Freitag 29. März 2024

Feuerwehrleute seelsorglich begleiten

Die Feuerwehrseelsorge ist ein selbstverständlicher Teil des Seelsorgeauftrags der christlichen Kirchen. Ende Jänner 2016 trafen sich die oberösterreichischen Feuerwehrseelsorger zum Austausch.

Die Feuerwehrseelsorge ist ein selbstverständlicher Teil des Seelsorgeauftrags der christlichen Kirchen. Sie versteht sich als ein Angebot für alle Mitarbeitenden der Feuerwehr, unabhängig von ihrer Konfession oder Kirchenzugehörigkeit. Die Notfallhilfe und Einsätze in Katastrophenfällen benötigen nicht nur modernste Geräte, sondern vor allem zuverlässige menschliche Ressourcen.

Die Feuerwehrseelsorge bietet auf verschiedenen Ebenen Beiträge, damit „Kameradschaft“ nicht nur ein Postulat und eine Floskel in Festreden ist, sondern gelebte Wirklichkeit. Oberösterreich hat in der Leitgestalt des hl. Florian dabei einen vorbildhaften Patron und Impulsgeber: „Du aber: stärke die Deinen!“ (vgl. Lk 22,32)

 

 

Feuerwehrseelsorge in Oberösterreich

 

Die Bedingungen und die Anforderungen an Feuerwehren und damit auch an FeuerwehrseelsorgerInnen verändern sich ständig. In einem umfangreichen Klärungsprozess wurde das Selbstverständnis der kirchlich Engagierten bei den Feuerwehren Ende 2014 neu gefasst. Zugleich wurde formuliert, dass für FeuerwehrseelsorgerInnen (bisher „Feuerwehrkuraten“) eine Basisausbildung bereitgestellt werden muss und eine professionelle Qualifizierung als „Notfallseelsorger“ und für die „Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen“ (SVE) immer notwendiger wird. Dies geschieht in Oberösterreich seit einiger Zeit vorbildlich, auch in Kooperation mit anderen Notfalleinrichtungen. Dass die Aktivitäten auch mit interreligiöser Perspektive (also z. B. auch für muslimische Mitmenschen) aufbereitet werden, ist eine wichtige Antwort auf die „Zeichen der Zeit“.

 

 

Neues Selbstverständnis

 

In den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein dafür sehr gewachsen, dass Feuerwehrleute im Einsatz nicht nur feuerwehrtechnische Aufgaben haben, sondern auch mit ihren seelischen Bedürfnissen kompetent und verantwortungsvoll umgehen müssen. Deshalb begleitet die Feuerwehrseelsorge die Einsatzkräfte in der Einsatznachsorge (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen), sowie in der Prävention zu diesem Thema. Darüber hinaus steht sie den Feuerwehrmitgliedern zur Seite, um Glaubens-, Sinn- und Lebensfragen gemeinsam zu reflektieren.

 

Früher haben Priester als Kuraten hauptsächlich Gebete und Gottesdienste bei besonderen Gelegenheiten gehalten und die Geräte gesegnet. Da sich die Bedingungen und Anforderungen an Feuerwehren und damit auch an FeuerwehrseelsorgerInnen ständig verändern, war es an der Zeit, das Selbstverständnis der kirchlich Engagierten bei den Feuerwehren neu zu formulieren. Bisher waren fast ausschließlich Priester in der Feuerwehrseelsorge tätig, in Zukunft sollen vermehrt auch Diakone, Pfarr- und PastoralassistentInnen für diesen Dienst gewonnen werden.

 

Persönliche Voraussetzungen:

  • Kommunikations- und hohe Kooperationsfähigkeit
  • psychische und physische Belastbarkeit
  • zeitliche Verfügbarkeit und Mobilität
  • Teilnahme am Ausbildungscurriculum
  • Teilnahme an Weiterbildungen und Supervisionen
  • Mindestalter 30 Jahre
  • Mitarbeit in einer Feuerwehr

 

Gestufte Aus- und Weiterbildung

 

Mit dem Anforderungsprofil wurde eine gestufte Aus- und Weiterbildung entwickelt. Grundlegend für alle FeuerwehrseelsorgerInnen ist die Vermittlung von Basiswissen des Feuerwehrwesens und das Versiertsein in den Anforderungen und Angeboten, die es auf ritueller und gottesdienstlicher Ebene gibt. Zur weiteren Qualifizierung kann in einem nächsten Schritt die Ausbildung zu „NotfallseelsorgerInnen“ absolviert werden. Einen weiteren Schwerpunkt deckt der Kurs „Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen“ (SvE) ab. Die SvE-Teams der oö. Feuerwehr bestehen aus FeuerwehrseelsorgerInnen und feuerwehreigenen Peers, die alle eigens dafür ausgebildet und qualifiziert wurden.

 

Austausch und Vertiefung

 

Ende Jänner 2016 trafen sich die oberösterreichischen Feuerwehrseelsorger zum Austausch. Dabei wurden auch die neuen Feuerwehrsseelsorger vorgestellt, die in den letzten Wochen die Basisausbildung (Feuerwehrwesen, rituelle Kompetenz) abgeschlossen haben:

  • Josef Greifeneder (FF Bad Wimsbach)
  • Tobias Almer (FF Haibach/Donau)
  • Markus Klepsa (FF Eggelsberg)
  • Andreas Hagler (FF Pramerdorf)
  • Gerhard Eichinger (FF Reichersberg)

 

Treffen der Feuerwehrseelsorger. © Feuerwehrseelsorge

 

SvE-Ausbildung konkret

 

Vom 3. bis 6. November 2015 absolvierten 21 Feuerwehrmitglieder aus 10 Bezirken, darunter zwei Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrseelsorger, in Zusammenarbeit mit der ökumenischen Notfallseelsorge OÖ eine umfangreiche SvE-Ausbildung. Das Seminar wurde vom Feuerwehrmann Mag. Leon Kraus aus Luxembourg, zertifizierter CISM-Trainer, Gründer und Leiter der Krisenintervention Luxembourg, Seelsorger und Religionslehrer mit hoher fachlicher Kompetenz geleitet und fand bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen großen Anklang.

 

Im Rahmen der Neuorganisation der psychologischen Betreuung von betroffenen Feuerwehreinsatzkräften (SvE-OöLFV) ist die Bildung von Bezirks-SvE-Teams vorgesehen.
Die jetzt Ausgebildeten werden in diese geplanten Bezirks-SvE Teams aufgenommen und in Zukunft, zusammen mit bereits vorhandenen Peers und bei Bedarf mit fachlicher Unterstützung des PND von pro mente (jetzt Krisenhilfe OÖ) für die psychologische Betreuung von betroffenen Feuerwehreinsatzkräften in ihren Bezirken zur Verfügung stehen, evtl. auch bezirks-übergreifend, wie beim SvE-Team Innviertel. Hier arbeiten die SvE-Teammitglieder aus den Bezirken Braunau, Ried und Schärding sehr erfolgreich zusammen.

 

Mehr zur Feuerwehrseelsorge finden Sie hier

 

Michaela Helletzgruber / Notfall- und Feuerwehrseelsorge OÖ

 

 

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