Dienstag 16. April 2024

Bischof em. Maximilian Aichern vor 40 Jahren zum Bischof geweiht

Genau vor 40 Jahren, am 17. Jänner 1982, wurde Maximilian Aichern OSB, bis dahin Benediktinerabt von St. Lambrecht, im Mariendom zum Bischof von Linz geweiht. 

Am 15. Dezember 1981 hatte Papst Johannes Paul II. den damaligen Abt des Stiftes St. Lambrecht (Steiermark) Maximilian Aichern zum Bischof von Linz in der Nachfolge von Franz Zauner ernannt. Seine Bischofsweihe am 17. Jänner 1982 führte trotz der arktischen Temperaturen rund 10.000 Gläubige in den Linzer Mariendom, unter ihnen die Spitzen des Staates und des Bundeslandes Oberösterreich. Kardinal Franz König vollzog gemeinsam mit Altbischof Franz Zauner und Bischof Alois Wagner die Bischofsweihe. Weitere 20 Bischöfe aus dem In- und Ausland legten dem neuen Mitbruder die Hände auf.

Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer würdigte Aichern am 17. Jänner 2022 in einem Gastkommentar im "Oberösterreichischen Volksblatt". Aicherns bischöflicher Wahlspruch "In caritate servire" ("in Liebe dienen") sei zu seinem Markenzeichen geworden: "Seine Amtszeit als Diözesanbischof hatte ein klares Profil und spürbare und erlebbare Markenzeichen."

Unvergesslich sind auch für Pühringer die unwirtlichen Temperaturen bei der Bischofsweihe 1982 im Mariendom: "Als damals noch junger Landtagsabgeordneter war ich dabei – es war festlich, feierlich und es war bitterkalt. Aber die Kälte, die damals im Dom geherrscht hat, ist kein Omen für das Pontifikat von Bischof Maximilian geworden. Ganz im Gegenteil, Bischof Aichern hat der innerkirchlichen Raumtemperatur durchaus gutgetan."

 

Bischofsweihe von Maximilian Aichern OSB im bitterkalten Linzer Mariendom am 17. Jänner 1982. Kardinal Franz König leitete die Liturgie.
Das Evangeliar auf den Schultern des neuen Bischofs: Sein Dienst ist dem Evangelium verpflichtet.
Bischofsweihe von Maximilian Aichern

© Diözesanarchiv

Aichern habe sich u. a. durch Dialogfähigkeit und Menschennähe ausgezeichnet. "Bischof Maximilian hat die Kirche für viele attraktiv gemacht, Beziehungen hergestellt und vor allem die Menschen in ihren Sorgen, aber auch in ihrer Kritik, ernst genommen", so Pühringer. Obwohl Aichern, zum Zeitpunkt seiner Berufung Abt des Benediktinerstiftes St. Lambrecht, ursprünglich gezögert hatte, die Aufgabe als Linzer Diözesanbischof zu übernehmen ("Wenn ich mich vor 40 Jahren gegen die Ernennung ein paar Monate lang gewehrt habe, dann hatte das damit zu tun, dass ich Oberösterreich nicht kannte", erzählte er im Dezember 2021 im Interview mit der KirchenZeitung), habe er mit Riesengeschwindigkeit die Herzen der OberösterreicherInnen erreicht und sich auch nach seiner Amtszeit in ihren Herzen einen guten Platz gesichert.

Bischof Maximilian habe sich als Sozial- und Caritasbischof darüber hinaus in ganz Österreich einen guten Namen gemacht. Pühringer: "Er hat nicht nur die Verantwortung für die Schwachen immer wieder eingefordert, sondern hat auch soziale Initiativen selbst gesetzt, wie z. B. die Arbeitslosenstiftung." Nicht zu vergessen sei auch sein federführendes Mitwirken am Sozialhirtenbrief der heimischen Bischöfe und am ökumenischen Sozialwort der christlichen Kirchen.

 

Maximilian Aichern stand 23 Jahre lang, bis 2005, der Diözese Linz vor. Zu Weihnachten, am 26. Dezember 2021, feierte Aichern seinen 89. Geburtstag. Als Bischof wie auch seit seiner Emeritierung vor 16 Jahren versucht er, den Menschen durch Solidarität, Gespräche und Dialog zu helfen, aber auch durch die Feier der Liturgie und der Sakramente; denn, so Bischof Aichern im Gespräch mit der Linzer KirchenZeitung: "Ein Christ ist immer im Dienst."

 

Zum Interview in der KirchenZeitung
(Ausgabe 49 / 2021; 7. 12. 2021)

 

 

"Lasst euch die Freude am Menschsein und am Christsein nie nehmen!"

 

"Lass euch die Freude am Menschsein und am Christsein nie durch etwas nehmen!": Ein Satz, den Bischof em. Aichern Menschen in Ansprachen und Predigten bis heute immer wieder mit auf den Weg gibt und der für ihn gewissermaßen Programm ist. Im 2005 vom Linzer Domkapitel herausgegebenen Buch "Maximilian Aichern – Bischof mit den Menschen" (S. 11f.) erklärt Aichern, was mit der Freude am Menschsein gemeint ist: "Ich denke, es ist die Freude am Leben. Freude kann man nicht jeden Tag erleben und ausstrahlen, es gibt auch andere Situationen. Aber man soll mit Gelassenheit leben. Das ist auch eine Form der Freude. Die Gelassenheit, sich von allem Möglichen, das der Tag und die Zeiten bringen, nicht umwerfen zu lassen. Gott hat mir das Leben gegeben und mit dem fange ich jetzt etwas an."

 

Freude am Christsein sieht Aichern sehr umfassend: "Nicht nur, dass wir wissen, wie wir miteinander menschenwürdig durchs Leben gehen können, sondern dass wir das auch mit äußerden Zeichen bekunden, in der Art und Weise, wie wir uns begegnen, und in der Art und Weise, wie wir Gott begegnen beim Gottesdienst. Das kann auch eine Freude sein, eine gemeinschaftliche Freude, eine einzelne Freude, eine geistliche Freude. (...) Gott gibt uns eine Richtung in den Geboten und durch Jesus einen Kompass im Evangelium. Er schraubt die Anforderungen an Christen ziemlich hoch, etwa in der Bergpredigt. Das verlangt schon etwas von uns. Aber im Grunde genommen schenkt es Gelassenheit und Freude, wenn man auf diese Art und Weise, auch durch die Tröstungen, die Gott ausspricht, besser durchs Leben kommt." 

 

 

Bischof em. Maximilian Aichern

Verkündiger der Frohen Botschaft: Bischof em. Maximilian Aichern. © Diözese Linz / Wakolbinger



Von der Katholischen Arbeiterjugend geprägt


Maximilian Aichern wurde am 26. Dezember 1932 als Sohn eines Fleischhauers in Wien geboren. Die Zeit in der Pfarrjugend der Kalasantiner, einem Orden für christliche Arbeitende, in der Gemeinde St. Josef im 14. Wiener Gemeindebezirk sei prägend gewesen, berichtete Aichern im Gespräch mit der Kirchenzeitung. Nach der Matura arbeitete er im elterlichen Betrieb und gehörte als Lehrling zur Gruppe der Katholischen Arbeiterjugend (KAJ), mit engen Kontakten etwa in Richtung Kardinal Joseph Cardijn, P. Josef Zeininger und Leopold Kunschak. Auch aufgrund der jährlichen KAJ-Wallfahrt nach Mariazell sei er 1954 ins Kloster St. Lambrecht der Benediktiner eingetreten.

Nach der Priesterweihe in Rom 1959 wurde Aichern 1964 Abtkoadjutor und 1977 Abt von St. Lambrecht. Am 15. Dezember 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. (1978-2005) offiziell zum Bischof von Linz, die Bischofsweihe fand am 17. Jänner 1982 im Linzer Mariendom statt.

 

Am 18. Mai 2005 nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch von Bischof Aichern an und ernannte ihn gleichzeitig zum Apostolischen Administrator der Diözese Linz. Am 18. September 2005 übergab Aichern schließlich das Amt des Diözesanbischofs an den damaligen Weihbischof von Wien, Ludwig Schwarz.

 

Kathpress / (be)

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