"Hüttenmesse" statt Bergmesse auf der Wurzeralm
Die seit Wochen ersehnte Unterbrechung der herrschenden Hitzeperiode war leider anders ausgefallen, als die Veranstalter der Bergmesse des Alpenvereins Linz für den 15. Juli 2017 auf der Wurzeralm geplant hatten: Schon am Vorabend kam Wind auf und es regnete in Strömen. So war am Tag der Bergmesse nicht daran zu denken, den liebgewordenen Platz am Brunnsteinersee aufzusuchen.
Der geplante Platz am Brunnsteinersee konnte wegen des Wetters nicht genutzt werden. © Alpenverein Linz
in aller Eile wurde die Messe ins Linzerhaus und auf die vorgelagerte Terrasse verlegt. Gekommen waren an die 100 BesucherInnen, die der Witterung tapfer trotzten. Pater P. Friedrich Höller, Pfarrer in Spital am Pyhrn, der mit den BesucherInnen feierte, nahm die Sache gelassen, obwohl der Sturm bei nur 6 Grad den Regen manchmal unter das Terrassendach trieb.
In seiner Predigt gedachte Pater Friedrich zuerst der vor kurzem verstorbenen „Sennerin“ Frieda Strick als einer gütigen, immer zur Hilfe bereiten Frau, die den Gutteil des Jahres auf der Wurzeralm verbrachte und so manchem späten Wanderer Brot und eine warme Stube bot.
Berge prägen die Menschen, Berge prägen aber auch Geschichten und Sagen, so P. Friedrich. Viele Geschichten erzählten von Edelsteinen und auch der Brunnsteinersee glänze bei Vollmond am 15. August wie ein Edelstein, jedoch nur für Menschen, die ohne Sünde seien – so die Sage. Aber um an Edelsteine heranzukommen, müsse man sich mühen und plagen und sich in Ruhe konzentrieren. So sei es auch mit dem Wort Gottes, mit dem Edelstein, dem man nur nahe kommen könne, wenn man sich konzentriere und sich damit auseinandersetze, betonte P. Friedrich. So würden auch die Berge in ihrer Majestät zum Bedächtig-Sein, zu Demut und Bescheidenheit auffordern.
© Alpenverein Linz
Nach der Messe saßen die BesucherInnen gemütlich im Linzerhaus beisammen, bis sich gegen 14 Uhr das Wetter soweit beruhigte und, immer wieder durch kurze Regengüsse unterbrochen, auch eine kleine geführte botanische Wanderung mit Gisela Alber möglich wurde. Die geplante Führung durch das Frauenkar, die botanische Führung durch die Flora bzw. das Hoch- und Niedermoor des Teichlbodens und die Führung durch die "Höll" zu den Felsritzzeichnungen fielen buchstäblich ins Wasser.
H. P. Haberfellner | Alpenverein Linz