Freitag 29. März 2024

Scheuer: Solidaritätsbesuch in Äthiopien

Bischof Scheuer: Solidaritätsbesuch in Äthiopien

Bischof Manfred Scheuer besucht ab 18. Februar 2016 mit Pro Oriente Äthiopien. Dort wird er den äthiopisch-orthodoxen Patriarchen Abuna Mathias treffen sowie den äthiopisch-katholischen Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel.

Das Land leidet aktuell unter einer dramatischen Dürre. Die einwöchige Reise Scheuers mit einer Pro Oriente Delegation beinhaltetet deshalb auch Aspekte von Caritas. Schwerpunkte sind jedoch Dialogfragen, in denen sich Pro Oriente seit bald 40 Jahren engagiert. In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Manfred Scheuer für die Bereiche Ökumene und Caritas zuständig.

Begegnungen sind u.a. mit dem äthiopisch-orthodoxen Patriarchen Abuna Mathias und mit dem äthiopisch-katholischen Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, vorgesehen. In der äthiopisch-orthodoxen Kirche ist die Erinnerung an den Besuch von Kardinal Franz König im Jahr 1983 bis heute in guter Erinnerung.

 

Der Besuch beginnt mit einem inoffiziellen Theologen-Symposion am 18. Februar 2016. Die Delegation aus Österreich wird am Samstag vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Luigi Bianco, empfangen. Am Abend besuchen die Delegationsmitglieder die orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale und wohnen dem orthodoxen Abendgebet bei. Am Sonntag nehmen die Delegationsmitglieder am Gottesdienst in der katholischen Kathedrale teil. Anschließend ist die offizielle Begegnung mit Kardinal Souraphiel angesetzt. Der offizielle Besuch bei Patriarch Abuna Mathias ist für Montag vorgesehen. Am 23. und am 24. Februar 2016 hält sich die Delegation aus Österreich im nördlich gelegenen Lalibela auf.

 

Pro Oriente: Äthiopien-Delegation

 

Der Delegation von Pro Oriente gehören Präsident Johann Marte, Vizepräsident Prof. Rudolf Prokschi, die junge Wiener Ostkirchen-Expertin Andrea Riedl (als weiteres "Pro Oriente"-Vorstandsmitglied), der Salzburger Ostkirchen-Experte em. Prof. Peter Hofrichter und der Jerusalemer Theologe P. Frans Bouwen (ein Mitglied der Internationalen Kommission für den offiziellen theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orientalisch-orthodoxen Kirchen) an.

 

Pro Oriente: Wirken

 

Die Stiftung der Erzdiözese Wien hat die Aufgabe, die ökumenischen Beziehungen zwischen Ost- und Westkirchen zu fördern und zu pflegen. Die Stiftung Pro Oriente wurde von Kardinal Franz König noch während des Zweiten Vatikanischen Konzils am 4. November 1964 in Wien begründet. Pro Oriente arbeitet seither auf wissenschaftlicher Ebene und durch „Reisediplomatie“ an der Überwindung der Spaltung zwischen Römisch-Katholischer Kirche und Orthodoxen bzw. Orientalisch-Orthodoxen Kirchen.

 

Kirche eine der stärksten Institutionen

 

Äthiopien ist das einzige Land des nördlichen Afrika, das nicht islamisiert wurde. Die äthiopisch-orthodoxe Kirche gehört zur orientalisch-orthodoxen Kirchenfamilie, die sich nach dem Konzil von Chalcedon allmählich von der römischen Reichskirche getrennt hatte. Zu dieser Kirchenfamilie gehören auch die koptisch-orthodoxe, die eritreisch-orthodoxe, die syrisch-orthodoxe, die indisch-orthodoxe und die armenisch-apostolische Kirche.

Die kommunistische Herrschaft nach dem Sturz von Kaiser Haile Selassie brachte für die äthiopisch-orthodoxe Kirche eine schwere Verfolgungszeit, aus der sie aber gefestigt hervorging. Sie ist heute eine der stärksten Institutionen in Äthiopien, über ihre Diaspora ist sie – wie die anderen orientalischen Kirchen – auch weltweit präsent.

 

Orthodoxe Priester in Äthiopien. © pixabay/Limboko

 

80 Prozent Landwirtschaft: Warten auf Regen


Die Caritas-Programmkoordinatorin der Diözese Meki in Äthiopien, Yetenayet Testaye, sagte am Montagabend im Interview mit "Kathpress", über zehn Millionen Menschen in Äthiopien litten zurzeit an den Folgen einer extremen Dürreperiode, ausgelöst durch das Wetterphänomen "El Nino", das zu Trockenheit, Viehsterben und Ernteausfällen führt. Besonders betroffen sei der Norden des Landes, wo die Ernten im Vorjahr bis zu 100 Prozent ausgefallen seien, so Testaye, die auf Einladung der Caritas Österreich nach Wien gekommen war.

 

Obwohl Äthiopiens Wirtschaft zurzeit zweistellige Wachstumsraten verzeichnet, kommt der Aufschwung laut der Caritas-Expertin bei weiten Teilen der Bevölkerung nicht an. Über 80 Prozent der Äthiopier sind immer noch von der Landwirtschaft abhängig und warten derzeit auf den Regen, um ihr Saatgut auf den fertig bestellten Feldern auszuwerfen. Viele hätten aber bereits auch ihr Saatgut als Folge des Mangels verzehrt. Insbesondere im ärmeren Norden müssten die Kleinbauern so knapp kalkulieren, dass die meisten gar keine Vorräte mehr übrig haben. Hier herrsche ein hoher Bedarf nach Lebensmitteln, da die Menschen keinerlei eigene Reserven mehr haben, berichtete Testaye. Die Caritas Österreich hat derzeit Vertreter von Partnerorganisationen aus sieben vom Hunger bedrohten Ländern zu Gesprächen nach Wien eingeladen.

 

80 Prozent der Menschen Äthiopiens leben von der Landwirtschaft. Die Dürreperiode trifft sie besonders. © pixabay/PeterW1950

 

Kathpress

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