Freitag 19. April 2024

Jubiläumsjahr "75 Jahre Theologische Kurse" gestartet

Mit einem Festakt an der Universität Innsbruck haben die "Theologischen Kurse" am 18. September 2015 das österreichweite Jubiläumsjahr anlässlich ihrer Gründung vor 75 Jahren begonnen.

Der Tiroler Bischof Manfred Scheuer betonte dabei den hohen Wert theologischer Bildung für einen Glauben, der auch Zukunft hat. Die Theologischen Kurse seien ein "Ort der Begegnung, des Fragens und der Auseinandersetzung, der Klärung sowie des des Brückenschlags und des Dialogs".

Gerade Intellektuelle würden dem Glauben heute großteils nur mehr mit einer Einstellung der Verachtung gegenübertreten, sagte Scheuer in seinem Vortrag am Freitag, 18. September 2015. "Sie besuchen Kirchen als Monumente der abendländischen Kultur, nicht um in ihnen zu beten. Der Glaube scheint primär etwas für einfachere Gemüter zu sein, nichts für die Repräsentanten des Geistes."

Dem hielt Scheuer mit Benedikt XVI. das Bemühen um einen "erwachsenen Glauben" entgegen, der eine Option und eine Lebenswahl einschließe. Einiges spreche dafür, dass die Religion in Europa als öffentlicher Faktor stärker bemerkbar werde und in Zukunft noch stärker auf die Tagesordnung dränge, führte Scheuer weiter aus. Dadurch entstehe auch ein wachsender Bedarf an gebildeten ChristInnen. Ein Gebot der Stunde sei in diesem Zusammenhang "die Unterscheidung der Geister zwischen fanatischen und zerstörerischen bzw. erlösenden und befreienden Gottesbildern".

Gleichzeitig erinnerte der Innsbrucker Bischof, dass nach christlichem Verständnis Glaube nicht von einem bestimmten Bildungsstand oder Bildungsgrad abhängig sei. "Jeder theologisch oder auch sonst hochgebildete Christenmensch muss sich gelegentlich vom Glauben 'einfacher' Menschen beschämen lassen, die ohne viel Umschweife helfen, wo Not am Mann ist und deren Gottvertrauen ohne differenziertes kulturelles Wissen oder theologisches Reflexionsvermögen auskommt."



Nutzen der Theologie


Die 1940, in einer Zeit der nationalsozialistischen Bedrängnis in Wien gegründeten "Theologischen Kurse" sind heute die älteste katholische Erwachsenenbildungseinrichtung im deutschen Sprachraum, die sich der systematisch-theologischen Einführung in den christlichen Glauben widmet. Für das bis Sommer 2016 laufenden Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen in ganz Österreich geplant. Den roten Faden bilden die Fächer der Theologie und ihr Nutzen für Kirche und Gesellschaft.

Bereits am 25./26. September findet in Wien eine große zweitägige Veranstaltung zu dem 75-Jahr-Jubiläum statt. Notwendigkeit und Nutzen theologischer Bildung stehen dabei am kommenden Freitagnachmittag im Zentrum eines Podiumsgesprächs im Wiener Erzbischöflichen Palais. Kardinal Christoph Schönborn, die Vizerektorin der Universität Wien, Christa Schnabl, und Ursula Struppe, Chefin der Abteilung Integration im Magistrat Wien und frühere langjährige Leiterin der "Theologischen Kurse", werden das Thema aus kirchlicher wie aus gesellschaftlicher und universitärer Perspektive beleuchten. Im Anschluss (18 Uhr) stehen Kardinal Schönborn und Weihbischof Helmut Krätzl im Stephansdom einem Jubiläums-Festgottesdienst vor. Tags darauf sind die deutschen Theologen Sabine Demel, Eberhard Schockenhoff und Thomas Söding sowie der Innsbrucker Dogmatiker Roman Siebenrock Referenten beim Symposion "Der Anfang eines Anfangs - 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil".

Die "Theologischen Kurse" hätten in den kommenden Jahren die Aufgabe, eine "legitim weiterentwickelte Theologie den Menschen anzubieten, aber auch das noch immer nicht erfüllte Erbe des Konzils zu wecken", betont dazu Weihbischof Krätzl in einem Interview im Jubiläums-Programmheft der Kurse. "Ein gläubiger Christ braucht in dieser pluralen Gesellschaft zur Festigung des eigenen Glaubens die Reflexion des Glaubens. Und weiterhin auch für das Gespräch über den eigenen Glauben, zum Beispiel mit der heranwachsenden Jugend und vor allem heute auch mit den anderen Religionen", so Krätzl, der wie auch andere österreichische Bischöfe selbst bei den Kursen lehrte und bis 2008 Vorsitzender des Kuratoriums war.



Gegründet 1940 von Margarete Schmid


Die "Theologischen Kurse" haben seit ihrer Gründung Tausenden von Menschen eine theologisch-spirituelle Vertiefung ihres Glaubens sowie Stärkung ihrer Auskunfts- und Handlungsfähigkeit als Christen ermöglicht. Kernangebote sind der zweijährige Theologische Kurs in Wien sowie der dreijährige Theologische Fernkurs. Hinzu kommen zahlreiche Sonderkurse und Einzelveranstaltungen.

Untrennbar mit der Geschichte der kirchlichen Erwachsenenbildungsinstitution verbunden ist der Name Margarete Schmid. Die 1914 in Innsbruck geborene Doktorin der Philosophie - das Theologiestudium war damals für Laien nicht möglich - gründete trotz der von den Nationalsozialisten verfügten Auflösung aller kirchlichen Vereine unter dem Schutz von Kardinal Theodor Innitzer 1940 das "Theologische Laienjahr". Die glaubensfeindliche Haltung der Nazis verstärkten das Anliegens vieler Gläubiger, über Tradition, Brauchtum und gesellschaftliche Konvention hinaus zu einem entschiedenen Glaubensvollzug zu finden.

Nach 1945 wurde das "Theologische Laienjahr" bis auf eine dreiwöchige Unterbrechung bei Kriegsende als theologische Bildungseinrichtung der Erzdiözese Wien weitergeführt. Die Zielsetzung blieb dieselbe: Geistig anspruchsvolle Katholikinnen und Katholiken sollten unter qualifizierter Anleitung ihren Glauben theologisch bedenken und begründen lernen. Ende der 1940er Jahre erweiterte Schmid ihr Bildungskonzept um das neue Modell des Fernkurses, der 1950 erstmals in allen österreichischen Diözesen angeboten wurde. 

 

Zum Kursangebot der Theologischen Kurse


Zum Jubläumsprogramm "75 Jahre Theologische Kurse": www.theologischekurse.at/75jahre

 

Das Team der Theologischen Kurse (v. l.): Oliver Achilles, Lisa Ursprunger, Josef Weiß, Ingrid Fischer, Peter Zeillinger, Renate Schiesser, Sabine Scherbl, Erhard Lesacher. © Peter Lang

 

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