Zukunft von Stift Engelszell scheint weitgehend geklärt

Diese betreffen sowohl das Stift selbst als auch seine Wirtschaftsbetriebe, wie einer Presseaussendung der zuständigen Schließungskommission für das Stift vom 5. März 2025 zu entnehmen ist. Mit 1. April 2025 werden demnach die Gastronomie, der Klosterladen, die Brauerei und Likörproduktion in eine GmbH überführt. Das Stiftsgebäude mit allem, was sonst dazugehört, soll nach bisheriger Planung im September 2025 von den Trappisten an die Diözese Linz abgegeben werden.
Der nun vorgestellten Lösung vorausgegangen seien intensive Beratungen von Vertretern aus Engelszell, der Ordenskommission der Zisterzienser von der strikten Observanz (Trappisten) und der Diözese Linz, hieß es. Aufgrund vieler komplexer rechtlicher und wirtschaftlicher Fragen seien umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Mit einem sorgsamen Blick auf die verbleibenden Mönche, die hier ihren Lebensabend verbringen möchten, und die historische Tradition am Ort sei die Auflösung eines Stifts ein außerordentlicher Vorgang.
Die im Auftrag der Trappisten seit einem Jahr tätige Engelszeller Wirtschaftsdirektorin Elfriede Haindl wird als Geschäftsführerin die neue GmbH leiten. Die GmbH übernimmt alle in der Produktion tätigen Mitarbeiter.
Bereits seit einiger Zeit wird zudem ein Großteil des Stiftsareals von der Caritas der Diözese Linz verwendet, außerdem stellten die Versorgung der Mönche an dem kulturell und geistlich markanten Ort wichtige Beweggründe für das diözesane Interesse dar, wie es weiter hieß. Daher habe sich die Diözese bereit erklärt, schon jetzt, noch ohne bindende Übernahmeverpflichtung, im Auftrag der Trappisten vorläufig die Administration des Stiftsbereichs mitzuverantworten.
Die Freude über den Fortschritt ist bei Dom Samuel Lauras, Abt des tschechischen Trappisten-Klosters Novy Dvur, groß: "Diese wichtigen Schritte sparen Kräfte und Mittel des Ordens." Ihm sei wichtig, dass das Stift Engelszell ein Ort bleibt, der das Andenken an die Trappisten bewahrt und in dem christliches Leben sichtbar wird. Das könne dank der Bereitschaft der Diözese, den Einrichtungen der Caritas und dem Fortbestand der Wirtschaftsbetriebe durch die neue GmbH sichergestellt werden. Damit seien in Engelszell auch weiterhin Hochzeiten, Taufen und Gottesdienste möglich, der Ort stehe außerdem für kulturelle Ereignisse weiterhin zur Verfügung.
Kloster Engelszell
Das Kloster in der am Donauufer gelegenen Ortschaft Engelhartszell war zuletzt seit 1925 von Mönchen des Trappistenordens besiedelt, der sich wegen Nachwuchsmangels und Überalterung jedoch bereits 2023 vom Konvent und damit auch völlig aus dem deutschsprachigen Raum verabschiedete. Eine Kommission rund um Dom Samuel Lauras, Abt des tschechischen Trappisten-Klosters Novy Dvur, ist seitdem für die zukünftigen Schritte verantwortlich. Das Stift spielt mit seinen Betrieben, darunter eine Likörproduktion und eine Brauerei, auch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle in der Region.