Samstag 27. April 2024

Buchpräsentation im Stift St. Florian: „Freud und Leid eines Barockprälaten“

Ein weiteres bedeutsames Stück Kirchengeschichte wurde am 21. Oktober 2016 in Buchform im Stift St. Florian präsentiert: Der Band über den St. Florianer Propst Johann Georg Wiesmayr (1695/1732 – 1755) ist im Wagner Verlag erschienen.

Bibliothekar und Kustos Karl Rehberger stellte gemeinsam mit Christiane Wunschheim das Werk „Advocatus Fidelis“ einem großen Publikum vor. Propst Johann Georg Wiesmayr (1732 – 1755) war es vor seinem Tod ein Anliegen gewesen, einen „Rechenschaftsbericht“ abzulegen. „Denn niemand sollte mehr die Möglichkeit haben, den guten Ruf des Verstorbenen anzuknabbern“, sagte der 82-jährige Rehberger bei der Buchpräsentation. Mit der Buchpublikation werden die Aufzeichnungen Wiesmayrs erstmals an die Öffentlichkeit gebracht.

 

Der bemerkenstwerte Prälat war nicht nur ein gediegener Organisator und Bauherr im Stift St. Florian, sondern auch ein eifriger Autor verschiedenster Schriften. So hinterließ mehr als hundert Bände über das Leben im Kloster, über die Wirtschafstsführung des Stiftes und über die Geschichte und Politik des Landes ob der Enns. Nach 2013 erschien nun im Wagner Verlag bereits die zweite Handschrift Wiesmayrs, die, von Karl Rehberger aus dem Lateinischen übersetzt und mit einem wissenschaftlichen Aparat versehen, nun mit dem Titel „Advocatus Fidelis post Mortem Joannis Georgij Praepositi ad S. Florianum“ der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

 

Die Schilderungen von Propst Wiesmayr berichten nicht nur vom Leben und den Ereignissen im Stift St. Florian, sondern geben auch Einblick ins Zeitgeschehen. Der Erbfolgekrieg und die Plünderer, die durchs Kaiserreich zogen, ließen den Geistlichen erfinderisch werden. Er baute im Kloster sogenannte „Fluchtorte“ ein, die bis heute großteils erhalten geblieben sind. Von seinem Büro im ersten Stock führte ein Loch in den Keller. Standen Räuber vor der Tür, konnte er sofort kleinere Wertgegenstände verschwinden lassen.

 

Johann Georg Wiesmayr war nicht nur als Prälat angesehen und beliebt, sondern auch wegen seiner Gelehrtheit und Erfahrung. So lud ihn auch Kaiserin Maria Theresia an den Hof nach Wien ein, als es an der Zeit war, die geplante Steuerreform umzusetzen. Sein fachmännischer Rat war bei Politikern gefragt.

 

V. l.: Propst Johann Holzinger, Bibliothekar Dr. Karl Rehberger, Christiane Wunschheim und Verleger DDr. Helmut Wagner.

V. l.: Propst Johann Holzinger, Bibliothekar Dr. Karl Rehberger, Christiane Wunschheim und Verleger DDr. Helmut Wagner. © Kagerer

 

Propst Wiesmayr lebt nicht nur durch das neu erschienene Buch wieder auf, er ist auch heute noch im Stift St. Florian präsent. Aktuell wird sein Sarg restauriert und auch die Stiftsbibliothek, mit deren Errichtung dieser einzigartige „Barockprälat“ den Neubau der gesamten Stiftsanlage abgeschlossen hat.

 

Wagner Verlag

 

Stift St. Florian

 

Sabrina Payrhuber / Marketing & Öffentlichkeitsarbeit Stift St. Florian // Helmut Wagner / Wagner Verlag

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