Mariazell: Vollversammlung der Bischofskonferenz eröffnet
Dabei beteten die Bischöfe das von Papst Franziskus im Blick auf die kommende Weltbischofssynode verfasste Gebet für die Jugend. Im Anschluss versammelte sich der Episkopat unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn im geistlichen Haus der Benediktiner, wo die Beratungen mit einem Studientag zum Thema Priesterausbildung und dem damit verbundenen österreichweite Vorbereitungsjahr ("Propädeutikum") begannen. Die Konferenz der Bischöfe endet am Mittwoch, 13. Juni 2018 mit einem Festgottesdienst.
Gebet der Bischöfe vor dem Gnadenaltar. © Kathpress / Paul Wuthe
Die Vorbereitung auf die Weltbischofssynode unter dem Leitwort "Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung" ist ein weiteres Schwerpunktthema der Bischöfe in Mariazell, dem schon traditionellen Ort ihrer Sommervollversammlung. Im Zuge seiner Vollversammlung setzt der Episkopat im Marienwallfahrtsort auch einen besonderen Akzent im Blick auf das diesjährige 100-Jahr-Jubiläum des Canisiuswerks, des Zentrums für geistliche Berufe. So werden die Bischöfe ihren Festgottesdienst dem Anliegen von Berufungen widmen. Die Messe, zu der die Gläubigen eingeladen sind, findet am Mittwoch, 13. Juni, um 11.15 Uhr in der Basilika Mariazell statt. Ihr wird der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl vorstehen, der auch die Predigt hält. Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, wird die Festmesse mitfeiern und zuvor mit den Bischöfen zusammentreffen.
Küng an Bischöfe: Jesus im Herzen tragen
"Ich wünsche euch die Verbundenheit mit Christus und dass ihr Jesus im Herzen tragt." Mit diesen Worten wandte sich der scheidende St. Pöltner Bischof Klaus Küng beim gemeinsamen Gottesdienst am Dienstagmorgen, 12. Juni 2018 an die Mitglieder der Bischofskonferenz. Am Gedenktag der seligen Hildegard Burjan könne man sehen, wozu ein Mensch fähig sei, der wie sie ganz aus der Christus-Beziehung lebe. Die Gründerin der Schwestergemeinschaft "Caritas Socialis" und erste christlichsoziale Abgeordnete in der Ersten Republik sei eine "unglaublich tatkräftige, mutige und zugleich gesprächsfähige Frau in schwierigen Zeiten gewesen", so Küng in der Predigt. Die Weise, wie sie trotz schwerer Krankheit durch ihren tiefen Glauben vieles bewirken konnte, sei ein bleibendes Vorbild.
Der Blick auf Hildegard Burjan zeige, aus welchen Quellen auch Bischöfe schöpfen sollten für ihren Dienst. "Ich hätte nicht ausgeharrt und es nicht ausgehalten ohne Stille und Begegnung mit Christus", sagte Küng, der nach insgesamt 29 Jahren als Bischof am 1. Juli aus dem Amt scheidet. Diese Verbundenheit mit dem Herrn bewirke Erneuerung, sei eine Quelle der Kraft und befähige dazu, unkonventionelle Wege zu gehen und dabei gleichzeitig Geradlinigkeit zu bewahren. Vor diesem Hintergrund könne er, Küng, auf die immer wieder gestellte Frage nach der Zukunft der Kirche aus tiefer Überzeugung sagen: "Langfristig bin ich optimistisch."
Österreichische Bischofskonferenz
Der scheidende Bischof Klaus Küng. © Kathpress / Paul Wuthe