Donnerstag 25. April 2024

Ordensfrau empfiehlt, "regelmäßig bei sich selbst einzuchecken"

Melanie Wolfers SDS

Die deutsche Ordensfrau Melanie Wolfers empfiehlt, sich Zeit und Raum für die Begegnung mit sich selbst zu nehmen, "denn schließlich ist man selbst die Person, mit der man Tag für Tag verbringt".

Wer "regelmäßig bei sich selbst eincheckt", komme auch in der heutigen hektischen Zeit zur Ruhe und schließlich bei sich selbst an, erläuterte die in der Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen in Wien lebende Ordensfrau Melanie Wolfers am 13. Juli 2018 im Rahmen der Pädagogischen Werktagung in Salzburg.

 

In Analogie zu zwischenmenschlichen Freundschaften sprach die Theologin von der "Kunst, mit sich selbst befreundet zu sein". Wie jede Freundschaft lebe auch die Selbstbeziehung davon, sich bewusst Zeit zu nehmen, sich an Stärken zu erfreuen und Schwächen als Teil der Persönlichkeit anzunehmen. Anders als bei Freunden herrsche im Umgang mit sich selbst oft aber übermäßige Strenge, die Wolfers auf gesellschaftlich bedingte, zu hohe Anforderungen an die eigene Person zurückführt.

 

Dem "Damoklesschwert, anderen nicht zu genügen" und dem "irrsinnigen Selbstoptimierungsdruck, der in unserer Gesellschaft herrscht", will sie die Liebe zu sich selbst entgegensetzen. Erst ein Raum der Geborgenheit und des Schutzes ermögliche Entfaltung. Wolfers sieht die Freundschaft mit sich selbst als Persönlichkeitsbildung, als Weg zur Selbstachtung, aber auch als spirituelle Erfahrung. In seinen inneren Räumen solle man nicht nur Tourist sein, sondern diese wirklich mit Leben füllen und bewohnen, so die Bestseller-Autorin.

 

Für den zweiten Referenten am letzten Tag der Pädagogischen Werktagung zum Thema "LEBENSRÄUME entdecken.gestalten.teilen", den Philosophen und Psychotherapeuten Emmanuel Bauer, sind bewusste Entscheidungen der Schlüssel für eine erfüllte Existenz. Anstatt von Selbstbestimmung stelle sich bei vielen Menschen aber ein Gefühl des "passiven "Gelebt-Werdens" ein, "wenn sie eher funktionieren als leben, von einer Sache getrieben sind, sich gezwungen fühlen, sich ständig anpassen zu müssen oder sogar dahinvegetieren", erläuterte Bauer, der an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg lehrt.

 

Selbstwirksame Entscheidungen setzten Nähe zu sich selbst und Momente des Innehaltens voraus. "Viele Menschen finden in solchen Augenblicken aktiver Stille im Alltag auch 'Orte Gottes'". Bauer sieht im Mut, innere Räume zu betreten, den ersten Schritt zum wahren Selbst-Sein und zu wahrer Freiheit.

 

Die diesjährige Pädagogische Werktagung zum Thema "Lebensräume" endete am Freitag, 13. Juli 2018. Die vom Katholischen Bildungswerk Salzburg in Kooperation mit der Caritas Österreich und der Universität Salzburg organisierte fünftägige Veranstaltung zählt zu den wichtigsten Pädagogik-Fachtagungen im deutschsprachigen Raum.

 

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