Buchpräsentation: „Von Kremsmünster nach Barreiras"
Altbischof Maximilian Aichern betonte in seiner Rede, wie sehr Weberberger ein Mann des Evangeliums gewesen sei. Weberberger hatte höchstes Ansehen bei den brasilianischen Bischöfen, aber auch bei europäischen Bischofskollegen. Darüber hinaus sei er aber immer ein Bischof des Volkes geblieben. Weberberger war in Wort und Tat jene Bibel, die die Menschen Brasiliens gelesen haben.
Sr. Sabina Moser, eine langjährige Mitarbeiterin und Weggefährtin Weberbergers in Barreiras, zeichnete ein vielseitiges Bild von Bischof Weberberger: als Freund, als Mönch, als Spiritual und als Professor. Er war in seiner Lebensweise aber immer ganz Benediktiner, obwohl er wenig von Benedikt sprach.
© Fotos: Jack Haijes
Die Autorin des Buchs, Maria Prieler-Woldan, beschrieb biografische Markierungen im Leben Weberbergers: eine Kindheit in Armut mit vielen Wohnsitzwechsel der Familie; eine Gymnasialzeit mit erwachendem Interesse an Bildung und Interesse für Kunst, Literatur und Musik; der Ordenseintritt und die Studienzeit mit zwei Promotionen; die Zeit als junger Priester und als Gymnasiallehrer mit Aussichten auf eine akademische Laufbahn und schließlich der unerwartete Wechsel nach Barreiras, der seinem Leben eine entscheidende Wende geben sollte. Sie hob Weberbergers Option für die Armen hervor - in sozialer Hinsicht zur Beseitigung der Armut, aber gleichzeitig auch in der Perspektive, den Menschen die befreiende Botschaft des Evangeliums zu verkünden.
Abt Ambros Ebhart hob in seine abschließenden Worten hervor, wie dankbar man für Bischof Richard Weberberger sei und wie wichtig die Memoria an Dom Ricardo in Österreich wie in Barreiras sei.
Zum Inhalt
DDr. Richard Weberberger, Benediktiner aus dem oberösterreichischen Stift Kremsmünster, brach 1974 in den Nordosten Brasiliens auf – in ein begonnenes Missionsprojekt des Stiftes, das zu scheitern drohte. Fünf Jahre später wurde er im Alter von 39 Jahren zum Bischof der neu gegründeten, riesigen Diözese Barreiras geweiht, die er dann drei Jahrzehnte leiten sollte.
Weberberger wandte sich mit den Jahren immer stärker einer befreienden christlichen Theologie und Praxis zu. In Landkonflikten ergriff Bischof Richard zugunsten der Kleinbauern Partei und baute, zusammen mit Ordensleuten und LaienmitarbeiterInnen eine Kirche der Armen – statt für die Armen – auf.
Richard Weberberger verstarb 2010 im 71. Lebensjahr nach kurzer schwerer Krankheit in Linz. Dieses Buch zeichnet sein bewegtes Leben nach, sein persönliches und spirituelles Wachstum und die vielfältigen sozialen und pastoralen Projekte vor Ort.
Die Autorin
Dr.in Maria Prieler-Woldan (Linz) ist Soziologin und theologische Erwachsenenbildnerin. Sie hat während zweier längerer Aufenthalte in Barreiras (2002, 2012) Bischof Richard Weberberger kennen gelernt.
Von ihr erschien im Wagner Verlag „Das Konzil und die Frauen“ (2013).
Das Buch
Maria Prieler-Woldan
Von Kremsmünster nach Brasilien
Lebensbild Bischof Richard Weberberger OSB.
Linz: Wagner Verlag 2015
Softcover mit Einklapper, 198 S.,
zahlr. farb. Abbildungen
ISBN 978-3-903040-07-6
Preis: 26,00 Euro
Subskriptionspreis: 24,00 Euro