Freitag 29. März 2024

ORF-Radiogottesdienst am 5. Februar aus der Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder in Schärding

Am Sonntag, 5. Februar 2017 wird der ORF-Radiogottesdienst um 10.00 Uhr aus der Kirche des Kurhauses der Barmherzigen Brüder in Schärding übertragen.

Mit den Gläubigen feiert Propst MMag. Markus Grasl CanReg vom Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg am Inn. Konzelebrant ist Pfarrvikar Mag. Georg Henschling aus der Erzdiözese Wien, der derzeit Kurgast im Haus ist.

 

Musikalisch gestaltet wird die Messe von Chor, SolistInnen und Orchester der Cantorey der Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding unter der Leitung von Johannes Dandler. An der Orgel ist Wolfgang Skala; Leitung Johannes Dandler. Musiziert werden die „Missa Sancti Francisci Seraphici ex C“ von Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809), die 1803 in Wien für das Kaiserhaus komponiert wurde, weiters Heinrich Schütz (1585-1672): „Aller Augen warten auf dich, Herre“ (+ Psalm 145), Pietro Torri (1650-1737): Intrada ex C (München 1695), Johannes Dandler: „Halleluja, Ich bin das Licht der Welt“ (2017) sowie Lieder aus dem Gotteslob. Musiziert wird auf Originalinstrumenten.

 

 

Kirche Mariae Verkündigung („Kurhauskirche“)

 

Die Baugeschichte verläuft analog zu jener des ehemaligen Klosters. Errichtet als Kapuzinerkirche und als Osttrakt der Vierflügelanlage, wurde das Gotteshaus am 25. Juli 1638 zu Ehren Mariae Verkündigung geweiht. Der heutige Bau resultiert aus dem Umbau der Jahre 1929-31, besonders ab 1930.

 

In seiner Grundform folgt der Bau dem Typus der Kapuzinerkirchen des Frühbarock, ein schlichter tonnengewölbter Saalbau mit eingezogenem, gerade geschlossenem Chor. Das Äußere und Innere ist geprägt von den Überformungen von 1930/31, wobei die Schlichtheit der ursprünglichen Kirche dem Stilempfinden der Zeit um 1930 durch die Betonung des kubischen Baukörpers entgegenkommt. Diese Wirkung ist besonders im Innenraum zu beobachten.

 

Zur Ausstattung der Kurhauskirche gehören die von Privatpersonen gestifteten Buntglasfenster mit großteils figürlichen Darstellungen von der Wiener Glasmalerei Franz Götzer aus dem Jahr 1930.

 

Die schlichte und in der Formgebung reduzierte Einrichtung der Kurhauskirche wurde in mehreren Abschnitten ab 1930 geschaffen, teils unter Miteinbeziehung der ehemaligen Altarblätter der Kapuzinerkirche.

 

Kurhauskirche von innen

Innenansicht der Kurhauskirche. © Kurhaus Schärding

 

Hochaltar

 

Das Altarblatt Mariae Verkündigung am Hochaltar schuf der Passauer Maler Gordian Sän(t)z 1701. Das Gnadenbild hl. Familie über dem Tabernakel ist eine Kopie des Wiener Gnadenbildes, das Kaiser Leopold I. den Barmherzigen Brüdern schenkte. Die Arbeit von Elfrieda Miller/Wien, in einem Rahmen von Josef Furthner, wurde am 27. Mai 1932 geweiht.

 

Zu den bedeutendsten Einrichtungsgegenständen der Kirche gehört das Bild hl. Sippe von Michel Angelo Unterberger aus der Zeit um 1730/35 an der rechten Langhauswand. Es stellt eine freie Form der Sacra Conversazione dar. Gezeigt ist die hl. Sippe in den Wolken, mit einem Engel, der die Stadt Schärding der hl. Mutter Anna empfiehlt. Die zentrale Figur ist trotz des Anna-Bezuges die Muttergottes mit dem Jesuskind. Auf dem Bittbrief, den der Engel überreicht, ist zu lesen ANNA/Parens Nostras/Respice Magna/Preces , darunter die Signatur des Künstlers Mich. Ang./Vnt.Perg.P. Im unteren Bildbereich findet sich eine bemerkenswert genaue Teilansicht der Stadt Schärding. Dargestellt ist der südwestliche Stadtteil, u. a. mit der Alten Innbrücke, dem Brucktor, den Resten der 1724 abgebrannten Burg, der Sebastianskirche (heute evangelische Pfarrkirche), den Häusern Im Eichbüchl sowie dem Kapuzinerkloster, für das das Bild auch bestimmt war. Das Gemälde bildete in der Kapuzinerkirche das Altarblatt des Kapellenaltares.

 

Bild der Hl. Sippe im Altarraum

Bild der hl. Sippe von Michel Angelo Unterberger. © Kurhaus Schärding


Michel Angelo Unterberger gehörte zu den hochgeschätzten Altarbildmalern seiner Zeit. Viele seiner Werke wurden für prominente Orte geschaffen. So sind die Hochaltarblätter im Dom zu Brixen, in der Karmelitenkirche in Straubing oder im Dom zu Temeswar sowie das ehem. Hochaltar- und ein Seitenaltarblatt in der Wiener Hofpfarrkirche St. Michael von seiner Hand. Unterberger wurde 1695 in Cavalese geboren und sein künstlerischer Werdegang war bereits in der Namensgebung durch seinen kunstliebenden Vater bestimmt.


Das Bild in der Kurhauskirche Schärding entstand in dieser Passauer Zeit Unterbergers, in der er u. a. für das Kloster St. Nikola sowie andere Klöster und Pfarren in Passau bzw. im niederbayerischen und Innviertler Raum tätig war. Ab 1737 war Unterberger ohne größere Unterbrechungen in Wien, wo er 62jährig am 27. Juni 1758 starb. Von 1751 bis zu seinem Tod 1758 war er Rektor der k. k. Akademie.


Seine künstlerische Leistung, die sich ausschließlich auf die Ölmalerei beschränkte, ist den Werken Paul Trogers und Daniel Grans vergleichbar und ebenbürtig. Trotz der vielfältigen Einflüsse entwickelte er ein Werk mit eigenständigem Charakter, der die Waage hält zwischen der ekstatisch–expressiven Kunst des Spätbarock eines Paul Troger sowie der verhaltenen, klassisch-strengen Art eines Daniel Gran oder Martino Altomonte. Eine besondere Vorliebe zeigt er für die häufige Variation seiner eigenen, einmal geprägten Kompositionen und Figurengruppen.

 

Orgel

 

Die Orgel ist ein Werk von Karl Nelson/Schweden und wurde am 14. Mai 2004 gesegnet. Das künstlerische und klangliche Konzept der Orgel ist das Resultat einer kreativen Auseinandersetzung sowie einer künstlerisch selbständigen Weiterführung der klassischen deutsch-niederländischen Orgelbautradition des 17. und 18. Jahrhunderts. Konzept und Disposition erstellte Mag. Johannes Dandler. Das neue Orgelwerk hat 23 klingende Register, verteilt auf zwei Manuale (Werk und Oberwerk) und Pedal. Der barocken Tradition entsprechend wurde das Instrument nach der so genannten Großterz-Mitteltönigkeit mit den drei reinen Terzen (C-E, G-H und D-Fis) in den so genannten Cornett-Tonarten C, G und D gestimmt.

 

Orgel der Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding

Ogel der Kurhauskirche. © Kurhaus Schärding

 

Von der ersten Kaltwasserheilanstalt zum Kneipp-Gesundheitszentrum der Barmherzigen Brüder

 

Die Eröffnung einer ersten Kaltwasserheilanstalt nach dem System Kneipp in Schärding erfolgte am 15. April 1892 durch den Arzt Dr. Otto Ebenhecht. In seiner Begeisterung für Naturheilverfahren studierte Ebenhecht bei dem Priester und Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp (17. 5. 1821-17. 6. 1897), dem Begründer der Kneipp-Medizin, dessen ganzheitlicher Ansatz der Naturmedizin auf den fünf Säulen Hydrotherapie (mit den bekanntesten Anwendungen Kneippgüsse und Wassertreten), Ernährungs-, Bewegungs-, Phyto- sowie Ordnungstherapie ruht. Kneipp selbst empfahl den Arzt Ebenhecht und stattete ihm und seiner Kuranstalt in Schärding am 7. November 1894 einen Besuch ab. Der Aufenthalt zahlreicher in- und ausländischer Kurgäste in der Ebenhecht’schen Kaltwasserheilanstalt führte bereits 1893 und 1900 u. a. zur Vergrößerung der Baderäumlichkeiten, zum Neubau einer beheizbaren Wandelhalle und eines Dampfbades sowie zur Einführung der Röntgenuntersuchung.


Die Ebenhecht’sche Kaltwasserheilanstalt ging durch Kauf mit Vertrag vom 29. März 1910 in den Besitz der Stadtgemeinde über. Als deren Leiter wurde Dr. Ferdinand Rodler (15. 1. 1871/Krumau – 1934/St. Urban am Ossiachersee) bestellt. Während des ersten Weltkrieges blieb die Anstalt geschlossen. Ein neuerlicher Aufschwung konnte aufgrund der allgemeinen Notlage nach dem Krieg nur begrenzt erreicht werden.


Erst die Einrichtung der Kaltwasserheilanstalt durch die Barmherzigen Brüder nach dem Kauf des ehemaligen Kapuzinerklosters 1928 sowie deren Übernahme des gesamten Rodler’schen Besitzes mit Vertrag vom 5. März 1930 begründete den bis heute erfolgreichen Kurbetrieb in Schärding. Die Segnung ihres Kurhauses und die Weihe der Kirche fand am 13. Mai 1931 statt.

 

Das Kurhaus der Barmherzigen Brüder unterstützt damals wie heute Menschen in ihrem Bemühen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden. Als Zentrum für angewandte Naturheilkunde bietet das Kurhaus drei Naturheilkundeverfahren mit höchster Authentizität und jahrzehntelanger Erfahrung an:

  • KNEIPP als europäische Naturheilkunde
  • die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sowie
  • die indische Naturheilkunde AYURVEDA.

Diese werden je nach Beschwerdebild, Typ und Zuspruch als Einheit oder auch ergänzend als kombinierter Gesundheitsurlaub angeboten. Der Charakter und Charme des ehemaligen Klosters in einzigartiger Lage über dem Inn sind bis heute besonders – es ist eine Oase der Ruhe und Quelle der Kraft, neuer Energie und Inspiration.

 

Kurhaus der Barmherzigen Brüder in Schärding

Kurhaus der Barmherzigen Brüder in Schärding. © Kurhaus Schärding   

 

Petra Schredl | Presse Kurhaus der Barmherzigen Brüder Schärding

 

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