Saturday 22. March 2025

Sozialbetreuung: Mit Einfühlungsvermögen Brücken bauen

Maximilian Plattner aus Julbach widmet sich im Rahmen seiner Ausbildung zum Fach-Sozialbetreuer Behindertenarbeit an der Caritas-Schule am Salesianumweg in Linz einem außergewöhnlichen Projekt.

Mit viel Einfühlungsvermögen und einer individuell abgestimmten Vorgehensweise bereitete Maximilian Plattner aus Julbach einen 46-jährigen Mann mit Autismus auf den ersten Besuch in einer Wohneinrichtung vor. Damit nahm er ihm etwas von seiner Angst, einmal in so einer Einrichtung leben zu müssen, wenn er nicht mehr bei seinen Eltern leben kann.


Während des Zivildiensts in einer Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigung entdeckte Maximilian Plattner seine Leidenschaft für die Sozialbetreuung. Der 24-Jährige absolvierte die Fach-Sozialbetreuungsausbildung für Behindertenarbeit an der Caritas-Schule am Linzer Salesianumweg und zeigte mit seinem Fachprojekt „Autismus im Fokus: Brücken bauen“ eindrucksvoll, wie einfühlsam Menschen mit Autismus an neue Herausforderungen herangeführt werden können. Der 46-jährige Mann, den Maximilian während eines Praktikums in der Werkstätte kennenlernte, hat Angst vor allem, was außerhalb der vertrauten Umgebung ist. Der autistische Mann wohnt zu Hause bei seinen Eltern, was aufgrund des Alters des Paares nicht für immer möglich sein wird. Der Tag rückt näher, dass ein Umzug in ein Wohnhaus ansteht. „Immer wenn das Gespräch darauf kam, blockte er sofort ab“, erinnert sich Maximilian Plattner. „Dabei war mir klar, dass er mehr Potenzial hat, als es auf den ersten Blick scheint. Und es war mir ein großes Anliegen, dass er seine Ängste überwinden kann.“

 

Maximilian Plattner

Mit viel Einfühlungsvermögen und einer individuell abgestimmten Vorgehensweise bereitete Maximilian Plattner aus Julbach einen 46-jährigen Mann mit Autismus auf den ersten Besuch in einer Wohneinrichtung vor. / © Plattner


Maximilian Plattner plante daher einen Besuchstag in einer Wohneinrichtung und bereitete den Ausflug akribisch mit schriftlich-visuellen Kommunikationskärtchen vor. Jeder Schritt – von der Busfahrt über das Ankommen und Begrüßen bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten wie Einkaufen, Kochen und Spazierengehen – wurde detailliert mit Bildern und einfachen Worten beschrieben. Auch die Mutter des 46-Jährigen unterstützte ihren Sohn bei der Vorbereitung, indem sie ihm auch Zuhause immer wieder den Ablauf mittels der Kärtchen erklärte. Als der Tag schließlich kam, verlief der Besuch zur Überraschung aller reibungslos: Der 46-Jährige war entspannt und zeigte Interesse an den Abläufen im Wohnhaus. Die Ängste, die ihn sonst begleitet hatten, wichen einer neuen Offenheit. „Es war ein großer Moment, als er zum ersten Mal selbst ein Wohnheim betreten hat“, erzählt Maximilian Plattner stolz. Durch die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Herangehensweise konnte er seine Angst überwinden. „Ich bin fest davon überzeugt, dass mit genügend Zeit und Vorbereitung auf diese Weise dem 46-Jährigen weitere Lebensbereiche zugänglich gemacht werden können“, so Maximilian Plattner. Der Erfolg bestätigt den Julbacher, in Sozial- und Gesundheitsbereich seine Berufung gefunden zu haben: „Ich möchte professionell helfen und Menschen in schwierigen Lebenslagen auf dem Weg in ein möglichst selbstbestimmtes Leben begleiten.“

 

Wer sich ebenfalls für eine Ausbildung im Sozialbetreuungsbereich interessiert, kann sich bei den kommenden Infoabenden an den Caritas-Schulen informieren: Am 6. März um 17 Uhr am Salesianumweg 3 in Linz sowie am 7. März beim Tag der offenen Tür am Schiefersederweg 53 in Linz-Urfahr gibt es umfassende Informationen zu den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsperspektiven in der Altenarbeit, Familienarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung. Nähere Infos unter: www.ausbildung-sozialberufe.at.

 

 

 

Caritas Oberösterreich - Maria Knapp 

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