Mittwoch 24. April 2024

Ihr seid mehr wert als viele Spatzen (Mt 10,26–33)

Ihr seid mehr wert als viele Spatzen

Was bestimmt den Wert eines Menschen: Geld, Arbeit, Titel, Besitz, Noten? Diese Frage stellte Bischof Manfred Scheuer in seiner Predigt am 21. Juni 2020 bei den Karmelitinnen in Linz ausgehend vom Matthäusevangelium. 

Der Wert eines Menschen, so Bischof Scheuer, werde meist in Zahlen und in Kategorien des Geldes gemessen. Wer keine Erfolge oder kein Geld vorzuweisen habe, gelte nicht viel. Der alltägliche Umgangston sei nicht immer von Wertschätzung geprägt , sondern vielmehr von Berechnung und Kalkül. Indirekt werde Kindern, aber auch Erwachsenen vermittelt: Du bist nicht viel wert, du kostest zu viel.

 

Im Corona-Ausnahmezustand sei eine neue Form der Wertschätzung entstanden, konstatierte Scheuer, indem er Gedanken aus dem Pfingst-Hirtenwort der österreichischen Bischöfe aufgriff: „Krisenbedingt entdeckten wir viele unterbewertete und minderbezahlte Berufsgruppen und Dienste, die jedoch systemrelevant sind. Speziell erwähnt wurden die Frauen und Männer an den Kassen der Supermärkte, in den Reinigungsfirmen, Sicherheitsdiensten sowie Pflegeeinrichtungen und Spitälern unseres Landes. Viele dieser systemrelevanten Berufe werden von Frauen geprägt. Erschwerend kommt die Mehrfachbelastung hinzu, da neben der Voll- oder Teilzeitbeschäftigung auch noch unbezahlte Sorgearbeit daheim zu leisten ist. Der Einsatz dieser Frauen für das Gemeinwohl ist entsprechend zu würdigen – sonst verliert jede ehrlich gemeinte Wertschätzung ihre Glaubwürdigkeit. Alle Männer sind aufgerufen, zu einer fairen Aufteilung unbezahlter Arbeit beizutragen. Wertschätzung hat ein genaues Hinhören zur Voraussetzung. Das berechtige Anliegen in der Position des anderen wahrzunehmen, ist eine Kunst, die wir immer neu lernen müssen.“

 

Scheuer betonte, die österreichischen Bischöfe wünschten sich eine neue, pfingstliche Debattenkultur in Politik, Gesellschaft und Kirche: „Niemand ist unwichtig, jeder kann etwas beitragen, damit wir den bestmöglichen Weg in die Zukunft wählen. Nur eine lebendige Demokratie, wechselseitiger Respekt und eine menschliche Fehlerkultur ermöglichen Zukunft. Der weitreichende Einbruch der Wirtschaft und die dadurch verursachte Krise vieler Betriebe machen uns den Wert von unternehmerisch tätigen Menschen bewusst.“

 

Gott schreibt das Hoheitszeichen seiner Liebe und Würde auf die Stirn eines jeden Menschen

 

Sich als ChristIn von Gott unbedingt erwünscht und geliebt zu wissen, befreie „aus dem Teufelskreis der Selbstüberhebung und der Selbstverachtung, befreit vom Gotteskomplex und vom Mittelpunktswahn“, so Scheuer. Er zitierte den Theologen Karl Rahner: „Wenn Gott Mensch geworden ist und es in Ewigkeit bleibt, dann und darum ist aller Theologie verwehrt, vom Menschen gering zu denken. Sie dächte von Gott gering.“ Scheuer wörtlich: „Gott schreibt das Hoheitszeichen seiner Liebe und Würde auf die Stirn eines jeden Menschen, gerade auf die Stirn und in das Leben derer, die sonst hören: Du bist nicht viel wert.“

 

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