Scheuer: Stern über Betlehem ist Aufruf zur Gottsuche
"Der Stern ruft auch jene, die am weitesten weg sind, auf, den nahen Gott zu suchen", so Scheuer. In diesem Zusammenhang nannte der Diözesanbischof als Herausforderung für die gegenwärtige Kirche, "die Innerlichkeit des Glaubens, die Sehnsucht nach Gott und die Leidenschaft für Ihn zu stärken". Dabei dürfe man durchaus die Schönheit des Glaubens in der Liturgie, in Musik und Kunst, in Ritualen und Wallfahrten zeigen. "Wir brauchen personale und sakramentale Räume der absichtslosen Anbetung." Sonst verliere man sich kirchlich in bloßen Strukturfragen, Richtungskämpfen und Rechthaberei, so Scheuer.
Die Botschaft des Dreikönigstages habe nach den Worten des Bischofs auch eine soziale Dimension: "Zum Kind in Bethlehem verweisen Gezeiten der Anteilnahme, der Solidarität, des Spendens, des Teilens, Zeiten der Besuche, der Caritas, der Betroffenheit." Die Gaben der Könige, Gold, Weihrauch und Myrre stellten "das Kostbare, das Wertvolle, die Licht- und Glanzseiten des Lebens, das Aufsteigende, aber auch das Bittere, das Schmerzliche, das Niederdrückende des Lebens" dar. Scheuer: "Nach Bethlehem zum Kind führen die Sternstunden der Schönheit, die Erfahrungen der Freundschaft, des Gelingens, der Freiheit, der Freude, Stunden, in denen sich Sinn, Glück und Annahme bündelten."
Das kirchliche Fest der Erscheinung des Herrn erzähle davon, dass auch Fremden, Ausländern und Heiden der Stern leuchte. Die drei Sterndeuter stellten dabei die unterschiedlichen Menschheitstypen und Rassen aus den früher bekannten Kontinenten dar, aus Europa, Asien und Afrika. "Sie nehmen schon am Anfang des Evangeliums vorweg, was uns durch Jesus versprochen ist: Alle Enden der Erde werden schauen das Heil unseres Gottes", führte der Bischof aus.