Dienstag 16. April 2024

Die Theologie von Papst Franziskus und ihr sozialer Kontext

Severinakademie des Forum St. Severin

Bescheiden, mutig und zärtlich, so soll die Kirche sein. Mit diesen drei Eigenschaften charakterisierte Magdalena M. Holztrattner bei der Severinakademie am 13. Jänner 2015 die Kirche, die sich Papst Franziskus wünscht.

Die Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreich ist Theologin, Coach, Organisationsberaterin und Armutsforscherin und arbeitete einige Jahre in Bolivien und El Salvador. Sie referierte zum Thema "Innovation Armut. Die Theologie von Papst Franziskus und ihr sozialer Kontext". Mit einem Lächeln freute sie sich, als der Musiker Lazar Miskov auf dem Bandoneon Stücke von Astor Piazolla als Umrahmung der diesjährigen Severinakademie zum Besten gab: „Über diesen Tango am Bandoneon, eines der Nationalinstrumente Argentiniens, hätte sich auch Jorge Mario Bergoglio sehr gefreut,“ sagt sie strahlend.

 

Der folgende Vortrag ist biografische Beschreibung, Plädoyer und theologische Beschreibung in einem. Begeistert von dem die Menschen bewegenden neuen Papst beschreibt Holztrattner aber auch den kritisch beleuchteten Weg, wie sich der junge Jesuiten-Provinzial in einem Argentinien unter der Militärjunta entwickelte. Zunächst als ordnende und regulierende Kraft eingesetzt, findet Bergoglio durch eine Reflexionszeit in der zentrumsfernen Provinz Cordoba zu einer tiefen Spiritualität, die seine „Kirche durch die Armen“ prägt. Immer wieder kommt dabei das Desiderat „durch die Armen“ und nicht „für die Armen“ vor. Erzbischof Bergoglio ging nicht in erster Linie zu den Menschen um zu helfen, sondern um ihnen zuzuhören und mit den Armen gemeinsam an einer Befreiung aus ungerechten Strukturen zu arbeiten. Die Aussagen und Taten des heutigen Papstes Franziskus müssen uns daher nicht überraschen. Er hat den pastoralen Dreischritt: sehen – urteilen – handeln wieder in der Kirche verstärkt und lebt danach. Immer wieder wurde auch, sowohl im Vortrag, als auch in den anschließenden Fragen, die prophetische Kritik an Gesellschaft, Staat und Wirtschaft stark, die für Franziskus so wichtig ist.

 

Magdalena Holztrattner eröffnete den HörerInnen der Severinakademie ihren Traum einer päpstlich-pastoralen Trendwende, die eben aus dieser dreifach geprägten Kirche besteht: bescheiden, mutig und zärtlich. Und genau für eine solche Kirche steht dieser Papst, der neu gewählt, mit einem „Buona sera“ und der Bitte um Gebet und Segen für ihn und seine Tätigkeiten, vor die am Petersplatz wartenden Menschen trifft. „Mit Papst Franziskus sind die Armen im Herzen der Kirche aufgehoben“, beendet Holztrattner den Vortrag und entlässt die ZuhörerInnen des Forum St. Severin mit dem Auftrag, selbst hinzugehen und eine solche Kirche zu leben!

 

Severinakademie des Forum St. Severin

Von links: Dr. Paul Stepanek, Vorsitzender des Forum St. Severin, KSÖ-Direktorin Dr.in Magdalena Holztrattner, Bischof em. Maximilian Aichern, langjähriger Referent der Bischofskonferenz für die KSÖ, DI DDr. Wolfgang Pflügl, stv. Vorsitzender des Forum St. Severin © fss

 


Dr.in Magdalena M. Holztrattner, geb. 1975, studierte katholische Theologie und Organisationsberatung in Salzburg, San Salvador/El Salvador und Kassel/Deutschland. Sie ist
Armutsforscherin, (Erwachsenen)Pädagogin, Lateinamerikakennerin und Coach. In Bolivien und El Salvador arbeitete sie mehrere Jahre mit und für Arme und unterrichtete an der Universität der Jesuiten (UCA) in San Salvador. 2009-2013 war sie Länderreferentin für Mexiko und die Dominikanische Republik der Bischöflichen Aktion Adveniat in Essen (D). Seit März 2013 leitet sie die Katholische Sozialakademie Österreichs (ksoe) in Wien.

 

 

Forum St. Severin, Stampler (ej)

 

 

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