Donnerstag 25. April 2024

Uni-Studie: Religiöse Menschen verkraften Corona-Krise besser

Gebet

Religiöse Menschen weisen während der Corona-Krise eine höhere Lebenszufriedenheit auf als Nichtreligiöse, sie sind zufriedener mit der Regierung und haben mehr Vertrauen in staatliche Institutionen. Das zeigt die Auswertung einer repräsentativen Online-Studie der Universität Wien.

Die markantesten Ergebnisse sind unter dem Titel "Religiosität in Zeiten der Corona-Krise" auf der Homepage der Fakultät für Sozialwissenschaften abrufbar sind. Gläubige würden u.a. "aktivere Strategien zur Krisenbewältigung" anwenden: "Sie suchen eher nach sozialer Unterstützung und setzen sich kognitiv stärker mit der Krise auseinander als weniger religiöse Menschen." Religiöse Menschen fühlten sich jenen, die unverschuldet in die Krise geraten sind, solidarisch verpflichtet, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würden Gläubige jedoch eher ablehnen als andere.

 

Die aktuellen Daten der Studie werden von den beteiligten Soziologen mit Ergebnissen aus dem jüngsten Social Survey Österreich (SSÖ) kombiniert, der zuletzt 2018 nach Wertorientierungen in der österreichischen Bevölkerung fragte. Obwohl Religion für viele Menschen weiterhin einen wichtigen Lebensinhalt darstelle, sei in Österreich schon seit längerer Zeit eine" gewisse Enttabuisierung von Kirchenaustritten" sowie ein Anstieg der Konfessionslosigkeit beobachtbar. Auch der Gottesdienstbesuch und die Gebetshäufigkeit nehmen ab.

 

Gleichzeitig könne Religion "als Bereicherung und Stütze in schwierigen Lebenssituationen dienen", heißt es auf der Uni-Website. So sei die Lebenszufriedenheit bei religiösen Menschen tendenziell höher ausgeprägt.

 

"Aktiver und problemorientierter"

 

Zu Corona-Pandemie wurden nun unterschiedliche Strategien der Krisenbewältigung abgefragt: Die "Negierung der Krise" und Bereitschaft zur Ablenkung ist bei "sehr religiösen" Österreichern mit Abstand am geringsten, bei "nicht religiösen" am stärksten ausgeprägt; dazwischen liegen die als "eher religiös" oder "wenig religiös" eingestuften Gruppen.

 

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der "Suche nach sozialer Unterstützung" in der Krise: Religiöse tun dies, Nichtreligiöse deutlich weniger. Im Vergleich zu Nichtreligiösen sind religiöse Menschen auch "aktiver und problemorientierter", so die Studienautoren.

 

Überraschend ein weiteres Detail der Umfrage: Obwohl ersichtlich sei, dass Personen mit hoher Religiosität eine deutlich höhere Lebenszufriedenheit aufweisen als Nichtreligiöse, könnten im Hinblick auf Affekte "nur kleine Unterschiede" festgestellt werden. Es gebe auch während der aktuellen Corona-Krise keinen Zusammenhang zwischen Religiosität und –positiven sowie negativen – Gefühlslagen; Religiöse seien damit nicht weniger anfällig für Depressivität, wie dies andere Studien gezeigt hätten.

 

Dass die religiöse Bevölkerung ein durchschnittlich höheres Vertrauen in Institutionen wie Bundesregierung, Parlament, Polizei, Bundesheer, Gesundheitswesen oder ORF hat, könnte laut Studienautoren "durch eine erhöhte Neigung zu Obrigkeitsgläubigkeit (als eine Facette der Autoritarismusforschung) erklärbar sein". Sehr oder eher religiöse Menschen zeigen sich etwa deutlich offener für eine Ausweitung der Befugnisse der Polizei, Nichtreligiöse sind demgegenüber jene Bevölkerungsgruppe, für die höhere Steuern zur Krisenbewältigung am wenigsten akzeptabel wäre.

 

Markante Ergebnisse der Studie zum Nachlesen

 

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