Freitag 26. April 2024

Ordensgemeinschaften legen Statistik für 2019 vor

Der leichte Rückgang von Ordensleuten in Österreich setzt sich für 2019 weiter fort, doch auch ein positives Wachstum bei Berufungen ist für das Jahr 2019 zu verzeichnen. Das zeigt die Statistik der Ordensgemeinschaften Österreich, die am 24. April 2020 präsentiert wurde.

Erzabt Korbinian Birnbacher präsentierte am 27.04.2020 den Jahresbericht der Orden, die SUMMA 2019, via Video-Live-Schaltung gemeinsam mit dem Pressesprecher der Orden, Martin Gsellmann, direkt aus Salzburg.

 

Zahlen weiter rückläufig

 

Die Zahl der Ordensangehörigen in Österreich ist weiter rückläufig. Das hat die Österreichische Ordenskonferenz durch deren Vorsitzenden Erzabt Korbinian Birnbacher in einer Videopressekonferenz am 27. April 2020 bekanntgegeben. So sank die Gesamtzahl von Ordensangehörigen von 4.924 im Jahr 2018 auf 4.691 im Jahr 2019 (-5 %). Die Hauptursache dafür ist die Altersstruktur, hier vor allem bei Frauenorden. 62% der weiblichen Ordensangehörigen sind über 75 Jahre alt. Zum Vergleich: Bei den Männerorden liegt der Anteil in dieser Altersgruppe bei 29 %.

 

Der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher kommentiert den Rückgang: „Wir werden weniger ... Wahlen 233. Es handelt sich dabei aber nicht um nackte Zahlen, sondern um 233 konkrete Menschen, Schwestern und Brüder in Ordensgemeinschaften, die ihre Berufung gelebt und ihr bis zum Tod treu geblieben sind. Sie haben wie Paulus es formuliert „den Lauf vollendet“ (2 Tim 4,7).

 

Drei weibliche Ordensgemeinschaften verließen Österreich bzw. hörten auf in Österreich zu existieren, was die Anzahl aller Orden, die in Österreich vertreten sind, von 195 auf 192 reduzierte. Die drei Frauenorden waren die Sionschwestern, wobei eine Schwester in Wien noch wohnhaft ist, die Dienerinnen vom Hl. Blut, welche als Gemeinschaft und nicht mehr als katholischer Orden gezählt werden und die Anbeterinnen vom Blut Christi, die Österreich verlassen haben. So gibt es nunmehr 86 Männer- und 106 Frauenorden in Österreich.

 

Erzabt Korbinian Birnbacher im Gespräch mit Pressesprecher Martin Gsellmann

Erzabt Korbinian Birnbacher im Gespräch mit Pressesprecher Martin Gsellmann. © Ordensgemeinschaften / Magdalena Schauer


Positiver Trend

 

Auch einen positiven Trend gibt es in der Ordensstatistik 2019 zu verzeichnen. So legten mehr Männer (+1) und vor allem Frauen (+13) ihre ewigen Gelübde ab und banden sich damit dauerhaft an eine Ordensgemeinschaft. Bei den Eintritten in das Noviziat sanken die Zahlen im Vergleich zu 2018. Bei den Männerorden traten 19 (25 in 2018) und bei den Frauenorden 16 (18 in 2018) ein.

 

Die Stv. Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz Sr. Franziska Bruckner freut sich: „17 Frauen haben im abgelaufenen Jahr versprochen „sich für ihr ganzes Leben“ an die von ihnen gewählte Ordensgemeinschaft zu binden. Um sich „auf ewig“ einer Gruppe von Ordensfrauen anzuschließen bedarf es einer starken und mutigen Persönlichkeit und einer gediegenen Ordensausbildung. Gepaart mit Hoffnung und Zuversicht für den gewählten Weg möge es jeder einzelnen von ihnen geschenkt sein mit Freude das Leben zu gestalten, um sich einzubringen für die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten und -wirken und für die, die ihnen anvertraut sind“.

 

Auffällig bei der Altersstruktur ist, dass bei den Männerorden den größten Anteil (42 %) die 40- bis 64-Jährigen ausmachen. Bei den Frauenorden ist der Anteil der 40- bis 64-Jährigen, bzw. 65- bis 74-Jährigen fast gleich groß, um die 18 %. Die Männerorden haben zwar im Vergleich zum Jahr 2018 um 14 % weniger unter 40-Jährige, aber der Anteil in dieser Altersgruppe ist mit 13 % an der Gesamtzahl deutlich höher als bei den Frauenorden mit nur 3 %. Bei den Frauenorden ist die Zahl der unter 40-Jährigen im Vergleich zu 2018 konstant geblieben.

 

Bildung, Gesundheit, Seelsorge

 

Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die Bedeutung der Orden u. a. im Bildungsbereich: 52.118 Schülerinnen und Schüler besuchten 2019 eine Ordensschule. Eine Entwicklung im Bereich der Ordensschulen schrieb sich dabei auch 2019 fort. Die Anzahl der in direkter Trägerschaft der Orden stehenden Schulen nahm leicht ab: von 43 auf 39. Die Anzahl der Schulen in Trägerschaft von Schulvereinen hat sich nicht wesentlich verändert, während die Vereinigung der Ordensschulen Österreich (VOSÖ) deutlich von 26 auf 35 Ordensschulen wuchs.

 

In den Kernbereichen Bildung, Seelsorge und Gesundheit ist die Zahl der Ordensleute, die dort ihren Dienst versehen, stabil geblieben. So wirkten 2019 in den 23 Ordensspitälern 262 Ordensmänner und -frauen, in den Schulen und Bildungseinrichtungen 267 und in der Pfarrseelsorge 1.084 Ordensleute.

 

Keine Erbsenzähler, sondern Mut-Macher und Hoffnungs-Träger

 

Erzabt Korbinian Birnbacher: „Ausschlaggebend sind für mich letztlich nicht die Zahlen, die ihre Sprache sprechen, sondern unser Vertrauen in Gott und in die Menschen, die sich hinter diesen nackten Zahlen verbergen. Unser Auftrag lautet schlicht und klar: Aus den Zahlen die richtigen Schlüsse ziehen!

 

Ordensleute gehören eben nicht zur Profession der pragmatisierten Erbsenzähler, der kleinlichen Krämerseelen oder der beamteten Bedenkenträger, von denen es ohnehin viel zu viele gibt. Als Ordensleute gehören wir zur kirchlichen Gattung der Propheten, der Mut-Macher und der Hoffnungs-Träger, die schon immer rar waren. Die Zahlen sind eben die Zahlen!“

 

Großer Dank in der Krise

 

Zum Abschluss des live übertragenen Pressegesprächs äußerte sich Erzabt Birnbacher noch zur aktuellen Krisensituation. Corona zeige, dass auch Ordensleute keine Ausnahme bilden und natürlich genauso betroffen von allen Maßnahmen seien wie jeder andere. Vieles lasse sich darstellen in Zahlen, nicht aber die Dankbarkeit gegenüber allen MitarbeiterInnen in Ordenswerken wie beispielsweise den Spitälern. Sie alle hätten weit mehr geleistet, als sie jemals mussten.

 

Auch vieles andere könne man nicht in Zahlen gießen, wie die unterschiedlichen Beiträge, die in den Bereichen Kultur und Bildung, in den Archiven und Kunstsammlungen, passieren. Kunst sei nicht bezifferbar. Birnbacher bedanke sich auch bei allen Archivaren und Zuständigen, die es möglich gemacht hätten, dass auch während der Krise Betriebe aufrecht erhalten wurden

Auch das Projekt #ORDENTLICH LERNEN, in dem gebrauchte Laptops an Ordensschulen gesammelt werden, um sie an SchülerInnen weiterzugeben, die sie dringend für das Homeschooling benötigen, zeige das wertvolle Engagement, das in den Ordensgemeinschaften geschehe. Denn es sei ihr Auftrag Bildung weiterzugeben und fruchtbar zu machen für die Zukunft.

 

Erzabt Korbinian Birnbacher

Erzabt Korbinian Birnbacher. © Ordensgemeinschaften / Magdalena Schauer

 

 

OrdenschristInnen in der Diözese Linz

 

Die Diözese Linz zählt 25 männliche Orden mit 274 Ordensangehörigen und 21 weibliche Orden mit 629 Schwestern. Es gibt 43 Ordensschulen mit 10.551 SchülerInnen sowie sieben Ordenskrankenhäuser und elf Alten- und Pflegeeinrichtungen.

 

Ordensgemeinschaften Österreich / Kathpress

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