Freitag 19. April 2024

Tag des Judentums und Gebetswoche für die Einheit der Christen

Serbisch-orthodoxe Kirche zum Hl. Basilius von Ostrog

Christliche Kirchen begehen am 17. Jänner 2023 den Tag des Judentums und von 18. bis 25. Jänner 2023 die Gebetswoche für die Einheit der Christen unter dem Motto „Tut Gutes! Sucht das Recht!“. 

Gebetswoche für die Einheit der Christinnen und Christen


Die Anfänge der Gebetswoche für die Einheit der Christen reichen bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück. Seit den 1960er Jahren werden liturgische Materialien zur Verfügung gestellt, die für ökumenische Feiern vor Ort als Vorbereitungshilfe dienen. Die Texte werden jährlich von einer ökumenisch zusammengesetzten Gruppe aus wechselnden Ländern vorgeschlagen und vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen adaptiert. Entsprechend der regionalen Vorbereitungsgruppe wird ein Thema und ein Schwerpunkt festgelegt. Das zur Verfügung gestellte Material enthält einen Entwurf für einen ökumenischen Gottesdienst, Bibeltexte und kurze Meditationen und Gebete für jeden der acht Tage. Weitere Informationen zur Geschichte der Gebetswoche.


Das Motto der Gebetswoche 2023 lautet „Tut Gutes! Sucht das Recht!“ und stammt aus dem Buch des Propheten Jesaja aus dem Alten Testament. In vielen Teilen der Welt wird in der Woche zwischen 18. und 25. Jänner über alle Konfessionsgrenzen hinweg für die Einheit der Christinnen und Christen sowie für Überwindung von Spaltung, Ungerechtigkeit und Ausgrenzung gebetet. Die diesjährigen Texte wurden von einer Gruppe aus Minnesota/USA vorbereitet. Aufgrund eigener tragischer Erfahrungen legt sie uns auch das Thema Rassismus ans Herz. Das Anliegen dieser Woche ist also nicht nur die Einheit und Gemeinschaft innerhalb der Christenheit, sondern auch das Engagement für Hungrige, Kranke, Fremde und Unterdrückte, das die biblischen Schriften einmahnen. Christliche Kirchen und Gemeinden wenden sich in dieser Woche der Frage zu: Wie können wir unsere gemeinsame Berufung als Christinnen und Christen heute leben, um den Übeln und Ungerechtigkeiten unserer Zeit entgegenzutreten?


In zahlreichen oö. Pfarren finden in der Zeit von 18. bis 25. Jänner ökumenische Gebete, Gottesdienste und Veranstaltungen statt. Der diözesane Ökumenische Gottesdienst in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen wird am 25. Jänner 2023 um 18.30 Uhr in der serbisch-orthodoxen Kirche in Linz gefeiert (Adresse: Posthof 41, 4020 Linz; Bus 27, Haltestelle: Posthofstraße). Das Forum der christlichen Kirchen in OÖ bereitet den Gottesdienst vor. Die serbisch-orthodoxe Gemeinde Linz ist in diesem Jahr Gastgeberin. Der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Ćilerdžić, der römisch-katholische Bischof Manfred Scheuer, der evangelische Superintendent Gerold Lehner sowie weitere Vertreter:innen christlicher Kirchen in OÖ werden am Gottesdienst mitwirken. Weitere Informationen.


Der Ökumenische Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich findet in der Gebetswoche am 22. Jänner 2023 um 9.30 Uhr in der Pfarre Wels-St. Franziskus statt und wird in Österreich und Deutschland im ORF und im ZDF live übertragen.

 

Tag des Judentums


Am Tag vor der Gebetswoche für die Einheit der Christen – am 17. Jänner 2023 – begehen die christlichen Kirchen in Österreich seit über 20 Jahren den Tag des Judentums. Dieser wurde vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) als liturgischer Gedenktag eingeführt. Er soll alle Christinnen und Christen an ihre Wurzeln im Judentum und die bleibende Bedeutung des Judentums und seiner heiligen Schriften erinnern.


In der Erklärung des ÖRKÖ zur Einführung des Tags des Judentums heißt es:
Das Motto für den „Tag des Judentums“ gibt der Apostel Paulus vor: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ mahnt er im 11. Kapitel des Römerbriefs. Offensichtlich bestand schon in den ersten christlichen Gemeinden die Tendenz, sich über das Judentum erhaben zu fühlen. Später haben die Kirchen die Worte des Paulus vergessen. Anstatt ihre Wurzel, aus der sie leben und die sie trägt, zu pflegen, meinten sie, ohne sie auskommen zu können. Die theologische Verachtung des Judentums und in Folge die gesellschaftliche Abwertung seiner Gläubigen schuf über Jahrhunderte hinweg jenen Nährboden, auf dem das rassistische Gedankengut des Antisemitismus wachsen konnte. Erst seit der Katastrophe der Schoa (des Holocaust) hat in allen Kirchen ein Umdenken gegenüber dem Judentum begonnen. Seither werden wir uns der Schuld, die die Kirchen und ihre Vertreter auf sich geladen haben, immer deutlicher bewusst. Wir sind auf dem Weg, den spirituellen und theologischen Reichtum Israels als Fundament unseres eigenen Glaubens neu zu entdecken. Ein Beitrag dazu soll auch der „Tag des Judentums“ in unseren Kirchen sein, den wir in Zukunft jedes Jahr feiern wollen.


„Die Wurzel trägt dich!“ erinnert Paulus. So gesehen ist der christlich-jüdische Dialog das grundlegende Thema für unser Selbstverständnis als Christinnen und Christen, er ist elementar für die Identität der Kirchen. Er ist nicht von außen herangetragen, sondern jede Katechese redet von Juden, jede Predigt interpretiert jüdische Texte. Wer Psalmen betet, betet jüdische Gebete. Christinnen und Christen haben keinen beliebigen, sondern diesen bestimmten Wurzelgrund. Die Worte „Gott, Geist, Reich Gottes, loben, beten, Weisheit, Gerechtigkeit, Recht, Frieden“ oder „Messias“ sind konkret biblisch-jüdisch gefüllt. Gott hat es gefallen, Israel zuerst und bleibend abzusprechen. Die Worte und Namen „Abraham, Jakob, Mose, Hagar, Sarah, Miriam, Jerusalem, Zion, Halleluja, Hosanna“ lassen sich nicht auswechseln.


In ganz Österreich finden um den 17. Jänner Veranstaltungen, Dialogabende, Vorträge, Diskussionen und Gottesdienste statt. Weitere Informationen.


In Linz wird dieser Gedenk- und Lerntag mit einem Ökumenischen Gottesdienst zum Tag des Judentums in der Ursulinenkirche Linz am 15. Jänner 2023 um 19 Uhr mit Musik aus jüdischen Traditionen der Gruppe Kohelet3 begangen. Weitere Informationen.


Zudem findet ein Vortrags- und Diskussionsabend an der Katholischen Privat-Universität Linz am 17. Jänner 2023 um 19 Uhr statt zum Thema „‘… einen ewigen Namen, der nie ausgelöscht wird …‘ (Jes 56,5) Die Bedeutung des Namens in Judentum und Gedenkkultur“. Vortragende sind Dr.in Barbara Staudinger (Direktorin Jüdisches Museum Wien) und Univ.-Prof.in Dr.in Susanne Gillmayr-Bucher (Professorin der alttestamentlichen Bibelwissenschaft, Kath. Privat-Universität Linz). 
Weitere Informationen.

 

Das christlich-jüdische Komitee OÖ


Das christlich-jüdische Komitee OÖ engagiert sich seit 2001 im christlich-jüdischen Dialog, bemüht sich um kritische Reflexion aktueller Entwicklungen, bietet Begegnungs- und Lernmöglichkeiten an und ist Anlaufstelle für Fragen und Kontakte für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Insbesondere der Tag des Judentums, der als Lern- und Gedenktag begangen wird, ist ein fest verankerter Teil kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in Linz. Darüber hinaus werden unterschiedliche, weitere Angebote gesetzt, die auch mit externen Expert:innen und Kooperationspartner:innen durchgeführt werden.

Zukunftsweg
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Seelsorgeteam Einführung im Dekanat Pettenbach

"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"

Zu Pfingsten wird durch alle Pfarren gepilgert.

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Wichtige Etappen in der Vorbereitung zur Pfarrgründung sind im Gange.
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