Freitag 29. März 2024

Quartiere für Asylsuchende: Pfarren und Klöster verstärken Unterstützung

Willkommen

Angesichts dringend benötigter Flüchtlingsquartiere ist auch die Katholische Kirche in Oberösterreich bemüht, noch mehr als bisher zu helfen.

Die Unterbringung von Flüchtlingen ist für die Kirche Thema: für engagierte ChristInnen, die Privatquartiere zur Verfügung stellen wollen, genauso wie für Pfarren und Klöster und natürlich für die Caritas. Etliche Pfarren und Klöster haben bereits Quartiere angeboten bzw. zur Verfügung gestellt.

 

 

Dringender Appell der Diözesanleitung an alle Pfarren

 

Am Freitag, 15. Mai 2015 haben Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz und Generalvikar Dr. Severin Lederhilger alle oberösterreichischen Pfarren per Mail dringend gebeten, Notquartiere bzw. Quartiere für die Grundversorgung (= Unterbringung während des Asylverfahrens) für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Dadurch soll der aktuelle Bedarf des Bundes zur Versorgung der Menschen auch mit Hilfe der Länder abgemildert werden.

 

Im Schreiben heißt es: „Wir wissen in der Diözese, dass es laufend Gespräche mit den Verantwortlichen der Caritas bei der Abklärung von geeigneten Quartieren für die Grundversorgung gibt. Was diese Grundversorgung betrifft, sollen daher die Anforderungen nicht geändert werden, die an eine menschenwürdige, auf mehrere Monate angelegte Unterbringung gelegt werden. Im Unterschied zu den Notmaßnahmen ist es uns im Rahmen der Grundversorgung aber wichtig, dass die Räume für die Unterbringung von AsylwerberInnen den üblichen Voraussetzungen entsprechen um auch eine gute Betreuung gewährleisten zu können. Sollten Sie in Ihrer Pfarre jedoch die Möglichkeit sehen, Räumlichkeiten für ein ‚Notquartier‘ oder für die Grundversorgung zur Verfügung stellen zu können, würden wir die Pfarrverantwortlichen bitten, mit dem Land OÖ Kontakt aufzunehmen.“

 

Anforderungen an Quartiere für die Grundversorgung

 

Asylhotline des Landes OÖ:

Tel.: 0732 77 20-15 249

E-Mail: gvs.so.post@ooe.gv.at

 

Bischof Schwarz und Generalvikar Lederhilger dankten allen Pfarren, die bereits Wohnraum und Betreuung für Flüchtlinge – vor allem auch nach einem positiven Bescheid – anbieten und sie so bei der Integration unterstützen. Angesichts der derzeitigen Akutsituation brauche es aber noch mehr Hilfe für Menschen in Not, heißt es in der Aussendung an die Pfarren.

 

 

Stift Wilhering (im Bild Prior Johannes Mülleder, l., und Abt Reinhold Dessl) ist eines von etlichen Klöstern und Pfarren, die Flüchtlingen ein Quartier anbieten. © Diözese Linz

 

Nicht alle angebotenen Unterkünfte sind geeignet

 

Zu bedenken ist, dass nicht alle angebotenen Quartiere auch tatsächlich für die (längerfristige) Unterbringung von Flüchtlingen geeignet sind. Von Seiten der Caritas, die vom Land OÖ auch mit der Betreuung von Quartieren beauftragt ist, werden in erster Linie Quartiere benötigt, die Platz für mindestens 15 Personen bieten, damit die Betreuung wirtschaftlich sinnvoll geführt werden kann. Darüber hinaus muss eine gute Infrastruktur (Geschäft, Arzt, öffentliche Verkehrsmittel, Kindergarten) vor Ort gegeben sein, weil AsylwerberInnen kein Auto besitzen. Entscheidend ist weiters, ob eine entsprechende Ausstattung der Räumlichkeiten gegeben ist – es müssen eine intakte Heizung, Bad und Sanitäranlagen sowie eine Küche vorhanden sein. „Klöster sind ganz sicher nicht in jedem Fall geeignet für eine Unterbringung. Wenn im Klosterareal zum Beispiel mögliche Räume nicht beheizbar sind oder keine entsprechende Infrastruktur da ist, dann ist der wirtschaftliche Aufwand zum Betrieb als Quartier einfach nicht vertretbar“, so Franz Wall, Referatsleiter Grundversorgung des Landes OÖ. Das Gleiche gilt für pfarrliche Räumlichkeiten, wie Mag.a Marion Huber, Leiterin der Caritas-Flüchtlingshilfe OÖ, bei einer Pressekonferenz im Februar 2015 betonte.

 

Detailinfos der Pressekonferenz zum Nachlesen

 

 

Viel „unsichtbares“ Engagement

 

Viel Engagement geschieht bereits, oft abseits der medialen Aufmerksamkeit. Viele Pfarren und Klöster hängen es nicht an die große Glocke, wenn sie Flüchtlinge oder andere schutzsuchende Menschen bzw. Menschen in schwierigen Lebenssituationen beherbergen – gerade auch deshalb, damit diese gehetzten Menschen zur Ruhe kommen können. Ehrenamtliches Engagement für Flüchtlinge hat viele Formen: Die Menschen in den Pfarren sammeln Sachspenden, leisten finanzielle Unterstützung, organisieren und halten Deutschkurse, stellen für diese Kurse Räume unentgeltlich zur Verfügung, bieten Hilfe bei Behördengängen oder Einkäufen an und schaffen Möglichkeiten zur Begegnung. Auch Orden, die keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen können, unterstützen Flüchtlinge auf diese Weise.

 

Teaserfoto: © woodleywomderworks / FlickR CC BY 2.0. Zur Lizenz

 

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