Aktion SEI SO FREI bittet um Online-Unterschriften
1.000 Unterschriften will die Aktion SEI SO FREI sammeln und bis Februar 2016 übergeben. Denn seit sechs Jahre warten der indigene Stamm der Tupinambá aus dem Dorf Serra do Padeiro nur noch auf die Unterschrift des Justizministers, um sich auf dem Land ihrer Vorfahren endlich sicher zu fühlen. Bischof Dr. Ludwig Schwarz unterschrieb die Petition beim Besuch des SEI SO FREI Nikolauses im Bischofshof am 4. Dezember 2015.
Bischof Schwarz unterstützt mit seiner Unterschrift das Anliegen von des indigenen Stamms der Tupinambá. © Diözese Linz / Kraml
Das Dorf Serra do Padeiro ist in das Projekt der Aktion SEI SO FREI eingebunden, der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Männerbewegung (KMB). Seit 1994 setzt SEI SO FREI in Brasilien zusammen mit Projektpartnerin Janira Souza da França ein Landwirtschaftsprojekt um. Es geht dabei um nachhaltigen und biologischen Anbau angepasster Pflanzenarten, Kleintierhaltung und -zucht, Wiederaufforstung sowie die Verarbeitung von Kakao und Maniok. Maria da Gloria de Jesus stammt aus dem Dorf Serra do Padeiro. Sie kämpft seit Jahren um die offizielle Rückgabe des 430 km² großen Territoriums an den indigenen Stamm der Tupinambá, dem sie angehört. Die offiziellen Vermessungen wurden bereits 2001 abgeschlossen, im Jahr 2009 wurde ein anthropologische Gutachten erstellt, das die Herkunft der Indigenen bestätigte - doch alle erforderlichen Dokumente liegen seit sechs Jahren im zuständigen Justizministerium und warten auf eine offizielle Bestätigung. Deshalb sammelt SEI SO FREI gemeinsam mit Maria Unterschriften in Österreich, die Anfang 2016 an die brasilianische Präsidentin und den Justizminister übergeben werden sollen und hoffentlich endlich zum offiziellen Landtitel führen, der den rund 3.800 Angehörigen der Tupinambá ein Leben in Frieden - ohne gewaltsame Übergriffe durch Großgrundbesitzer, Polizei, etc. - auf ihrem Land ermöglichen soll. Bischof Ludwig Schwarz unterstützte dieses Anliegen mit seiner Unterschrift.
Informationen zur Situation der Tupinambá
Die Welt ein Stück gerechter machen
"Wir alle können die Welt ein Stück gerechter machen": Das ist laut KMB der Kern der Botschaft des Heiligen und auch ein zentraler Auftrag von SEI SO FREI. Heuer wird im Rahmen der Aktion das Projekt "Stern der Hoffnung" von Bischof Erwin Kräutler in Brasilien unterstützt. Dabei handelt es sich um das "Haus für Mutter und Kind", das Kräutler vor vielen Jahren gemeinsam mit der Ordensschwester Serafina Cinque eingerichtet hat. Im "Haus für Mutter und Kind" finden Schwangere aus entlegenen Amazonas-Regionen rund um die Geburt Hilfe und eine Bleibe. "Im Busch ist jede Schwangerschaft ein Risiko, in den Gemeinden am Xingu ist die medizinische Versorgung immer noch mangelhaft", so Bischof Kräutler. Im "Haus für Mutter und Kind" habe man schon tausende Frauen und Kinder retten können. Während der Zeit im "Haus für Mutter und Kind" erhalten die Frauen, die teilweise kaum lesen und schreiben können, auch Fortbildungen wie Alphabetisierungs- oder Nähkurse. Sr. Serafina wird bis heute, Jahre nach ihrem Tod, von den Menschen am Xingu verehrt. Sie nennen sie noch immer den "Engel der Transamazônica". Ihr Engagement würdigt auch der Vatikan: Das Seligsprechungsverfahren ist im Laufen.