12. April ist Internationaler Tag der Straßenkinder
Straßenkinder gibt es auch im Bürgerkriegsland Afghanistan, in das zunehmend Flüchtlinge aus Österreich zurückgeschickt werden. Das CSC, dem Jugend Eine Welt als Mitglied angehört, ist die größte NGO-Plattform, die sich auf internationaler Ebene für Straßenkinder einsetzt. Sein Ziel ist, den 12. April künftig als UN-Gedenktag für Straßenkinder zu etablieren.
„Tag der Straßenkinder“-Kampagne in Österreich
In Österreich organisiert Jugend Eine Welt seit Jahren rund um den 31. Jänner, dem Gedenktag Don Boscos, die Kampagne „Tag der Straßenkinder“ (www.tagderstrassenkinder.at). Insbesondere Jugendgruppen und Schulklassen werden eingeladen, zum Thema Straßenkinder aktiv zu werden. „Wir unterstützen die Forderung des CSC nach einem UN-Welttag für Straßenkinder, würden uns aber natürlich freuen, wenn der 31. Jänner von der UNO als Welttag der Straßenkinder anerkannt würde. Das wäre eine Anerkennung für das riesige Hilfswerk, das der „Patron der Straßenkinder“ Don Bosco im 19. Jahrhundert in Gang gebracht hat und das heute mit unserer Unterstützung in mehr als 130 Ländern Kindern in Not zur Seite steht“, so Jugend Eine Welt Geschäftsführer Reinhard Heiserer. „Am Wichtigsten ist jedoch, dass die internationale Öffentlichkeit dem Thema Straßenkinder endlich mehr Aufmerksamkeit schenkt, jedes betroffene Land Aktionspläne zu ihrem Schutz beschließt und dafür ausreichende Geldmittel zur Verfügung gestellt werden.“
Straßenkinder in Ecuador © Jugend Eine Welt
Die vergessenen Straßenkinder von Afghanistan
Anlässlich des Internationalen Tags der Straßenkinder erinnert Jugend Eine Welt insbesondere an das Schicksal der Straßenkinder in Afghanistan - einem von zahlreichen Ländern, in denen Straßenkinder viel zu wenig Hilfe und Aufmerksamkeit erhalten. Allein in der Hauptstadt Kabul leben Zehntausende Kinder und Jugendliche auf der Straße und schlagen sich mit Betteln, Müllsammeln oder dem Verkauf von kleinen Utensilien durch. Wie die achtjährige Sohrab: „Ich sammle leere Pepsi-Dosen und verkaufe sie an Geschäfte. Ich verdiene so wenig, dass es kaum für ein Brot zum Abendessen reicht.“ Häufig unterstützen die Kinder mit ihrer Arbeit auch noch arme Familienangehörige. „Mein Vater ist arbeitslos, mein älterer Bruder behindert. Ich bin der einzige, der in unserer Familie Geld verdient. Darum muss ich arbeiten und kann nicht zur Schule gehen,“ sagt der achtjährige Farzad.
Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF schätzte die Anzahl der Straßenkinder in Kabul auf 60.000. Es könnten aber sogar mehr als 100.000 sein, befürchtet Najibullah Zadran, Nationaler Kinderechtskoordinator der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC). Die Straßenkinder seien in großer Gefahr, ausgebeutet und missbraucht zu werden. Das bestätigte auch Sadiq Sadiqi, Sprecher des afghanischen Innenministeriums, in einem Interview: „Jeden Tag gibt es Berichte, dass Kinder entführt, verkauft und sexuell missbraucht wurden.“ Jugend Eine Welt fördert in Afghanistan seit Jahren Hilfsprojekte für benachteiligte Kinder bzw. junge Frauen und verhindert dadurch, dass sie auf der Straße landen.
Ab 2017 verbesserter Schutz für Straßenkinder
Die Hoffnung ist groß, dass sich die Situation von Straßenkindern künftig in vielen Ländern verbessern wird. Denn im Mai soll in Genf eine neue UN-Richtlinie („General Comment“) zu ihrem Schutz verabschiedet werden, die für alle Vertragsstaaten der UN-Kinderrechtskonvention gilt. Jugend Eine Welt feiert im Mai sein 20-jähriges Jubiläum. „So haben wir gleich doppelt Grund zum Feiern!“, freut sich Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
Unterstützung durch Spenden
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Tipp: Eine Infobroschüre zum Thema Straßenkinder sowie didaktische Materialien für die Volksschule bzw. für die Sekundarstufe I + II sind bei Jugend Eine Welt gratis erhältlich!
Bitte anfordern bei info@jugendeinewelt.at bzw. unter 01/879 07 07
Sämtliche Materialien bzw. Infos zur Kampagne "Tag der Straßenkinder" finden Sie auf www.tagderstrassenkinder.at
Angelika Gerstacker / Jugend Eine Welt
