Von Frohbotschaft "berühren lassen"
Die Fähigkeit dazu sei heute jedoch vielen Menschen abhandengekommen und die Weihnacht zu einer "Botschaft, die nicht mehr ankommt" geworden. Möglicherweise werde als "zu schwach erlebt, das Leid auszuloten, das Dunkel aufzufangen, Licht in die Labyrinthe zu bringen". Persönliche Verletzungen und Kränkungen oder auch die Strukturen der Kirche seien bei vielen Menschen eine "Blockade auf dem Weg nach Bethlehem", stellte der Linzer Diözesanbischof fest.
Dass durch ein Berührtwerden jedoch auch auf überraschende Weise eine Verwandlung statt-finden könne, habe er an einem Weihnachtsabend in einem Hospiz erfahren, berichtete Scheuer. Nach dem Evangelium habe der Seelsorger das Kind aus der Krippe genommen und jedem zum Anfassen gereicht. Nach anfänglicher Zurückhaltung sei dann "beim Anschauen und Greifen, beim Berühren und in den Händen halten etwas in den Gesichtern zu spüren" gewesen. "Weil Gott sich von uns berühren lässt, deshalb wird er Mensch", unterstrich der Bischof. Voraussetzung dafür seien allerdings Stille, Freiräume ohne Druck und Zwang und eine "positive Kultur der Einsamkeit".
Die Predigt von Bischof Manfred Scheuer in der Christmette zum Nachlesen.