Mittwoch 24. April 2024

PRO ORIENTE und Bischof Scheuer: Aufruf zum Gebet für verfolgte Christen

Gebet für verfolgte Christen

Der 5. Fastensonntag (Passionssonntag, heuer der 26. März 2023) steht alle Jahre im Zeichen des Gebetes für die verfolgten Christen auf der ganzen Welt.

Krieg und Gewalt prägt seit einem Jahr ungeahnt unseren Alltag. Der Krieg tobt in Ukraine und Äthiopien in unvorstellbarem Maße. Menschen fügen einander Leid zu. Abseits der medialen Berichterstattung werden Menschen aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Die größte Gruppe der Verfolgten ist das Christentum. Die mitunter systematische Verfolgung hat unterschiedliche Formen und reicht von Ausgrenzung, Beschränkung der Religionsfreiheit über Diskriminierung bis hin zur gewaltsamen Verfolgung. Jährlich erheben Hilfsorganisationen, die erfassen, wie viele Christinnen und Christen weltweit verfolgt werden. Die Zahl wird mit ca. 200 Mio. Betroffenen beziffert. Die internationale Organisation Open Doors spricht sogar von über 300 Mio. Von den aufgrund ihres Glaubens verfolgten Personen sind 75 % Christinnen und Christen und bei den Getöteten beläuft sich die Schätzung sogar auf 80 %. In über 50 Ländern dieser Erde – selbst in vermeintlich christlich geprägten – kann von einer systematischen Christenverfolgung ausgegangen werden. Die Tendenz ist leider steigend. Papst Franziskus spricht in diesem Zusammenhang von einer „Ökumene des Blutes“, da die Verfolger nicht zwischen den Konfessionen unterscheiden.

 

Aus diesem Grund haben die österreichischen Bischöfe als Zeichen der Solidarität und Einheit den 5. Fastensonntag (Passionssonntag) zum Gebetstag für verfolgte Christinnen und Christen ausgerufen. In besonderer Weise soll das Gebet für all jene gefördert werden, die um ihres Glaubens willen Leid ertragen müssen. Die Sektion Linz der Stiftung PRO ORIENTE möchte gemeinsam mit Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer auf diese Ungerechtigkeit der Verfolgung aufmerksam machen und lädt alle Gläubigen zum Gebet für die bedrängten Christinnen und Christen ein. 

 

PRO ORIENTE-Vorsitzender und Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer: „In der Schule haben wir alle gelernt, dass unter den römischen Kaisern Nero, Diokletian und anderen die Christen verfolgt wurden. Diese Zeit ist als Zeit der Christenverfolgung in die Geschichtsbücher eingegangen. Eigentlich müssten die Geschichtsbücher neu geschrieben werden, denn die größte Christenverfolgung aller Zeiten hat nicht damals stattgefunden, sondern findet leider heute statt.“

 

Am Sonntag, 26. März findet um 9 Uhr in der Stiftsbasilika St. Florian ein Gottesdienst statt; danach wird Dr. Florian Wegscheider von PRO ORIENTE Sektion Linz einen Vortrag über „Christenverfolgung im Heute“ halten. 

 

 

Kirche in Not: Christenverfolgung nimmt in vielen Ländern zu 

 

Auch das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" (ACN) hat anlässlich des "Sonntags der Christenverfolgung" auf die zunehmende Verfolgung von Christen in zahlreichen Ländern aufmerksam gemacht. Das gehe auch aus einer aktuellen Studie der Organisation hervor. Der Bericht dokumentiere die Entwicklungen im Hinblick auf die religiöse Verfolgung in Afrika, im Nahen Osten und Asien und gehe anschließend auf Vorkommnisse in 22 Ländern ein, darunter China, Pakistan, Katar, Türkei oder Vietnam, teilte das Hilfswerk mit.

Hauptmotive für die Verfolgung seien demnach Dschihadismus und Nationalismus. Basis des ACN-Berichts seien "Zeugnisse aus erster Hand", vor allem von den Projektpartnern von "Kirche in Not" sowie öffentlich zugänglichen Quellen. Diese Beispiele belegten, dass Christenverfolgung Tag für Tag stattfinde, in einigen Weltregionen in steigendem Maße. "Der Bericht möchte aufrütteln und zur Solidarität anspornen", heißt es.

Aus dem Bericht gehe hervor, dass in 75 Prozent der untersuchten Länder die Unterdrückung und Verfolgung von Christen im Berichtszeitraum zugenommen habe. So breite sich in Afrika der Dschihadismus vor allem in den Staaten der Sahel-Region immer weiter aus. Berichten zufolge starben allein in Nigeria zwischen Januar 2021 und Juni 2022 bis zu 7600 Christen durch terroristische Anschläge.

In Asien führten hingegen autoritäre Regime zu einer Verschärfung der Unterdrückung. Nordkorea stehe hier seit Langem an der Spitze der Verfolgung, aber auch in China sind Christen immer größerer staatlicher Überwachung unterworfen. Besondere Sorge in dieser Weltregion mache der erstarkende ethno-religiöse Nationalismus, etwa in Indien oder Sri Lanka, in denen hinduistische bzw. buddhistische Nationalistengruppen großen Einfluss haben. So seien in Indien zwischen Januar 2021 und Juni 2022 mindestens 710 Vorfälle antichristlicher Gewalt gezählt; die Dunkelziffer dürfte weit größer sein.

Im Nahen Osten ist dem Bericht zufolge die Auswanderungswelle der christlichen Bevölkerung infolge der wirtschaftlichen Not und der Auswirkungen des Syrienkriegs nach wie vor nicht gestoppt. In Syrien ist die Zahl der Christen von zehn Prozent der Bevölkerung kurz vor Kriegsbeginn auf heute weniger als zwei Prozent gesunken. Im Irak hat sich die Zahl der Christen seit 2014 halbiert, wenngleich kleine Fortschritte in der Anerkennung der Rechte der christlichen Minderheit gemacht werden konnten.
 

Pro Oriente Linz / Kathpress

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