KU Linz: "Dies Academicus" behandelt Verschwörungstheorien
Die digitale Informationsgesellschaft sei unübersichtlich geworden, auch simple Zusammenhänge würden verfälscht oder bezweifelt, heißt es in der Ankündigung zur Tagung. Fakten-Checks können zwar helfen, den Zirkel von Fake-News und "Alternativen Fakten" zu durchbrechen, die soziale Gefährdung durch Verschwörungstheorien reichten aber tiefer.
Verschwörungstheorien kehrten das um, was Information überhaupt sein soll. Nachrichten über Ereignisse, deren Bedeutung diskutiert werden müsste, würden zur Mutmaßung einer diffusen Bedrohung. In ihrer Blase seien Anhänger von Verschwörungstheorien immun gegen Wahrnehmungen und Argumente, die ihrer Interpretation der Wirklichkeit widersprechen. Die Motive verstörender Gewaltverbrechen der vergangenen Jahre zeigten, wie sehr diese Denkmuster Menschen radikalisieren können, so die Katholischen Privat-Universität in der Einladung zu der Veranstaltung.
Die Beiträge des "Dies Academicus" würden nach den typischen Mustern, Erscheinungsbildern und ästhetischen Codes von Verschwörungstheorien fragen und zur Diskussion darüber anregen, "was ihre Verbreitung über unsere Gesellschaften aussagt".
ReferentInnen beim "Dies Academicus" sind u. a. Michael Butter, Professor für amerikanische Literatur und Kulturgeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Daniel Hornuff von der Kunsthochschule Kassel, der Autor und Philosoph Jan Skudlarek und die Wiener Künstlerin Karin Ferrari.
Infos und Anmeldung: https://ku-linz.at; geplant ist auch ein Livestream auf Facebook.