Donnerstag 28. März 2024

Oberösterreichische Pfarrgrenzen künftig digital abrufbar

In einem Kooperationsprojekt haben Katholische und Evangelische Kirche gemeinsam mit dem Land Oberösterreich landesweit die Pfarrgrenzen digital erfasst und mit den Matriken und der Homepage der jeweiligen Pfarre verlinkt.

In einem Kooperationsprojekt der Katholischen Kirche Oberösterreich, der Evangelischen Kirche A.B. Oberösterreich, dem Oö. Landesarchiv und der Abteilung Geoinformation und Liegenschaft (Gruppe DORIS) ist es erstmalig gelungen, landesweit hochgenaue Pfarrgrenzen (katholische und evangelische) digital zu erfassen. Dieses einmalige Datenmaterial konnte nun einer breiten Öffentlichkeit über das Internet zugänglich gemacht werden.

 

Vorgestellt wurde der Dienst am Montag, 18. Mai 2015 in Linz bei einer Pressekonferenz mit Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, Superintendent Dr. Gerold Lehner und Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Für Bischof Schwarz sind die Pfarrmatriken nicht nur Zeugen einer "Seelsorge vor Ort für die Menschen, sondern auch ein reichhaltiger Fundus an geschichtlichen Informationen".

 

Die digitale Erfassung der grundstücksgenauen Pfarrgrenzen bilden einen weiteren Mosaikstein im Aufbau des "Digitalen Oberösterreichischen Geschichtsatlas" (DOGA), der bereits eine Vielzahl an Daten aus den Themenbereichen Geschichte und Geographie enthält. "Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Informationsgesellschaft und der Open Government schaffen einen optimalen Rahmen für die nationale und internationale Image- und Markenbildung unseres Landes als 'offenes Oberösterreich'", so Landeshauptmann Pühringer bei der Pressekonferenz.

Die Umschreibung der Pfarrgebiete bestand in einer Aufzählung jener Ortschaften, die zu einer Pfarre gehörten. Um das Jahr 1960 wurde begonnen, unter der Leitung einer Geographin die Grenzen kartographisch zu erfassen. Die Karten bilden bis heute die Grundlage für den genauen Umfang der Pfarren.

Über den geographischen Zugang zur jeweiligen Adresse/Gemeinde unter www.doris.at liefert der Dienst eine Link auf die Homepage der Pfarre, ihre Matriken und ein Kartendownload. Alle Informationen können auch über das Handy oder das Tablet abgerufen werden. Insgesamt sind 1.044 PDF´s mit 7,88 GB über die Homepage abrufbar; sowohl die historischen Grenzen aus dem Jahr 1960 also auch die aktuelle Karte aus 2014. Alle PDF´s sind soerstellt, dass Informationen ein- und ausgeblendet werden können. Damit sind etwaige Details im Grenzbereich genauer ersichtlich und können die Ausdrucke je nach persönlichem Wunsch gestaltet werden.

 

V. l.: Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Superintendent Dr. Gerold Lehner.

V. l.: Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Superintendent Dr. Gerold Lehner. © Land OÖ / Liedl

 

1,3 Millionen Pfarrmatriken: Wichtige Grundlage für Heimat- und AhnenforscherInnen


Ein weiteres Highlight des Projektes ist der geografische Zugang zu den digitalen Pfarrmatriken, den sogenannten alten Kirchenbüchern, also Tauf-, Trauungs- und Sterbebüchern. Diese wurden 2010 in einem groß angelegten Projekt im OÖ. Landesarchiv gescannt und vorerst im Lesesaal beziehungsweise über die Plattform "Matricula" zugänglich gemacht. Nunmehr können diese Kirchenbücher auch geografisch im Internet abgerufen werden. Mit einem Klick auf die entsprechende Pfarre stehen sämtliche Pfarrmatriken am PC zu Hause oder mobil auf dem Tablet oder Smartphone jederzeit zur Verfügung.

 

 

Entwicklung der Pfarrgrenzen in Oberösterreich

 

Im 11./12. Jahrhundert wurde von den damaligen Passauer Bischöfen begonnen, auch das Gebiet von Oberösterreich kirchlich zu ordnen. Dazu wurden die Ortschaften bestimmten Kirchen zugeordnet, die den Rang einer Pfarrkirche bereits hatten oder nun erhielten. Diese Pfarren werden auch als Alt- oder Urpfarren bezeichnet.

 

Im Zuge der Zunahme der Bevölkerung und des besiedelten Gebietes wurden neue Pfarren errichtet. Das geschah überwiegend dadurch, dass bestehende Pfarren geteilt wurden und die Ortschaften neu zugeordnet wurden. Diese Vorgangsweise blieb durch die Jahrhunderte so. Daran hat sich im Grunde bis heute kaum etwas geändert: Treffling wurde vor 20 Jahren durch Abtrennung eines Teiles der Pfarre Gallneukirchen errichtet, das Gebiet der Seelsorgestelle Linz-SolarCity war Teil von Linz-St.Paul zu Pichling. Daraus ist zu ersehen, dass die Pfarrgrenzen eine sehr lange Tradition haben und auf einer frühen Gliederung des Landes beruhen. Zugleich waren sie aber nicht statisch, sondern entwickelten sich mit dem Land mit.

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