Donnerstag 18. April 2024

Theologe zur Exkommunikation von Martha Heizer

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Mit ihrem eigenständigen wie ungültigen Feiern der Eucharistie hätten Martha und Gerd Heizer elementare Regeln der Eucharistiefeier gebrochen und sich selbst aus der Gemeinschaft der Kirche gestellt, so der Innsbrucker Theologe Prof. Roman Siebenrock.

Auf der Website der Innsbrucker Theologischen Fakultät veröffentlichte Siebenrock seinen Beitrag zur Exkommunikation von Martha und Gerd Heizer. (www.uibk.ac.at/theol/leseraum/)

Es gehe in dem seit Jahren schwelenden Konflikt "um die Integrität der Eucharistie und um die Wahrung der unvergleichlichen Gabe, die uns Jesus Christus in seinem Sakrament anvertraut hat". Niemand könne aus eigener Vollmacht oder rein privat Eucharistie feiern. Eucharistie werde immer mit und im Auftrag der Kirche oder Befähigung durch die Kirche gefeiert. Wer dies missachte, "gründet eine neue Form von Kirche und christlicher Tradition", erklärte Siebenrock. Die Exkommunikation stehe nicht im Widerspruch zum "anhaltenden Reformprozess der Kirche" unter Papst Franziskus.

Der am Institut für Systematische Theologie in Innsbruck lehrende Wissenschaftler trat mehrmals bei Veranstaltungen der Plattform "Wir sind Kirche" auf, deren Vorsitzende Martha Heizer seit April ist. Ungeachtet dessen hält Siebenrock mit Kritik im aktuellen Fall nicht hinter dem Berg: Martha Heizer und ihr Mann Gerd würden eine "latente Gefahr in der Kirche" ans Licht bringen: "Sie glauben in eigener Souveränität, Kirche sein zu können." Alle Reform - "und Papst Franziskus hat klare Zeichen gesetzt" - würden zwar davon getragen sein, dass alle Getauften Kirche sind und insofern drückt der Ruf "Wir sind Kirche" eine grundlegende Überzeugung aller Glaubenden aus. Das Ehepaar Heizer habe diesem Ruf jedoch eine neue Interpretation gegeben, kritisierte Siebenrock: Wer sich selbst zum Priester oder zur Priesterin macht, sage letztlich "Ich bin die Kirche, ich bin Bischof oder Bischöfin, ich bin Papst oder Päpstin; - und zwar aus eigener Souveränität."

 

Entscheidung des Bischofs "unausweichlich"

 

Der Spruch von Bischof Manfred Scheuer sei deshalb unausweichlich gewesen, befand Siebenrock. Der Bischof habe ihn nicht gewollt und nicht "selbstherrlich" herbeigeführt. Das Verfahren sei Scheuer durch die Handlungen des Ehepaares Heizer im September 2011 aufgedrängt worden. Die Feststellung einer Exkommunikation sei kein Sieg, sondern für die Kirche immer auch eine Niederlage, so Prof. Siebenrock. In diesem Fall sei sie unausweichlich gewesen, zumal angesichts der "medialen Präsentation" der verbotenen Feiern im ORF-Fernsehen im September 2011.

Es gehe im Fall Heizer nicht darum, die eigenverantwortlichen und vielfältigen Gottesdienstformen ohne Priester in Gruppen oder den Gemeinden zurückzuweisen. Auch verschiedene Experimente der Frauenliturgie seien davon nicht berührt - und auch nicht die notwendige Suche nach der den Frauen zukommenden Stellung in der Kirche. "Hier ist noch viel Veränderungsbedarf nötig und unausweichlich", so Siebenrock: "Das steht für mich außer Frage, zumal Papst Franziskus angesichts des Priestermangels um mutige und kühne Vorschläge gebeten hat."

Es sei in dem Verfahren auch nicht darum gegangen, "dass der Bischof in die Privatsphäre von Menschen eindringen und ihnen verbieten möchte, ihre Freiheit zu gebrauchen." Die Religions-, Äußerungs- und Handlungsfreiheit werde nicht berührt. Siebenrock: "Der Bischof von Innsbruck erklärt nur, dass das keine gültige Eucharistiefeier ist und dass sie, weil sie die elementaren Regeln der Eucharistiefeier gebrochen haben, offensichtlich mit dieser Kirche nicht mehr gemeinsam auf dem Weg bleiben möchten." Ein "Etikettenschwindel" werde als solcher benannt, so der Innsbrucker Theologe: "Wo katholisch drauf steht, muss "katholisch" drin sein. Die Kirche habe das Recht, "ihre Marke" zu schützen.

 

"Die Heizers wussten um die Folgen"

 

Martha und Gerd Heizer hätten sehr genau gewusst, was ihr Handeln bedeutet. Sie hätten in jedem Schritt des "korrekten und transparenten" Verfahrens die Möglichkeit gehabt, Klärungen einzubringen und Nuancierungen vorzunehmen. Die Kirchenverantwortlichen hätten es sich nicht leicht gemacht, das Verfahren sei ja bereits seit 2011 gestartet worden, dabei seien "alle Gesichtspunkte betrachtet worden".

Und auch jetzt hätte das Ehepaar Heizer noch Gelegenheit zur Selbstkorrektur, bezog sich Siebenrock auf die zehntägige Einspruchsfrist nach der Aushändigung des Dekrets. Er sprach wörtlich von einer "Exkommunikationswarnung" und "Raum für Besinnung und einen Ausweg".

 

Kathpress (gec)

 


Bischof Scheuer stellt Exkommunikation von Martha Heizer fest (Kathpress)

 

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