Bußfeiern und im kirchlichen Abendgebet gilt Weihrauch deshalb als Zeichen für die Reinigung von Schuld und Sünde.

 

Im Alten Testament sind Rauch und Wolken ein Sinnbild dafür, dass Gott unmittelbar da ist und seine Gegenwart erfahren lässt. Wenn guter Weihrauch den Kirchenraum erfüllt und Duft verbreitet, kann das zum Ausdruck dafür werden, dass wir umhüllt sind von Gottes Barmherzigkeit und dass seine Gegenwart uns umgibt. So können wir selber zum „Wohlgeruch Christi” werden, wie der Apostel Paulus meint (2 Kor 2,15) und so wird der Weihrauch auch zum Sinnbild für Schönheit (Hld 4,14) und Freundschaft (Spr 27,9).

 

 

Quellenangabe:

Freilinger, Christoph (o.A.): Alphabet des Glaubens. Begriffe aus dem Bereich des gottesdienstlichen Feierns von A bis Z: Inzens / Weihrauch. In: Pfarre Linz-Antonius (Hrsg.): Antonius-Ruf. (leicht modifiziert)

Zum Nachdenken
                               Farben- und Formenharmonie der Natur.

 

Die Farben und Formenharmonie muss allein auf dem Prinzip der zweckmäßigen Berührung der menschlichen Seele ruhen.

(Wassily Kandinsky)

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Wie auf eine Perlenkette sind die Augenblicke der Berührung von Himmel und Erde, von Gott und den Menschen...

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