Jugend Eine Welt fordert Welttag für Straßenkinder
Es gibt einen Internationalen Tag der Frau und einen Internationalen Tag der Frühgeborenen, einen Welt-Mädchen- und einen Welt-Flüchtlingstag. Allen rund 130 von der UNO ausgerufenen „Welttagen“ gemeinsam ist, dass sie die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf ein spezifisches Thema bzw. Problem lenken. Die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt lädt seit Jahren am 31. Jänner, dem Gedenktag des Jugendheiligen Don Bosco, österreichweit zum „Tag der Straßenkinder“ ein. Nun fordert sie im Rahmen einer internationalen Initiative einen Welttag der Straßenkinder auf UN-Ebene. Die Chancen dafür stehen gut, denn die UNO plant für 2017 eine neue Richtlinie in Bezug auf Straßenkinder.
Durch den derzeit vom UN-Kinderrechtskomitee ausgearbeiteten „Generalkommentar“ würde sich die Berichtspflicht aller Vertragsstaaten der Kinderkonvention – und das sind so gut wie alle Staaten der Welt - in Bezug auf Straßenkinder signifikant erhöhen. Die Konsultationsfrist für den „General Comment“ endet nicht zufällig morgen, am 12. April: An diesem Tag laufen schon jetzt in zahlreichen Ländern Aktivitäten, die auf das schwere Schicksal von Straßenkindern aufmerksam machen. Somit wäre der 12. April neben dem 31. Jänner ein aussichtsreicher „Kandidat“ für einen künftigen Welttag der Straßenkinder.
Immer mehr Kinder leben auf der Straße – auch in Europa
„Hunderttausende Kinder und Jugendliche wachsen ohne die Obhut ihrer Familie auf der Straße auf und sind dort unsäglichen Gefahren ausgesetzt. Wir müssen leider befürchten, dass im Zuge der Flüchtlingskrise die Anzahl von Straßenkindern auch in Europa anwachsen wird. Umso mehr begrüßen wir, dass die UNO diesem Thema in Zukunft größere Beachtung schenken möchte“, sagt Reinhard Heiserer, Vorsitzender von Jugend Eine Welt. Er geht davon aus, dass die verstärkte Berichtspflicht der Staaten über Maßnahmen zur Unterstützung von Straßenkindern auch zu mehr Hilfsprogrammen und besserer Finanzierung in diesem Bereich führen wird. „Vor allem geht es darum zu verhindern, dass Kinder überhaupt auf der Straße landen – das ist ein zentrales Anliegen unserer Don Bosco Hilfsprojekte in aller Welt“, so Heiserer.
In der Vergangenheit beschlossene UN-Generalkommentare zu Kinderrechten hatten ausgesprochen positive Auswirkungen. Beispielsweise führte der 2006 veröffentlichte Generalkommentar Nr. 8 zum Schutz von Kindern vor Körperstrafen dazu, dass 29 Länder diesbezügliche Verbote erließen.
Kinder fordern einen Welttag der Straßenkinder. © Consortium for Street Children
Tipp: Petition für die Einrichtung eines „Welttags der Straßenkinder“: http://www.streetchildrenday.org/the-day/
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Angelika Gerstacker / Jugend Eine Welt