Kirche startet in den "Marienmonat" Mai
In vielen Pfarren und Diözesen wird der Brauch der Maiandachten gepflegt - spezielle Wortgottesdienste zu Ehren der heiligen Maria. Feierorte sind Kirchen, Kapellen, jedoch häufig auch Plätze in freier Natur, Privathäuser oder Betriebe.
Diözese Linz hat besonderen Bezug zu Maria
In der Diözese Linz ist die Domkirche der Gottesmutter Maria geweiht. Am 1. Mai 1862, wurde von Bischof Franz Joseph Rudigier der Grundstein für die Erbauung des Maria-Empfängnis-Doms gelegt, der die flächenmäßig größte Kirche Österreichs ist. Für die folgenden Jahre sollte der Dombau in Linz die größte Baustelle Europas sein, bei der modernste Techniken der Steinmetzkunst zum Einsatz kamen. Allein der Kirchturm besteht aus über 26.000 Steinen, die gesamte Kirche aus 164 kleinen Türmchen.
Die Geldmittel dafür stammten fast ausschließlich aus Spenden und privaten Zuwendungen. 1909 wurden die Kathedralfunktionen vom so genannten Alten Dom (der Ignatiuskirche) auf den Neuen Dom übertragen, am 29. April 1924 wurde der Linzer Mariendom geweiht.
Maiandachten im Linzer Mariendom: immer sonntags um 19.10 Uhr in der Votivkapelle
Maiandachten in Linzer Pfarren: Übersicht zum Download
Linzer Mariendom. © Daniel Pettinger
Tradition schon im Mittelalter
Hinweise auf besondere Maiandachten gibt es bereits im Mittelalter. Dass man aber den ganzen Mai hindurch tägliche oder häufige Gebete der Mutter Jesu weihte, ist das Ergebnis einer Entwicklung, die erst im 17. Jahrhundert eingesetzt hat. Im 18. Jahrhundert breitete sich diese Andachtsform von Italien ausgehend weltweit in der katholischen Kirche aus. Ihren Ursprung hat der Lobpreis Marias aber bereits im neutestamentlichen Lobgesang der Mutter Jesu, dem Magnifikat.
In Österreich feierte man die ersten Maiandachten Mitte des 19. Jahrhunderts. In seiner Enzyklika "Mense maio" vom 29. April 1965 empfahl Papst Paul VI. die besondere Verehrung Mariens im Monat Mai.
"Marienplatzerl" im Garten des Mutterhauses der Marienschwestern vom Karmel.
© Marienschwestern
(be)