Pfarre Hallstatt: Gestohlene Altarbilder nach 30 Jahren wieder aufgetaucht
Der hl. Rupert ist Schutzpatron des Salzbergbaus und der Salzarbeiter und damit untrennbar mit Hallstatt verbunden. Seine Darstellung findet sich auf einer der vier Tafeln, die 1987 vom gotischen Altar der Nordkapelle in der Pfarrkirche Hallstatt gestohlen wurden. Dieser gotische Altar stellt mit dem Marienaltar einen kunsthistorischen Schatz dar, der die 1505 fertiggestellte zweischiffige gotische Kirche über die Landesgrenzen hinaus berühmt machte.
1987 wurden die gotischen Flügel, in denen 4 beidseitig bemalte Tafelbilder montiert waren, von einem italienischen Diebespaar bei einem nächtlichen Einbruch in die Kirche gestohlen. Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und dem Kunstreferat/Diözesankonservatorat der Diözese Linz wurden die gestohlenen Flügel mit Repliken nach den vorhandenen Fotos ersetzt, um das gesamte Erscheinungsbild zu bewahren.
© Diözese Linz / Hubert Nitsch
© Carabinieri
Die Diözese Linz verfügt über ein vollständiges Kunstgutinventar, in dem über 130.000 Kunstobjekte mit Foto und Datenblatt verfasst sind. Dieses Kunstgutinventar ermöglicht die Identifizierung gestohlener Objekte. Bei Diebstählen wird mit Fotos auf kurzem Wege mit der Kriminalpolizei kommuniziert und die Fahndung eingeleitet. Im Falle von Hallstatt hat dieser Vorgang nach 30 Jahren zum Fahndungserfolg geführt. Dieser Erfolg und die nun folgende Rückführung in die Kirche ist vornehmlich eine Freude für die Pfarrgemeinde, die den Raum liturgisch nutzt und mit den originalen gotischen Tafeln wieder ein vollständiges Altarensemble vorfindet. Die Freude liegt aber auch bei allen beteiligten Fachstellen und Partnern wie Kriminalpolizei und Bundesdenkmalamt. Von Seiten der Diözese Linz wurden die Bilder im November 2016 von Diözesankonservator MMMag. Hubert Nitsch in Rom begutachtet und identifiziert. Die Rückführung ist für Sommer 2017 geplant.
Hubert Nitsch / Kunstreferat/Diözesankonservatorat