Donnerstag 18. April 2024

Martin Prein referierte am St. Barbara Friedhof

Der bekannte Notfallpsychologe, Tha­na­tologe und ehemalige Be­statter Dr. Martin Prein eröffnete die Ver­an­stal­tungs­reihe „Blicke auf den Tod“. Am 7. Oktober 2020 hörten etwa 50 Personen seinen Vortrag. 

Im Vorfeld von Allerheiligen lädt der St. Barbara Friedhof ein, sich mit dem existentiellen Thema Tod aus verschiedenen Perspektiven zu beschäftigen, darunter die der Psychologie, der Musik und Literatur sowie der Philosophie. Den Auftakt der Reihe "Blicke auf den Tod" bildete der Vortrag von Dr. Martin Prein mit dem Titel "Wir haben nichts, außer uns! Bekenntnisse eines Ex-Bestatters" am 7. Oktober 2020. 

 

Auftakt der Reihe 'Blicke auf den Tod' mit Dr. Martin Prein

Auftakt der Reihe "Blicke auf den Tod" mit Dr. Martin Prein © Clemens Frauscher | St. Barbara Friedhof 

 

Ausgangspunkt der Überlegungen von Martin Prein ist das Leichentabu, welches es zu allen Zeiten und in allen Kulturen gibt. "Ein Tabu hat immer einen Sinn", erklärte der Thanatologe. Die Vorstellung hinter dem Leichentabu sei, dass der tote Körper mit dem Macht- und Chaospotential des Todes umgeben ist. "Darum ist das Leichentabu in erster Linie ein Berührungsverbot. Der tote Körper konfrontiert einen mit der Macht des Todes, der eigenen Sterblichkeit und der Unverfügbarkeit des Lebens", so Prein.

 

Der Tod übersteigt rationales Vorstellungsvermögen 

 

Prein zufolge übersteige der Tod unser rational begriffliches Vorstellungsvermögen, denn: "Niemand weiß, wie es ist, tot zu sein. In der direkten Begegnung mit dem toten Körper entsteht bei vielen Menschen ein Gefühl des Unbehagens, Unheimlichen und des Gruselns. Das gilt genauso für Menschen in Berufsgruppen, die mit dem Tod zu tun haben wie Pflege- und Einsatzkräfte oder Bestatter", schilderte der Ex-Bestatter.
 
Jede Kultur und jede Zeit entwickelte Rituale des Umgangs mit dem Leichentabu. „Was früher ein Stück Brot und ein Schluck Most beim Verlassen des Trauerhauses war, sind heute Handschuhe und Desinfektionsmittel", sagt Prein.

 

Dr. Martin Prein
Martin Prein: "Um die Angst vor dem Tod in den Griff zu bekommen, haben wir viel an kulturellen Werten und Phänomenen entwickelt." © Clemens Frauscher | St. Barbara Friedhof 


Prein empfiehlt, sich mit dem Thema Tod zu beschäftigen – in der ganzen Breite und Tiefe. Die gegenwärtige Rede über den Tod ist stark eingespurt in eine sprachliche und bildsprachliche Tendenz, die der Psychologe die „Verteelichtung des Todes“ nennt. Allzuschnell gibt es eine weich gezeichnete Bildsprache, die zur Re-Tabuisierung führen kann. Umsorgtes Sterben als friedliches Einschlafen auf der Pallativstation ist eine Variante des Todes. Aber es gibt auch die hässliche Fratze des Todes. Tröstlich ist, dass es heute viel bessere Angebote der Trauerbegleitung gibt als früher.

 

 

Weitere Termine am St. Barbara-Friedhof im Rahmen der Reihe „Blicke auf den Tod“:
 
Dienstag, 13. 10. 2020 | 19.30 Uhr: Auf dem Weg ins Ungewisse. Improvisationen von Andreas Thaller am Klavier. Rezitationen von Leona Siber. 
 
Montag, 19.10.2020 | 19.30 Uhr:  Der Tod der Philosophen. Vortrag mit dem Philosophen Univ.-Prof. Mag. Dr. Stephan Grotz, KU Linz. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kepler Salon als „Kepler Salon Extern“. 
 
Covid19-Prävention: Kostenlose Zählkarten sind beim Friedhofs-Portier, in der Friedhofs-Verwaltung, per Email office@barbarafriedhof.at oder telefonisch unter 0732 654514 erhältlich. 

 

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