Samstag 20. April 2024

Bischof Ludwig Schwarz präsentierte Öko-Enzyklika des Papstes

Mit großer Freude kam Diözesanbischof Ludwig Schwarz dem Wunsch von Papst Franziskus nach, die Enzyklika Laudato si in der eigenen Diözese zu präsentieren und aufzuzeigen, wie ökologische Verwantwortung bereits in der Kirche gelebt wird.

Im Rahmen einer Pressekonferenz im OÖ. Presseclub in Linz stellte Diözesanbischof Schwarz die Grundzüge und Kernaussagen der Enzyklika vor. Weitere GesprächspartnerInnen bei der Pressekonferenz waren zwei diözesane Umwelt-ExpertInnen: Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger, Umweltsprecher der Diözese Linz, und Mag.a Lucia Göbesberger, Referentin für Umwelt und Soziales im Sozialreferat der Diözese Linz und Mitglied im Fachausschuss Schöpfungsverantwortung des Pastoralrates der Diözese Linz.

 

V. l.: Mag.a Lucia Göbesberger, Dr. Michael Rosenberger und Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz © Diözese Linz

 

Schwarz zeigte sich begeistert von der Klarheit, mit der Papst Franziskus das Thema Ökologie und Fehlentwicklungen in diesem Bereich aufgreife. Der Papst nenne ganz konkrete Übel wie Umweltverschmutzung unmissverständlich beim Namen und weise auf einen dringend notwendigen Kurswechsel hin

 

Die Frage, die Papst Franziskus ins Zentrum von Laudato si‘ stelle, laute: „Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“ (160). Papst Franziskus rufe dazu auf, diese Frage nicht isoliert in Bezug auf die Umwelt zu sehen, sondern ganzheitlich nach dem Sinn der menschlichen Existenz und der Werte als Grundlage des sozialen Lebens zu sehen: „Wozu gehen wir durch diese Welt, wozu sind wir in dieses Leben gekommen, wozu arbeiten wir und mühen uns ab, wozu braucht uns diese Erde?“ (160).

 

Bischof Schwarz erläuterte auch den Namen der Enzyklika („Gelobt seist du – über die Sorge für das gemeinsame Haus“), der dem „Sonnengesang“ des hl. Franz von Assisi (1181/82-1226) entnommen ist. In acht zentralen Strophen ruft darin der Armenapostel mit einem wiederkehrenden „Gelobt seist du, mein Herr“ zum Lob Gottes durch die Schöpfung auf. Heute klage diese misshandelte und geplünderte Erde und mit ihr alle Vernachlässigten dieser Welt, so Schwarz. Papst Franziskus lade ein, hinzuhören auf dieses Klagen und sich einzulassen auf eine „globale ökologische Umkehr“, wie es bereits Papst Johannes Paul II. formuliert hat – also zu einem Kurswechsel und zur Übernahme von Verantwortung für das „gemeinsame Haus“, die Erde. Diese Einladung betreffe jede und jeden Einzelnen, Familien, Gemeinden, Nationen und die internationale Gemeinschaft, betonte Schwarz.

 

Der Diözesanbischof erklärte, in Laudato si‘ stelle Papst Franziskus das Konzept einer ganzheitlichen Ökologie vor, die die grundlegenden Beziehungen des Menschen zusammenfasse: die Beziehung zu Gott, zu sich selbst, zu den anderen Menschen und zur Schöpfung.

 

Durch den gesamten Text der Enzyklika ziehen sich Konzepte, die immer wieder aufgegriffen und angereichert werden:

  • die enge Beziehung zwischen den Armen und der Anfälligkeit des Planeten
  • die Überzeugung, dass in der Welt alles miteinander verbunden ist
  • die Kritik am neuen Machtmodell und den Formen der Macht, die aus der Technik abgeleitet sind
  • die Einladung, nach einem anderen Verständnis von Wirtschaft und Fortschritt zu suchen
  • der Eigenwert eines jeden Geschöpfes
  • der menschliche Sinn der Ökologie
  • die Notwendigkeit aufrichtiger und ehrlicher Debatten
  • die schwere Verantwortung der internationalen und lokalen Politik
  • die Wegwerfkultur und der Vorschlag eines neuen Lebensstils

 

Bischof Schwarz hob auch das Thema Dialog hervor, das Papst Franziskus als Methode für das Angehen und Lösen der Umweltprobleme anrege und das wie ein roter Faden die gesamte Enzyklika durchziehe. Papst Franziskus wörtlich: „In dieser Enzyklika möchte ich in Bezug auf unser gemeinsames Haus in besonderer Weise mit allen ins Gespräch kommen.“ Papst Franziskus beziehe sich in Laudato si‘ auf Gedanken von Philosophen und Theologen, und zwar nicht nur katholischer, sondern auch orthodoxer, protestantischer und muslimischer Herkunft. Ganz im Sinne der Kollegialität nehme er auch immer wieder Bezug auf die Lehren seiner Vorgänger und auf andere vatikanische Dokumente. Er erkenne ausdrücklich an, dass „die Überlegungen unzähliger Wissenschaftler, Philosophen, Theologen und sozialer Organisationen“ das Denken der Kirche in dieser Frage bereichert haben (7).

 

 

 Bischof Dr. Ludwig Schwarz. © Diözese Linz

 

 

Abschließend umriss Bischof Schwarz die Gliederung der Enzyklika in 6 Kapitel:

 

In Kapitel 1 („Was unserem Haus widerfährt“) geht es Papst Franziskus um ein Hinhören auf die Schreie der Schöpfung, ein Hinschauen auf Umweltverschmutzung und Klimawandel. Ein Weg dahin sind für ihn jüngste wissenschaftliche Untersuchungen zu Umweltfragen, um „das, was der Welt widerfährt, schmerzlich zur Kenntnis zu nehmen, zu wagen, es in persönliches Leiden zu verwandeln, und so zu erkennen, welches der Beitrag ist, den jeder Einzelne leisten kann“ (19).

 

In Kapitel 2 („Das Evangelium von der Schöpfung“) greift Papst Franziskus den Reichtum der jüdisch-christlichen Tradition auf und erschließt ausgehend von biblischen Texten die Verantwortlichkeit der Menschen für die Schöpfung auf der Grundlage eines universalen Zusammengehörens.

 

Kapitel 3 („Die menschliche Wurzel der ökologischen Krise“) bietet eine Analyse der aktuellen Situation im Dialog mit der Philosophie und den Humanwissenschaften.

 

Kapitel 4 („Eine ganzheitliche Ökologie“) stellt eine ganzheitliche Ökologie als neues Paradigma von Gerechtigkeit vor. Diese ist untrennbar mit dem Gedanken des Gemeinwohls und einer Option für die Armen verbunden. Untermauert wird das Konzept einer ganzheitlichen Ökologie mit vielen konkreten Beispielen.

 

In Kapitel 5 („Einige Leitlinien für Orientierung und Handlung“) schlägt der Papst Leitlinien vor, die „helfen sollen, aus der Spirale der Selbstzerstörung herauszukommen, in der wir untergehen“ (163). Er fordert zur Entwicklung ehrlicher und transparenter Entscheidungsprozesse auf, die auf einem offenen Dialog basieren.

 

Kapitel 6 („Ökologische Erziehung und Spiritualität“) lädt abschließend zur „ökologischen Umkehr“ ein und betont die Bedeutung von Umwelt-Erziehung als Grundlage für ein Umdenken.

 

Die Enzyklika schließt mit zwei Gebeten: einem „Gebet für unsere Erde“ für alle, die an einen allmächtigen Schöpfer-Gott glauben, und einem „Christlichen Gebet mit der Schöpfung“ für alle, die an Jesus Christus glauben. Dieses Gebet schließt mit dem Refrain „Gelobt seist du“, mit dem die Enzyklika auch begonnen hat.       

 

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