Solidaritätspreis-Verleihung 2016
Für den Hauptorganisator des Solidaritätspreises, KirchenZeitungsredakteur Ernst Gansinger, war es die letzte Preisverleihung unter seiner Regie. Mit Juli scheidet er nach 35 Jahren aus dem Dienst. In einer Interview-Runde mit Politikern und Bischof Manfred Scheuer brachte er bei der Feier das derzeitige soziale Klima im Land zur Sprache.
Landeshauptmann Josef Pühringer verwies auf die höchste Pro-Kopf-Quote der Sozial-Ausgaben Oberösterreichs im Bundesvergleich. „Man muss Politik machen, die der nächsten Generation nicht auf den Kopf fällt“, meinte er. Und: „Jede Partei wird danach trachten, Mehrheiten für ihre Programme zu finden.“
„Wir sind Abbild der Gesellschaft“ skizzierte Soziallandesrat Reinhold Entholzer die jetzige Politik. Man müsse die gesellschaftlichen Realitäten zur Kenntnis nehmen „und versuchen, dass es wieder ein wenig solidarischer und wärmer – und ein Stück gerechter wird“, meinte er.
Bischof Manfred Scheuer machte auf Grenzen aufmerksam. „Es gibt sowohl in der Kirche als auch in der Politik Grundwerte und Fundamente, die nicht einfach der Mehrheit unterstellt werden dürfen.“ Das Evangelium und die Menschenrechte zählt er dazu. Es ginge also nicht nur um Mehrheitsfindungen, sondern um das Bewusstsein dafür, „was meiner Macht und Willkür entzogen ist". Politik, so Bischof Scheuer, könne auch eine Form der Nächstenliebe sein, manchmal gut, und manchmal der Umkehr bedürftig. Er fügte hinzu: „Ich wünsche der Kirche und auch der Politik manchmal die Umkehr.“
SolidaritätspreisträgerInnen 2016
Die älteste und die jüngste Preisträgerin des heurigen Solidaritätspreises: Viktoria Dieringer (re) aus Saxen und Erika Weissenböck aus Ried im Innkreis © KirchenZeitung Diözese Linz
KIZ-Redakteurin Elisabeth Leitner im Gespräch mit Rektor P. Josef Kampleiter, eine der Kontaktpersonen des Preisträgers „Herberge für Roma“ im Redemptoristenkloster Maria Puchheim © KirchenZeitung Diözese Linz
KirchenZeitung der Diözese Linz