Kirche beim Ars Electronica Festival
An 18 Locations der Linzer Innenstadt findet die Ars Electronica 2024 von 4. bis 8. September statt und ist gespickt mit hochkarätigen Angeboten. Zentraler Schauplatz ist die POSTCITY, die auf 80.000 Quadratmetern zur Bühne für Ideen, Visionen und Projekte zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft wird. Das diesjährige Thema lautet „HOPE – who will turn the tide“. Im Mittelpunkt stehen jene Menschen und Initiativen, die uns trotz aller Krisen Grund zur Hoffnung geben.
Bereits in der Nacht zum 4. September können Nachtschwärmer:innen am Ende des Pre-Opening-Walk im Mariendom Bruckners Geburtstag feierlich begehen: Silent Echoes ist eine Soundinstallation zwischen der Notre Dame de Paris und den Eishöhlen am Dachstein; ein Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut und der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner. Zwischen Mitternacht und 4 Uhr werden die Klänge in den Mariendom übertragen. Der US-amerikanische Künstler Bill Fontana wird das Event vor Ort selbst begleiten
Drei Mal Bruckner
Der 200. Geburtstag Bruckners am 4. September, der auf den eigentlichen Start des Festivals fällt, ist Anlass genug, dem Komponisten auch bei der um 20 Uhr beginnenden Eröffnungsveranstaltung im Mariendom - jener Kathedrale, deren Votivkapelle 1869 mit Bruckners heute weltberühmtem Locus iste („dieser Ort“) eingeweiht wurde - die Reverenz zu erweisen.
Die Besucher erwartet ab 22 Uhr eine Weltpremiere, eine Symbiose von Quantenphysik und Orgelmusik: Mit BruQner_The Sound of Entanglement kreieren acht Künstler:innen im Linzer Mariendom eine Symbiose aus Quantenphysik und Orgelmusik und bringen Bruckners Perger Präludium auf noch nie dagewesene Weise zur Aufführung.
Im Anschluss treten Kammermusiker:innen des Bruckner Orchester Linz auf und spielen Anton Bruckners Symphonie Nr. 7 WAB 107 E-Dur in der Bearbeitung für Ensemble („Schönbergfassung“) von Hanns Eisler (Satz I und III), Erwin Stein (Satz II) und Karl Rankl (Satz IV).
Zum Abschluss des Openings ist es an „NoFive“ Bruckners Fünfte Symphonie und das ikonische Riff von „Seven Nation Army“ der White Stripes zu fusionieren – aufgerüttelt und aufgemischt im Stil von Glenn Branca.
Bruckner Orchester © tom mesic
Die Aufführungen im Mariendom sind auch Teil des 24-Stunden-Geburtstagsfestes für den Komponisten:
24-Stunden-Geburtstagsfest für Anton Bruckner
Kunstinstallation im Mariendom
Im Rahmen des Ars Electronica Festivals sind im Mariendom vom 4. bis 8. September drei Kunstinstallationen zu sehen, die sich mit der Symbiose zwischen Menschen, Mikroorganismen, Pflanzen und Technologien auseinandersetzen. Unter dem Titel "Sensing Mother Nature - Expanded Communications Through the Arts" kombinieren die Werke multisensorische Ansätze, die Auge, Ohr und Nase ansprechen, um eine tiefere Verbindung zum Ökosystem zu fördern. Die Kunstinstallationen der Forscherin Yoko Shimizu und der Klangkünstlerin Kyoka sind Teil der Veranstaltungsreihe "DonnaStage" anlässlich des 100-Jahr-Weihejubiläums des Doms.
Sensing Mother Nature im Mariendom © Yoko Shimizu
Ars Electronica Festival im Mariendom
Pariser Kathedrale in 3D
Seit Jahren ist Cultural Heritage fester Bestandteil des Ars-Electronica-Programms: Ob Gigapixelbilder oder immersive dreidimensionale Modelle, im Deep Space 8K werden Kunst- und Kulturschätze von Weltrang zum einmaligen Erlebnis. Heuer präsentiert das Pariser Startup Iconem ein 3D-Modell der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris, die im Jahr 2019 bei einem Großbrand schwer beschädigt worden war.
Notre Dame in 3D © Notre Dame 3D data from Andrew Tallon, Yann Arthus Bertrand and TSVP, Ars Electronica / Magdalena Sick-Leitner
Die Expert:innen des Ars Electronica Futurelab tragen mit einer 3D-Punktwolke des Linzer Mariendoms und Gigapixelbildern seiner Fenster zum diesjährigen Cultural-Heritage-Schwerpunkt bei.