Donnerstag 25. April 2024

Graz: Wilhelm Krautwaschl zum Bischof geweiht

Bischof Wilhelm Krautwaschl

Die Weihe von Wilhelm Krautwaschl zum 58. Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau am Sonntag, 14. Juni 2015 war ein großes Fest in der Grazer Altstadt, das tausende Gläubige mitfeierten.

Wilhelm Krautwaschl ist am Sonntagnachmittag im Grazer Dom zum neuen Bischof der Diözese Graz-Seckau geweiht worden. Hauptkonsekrator der Weihe war der Salzburger Erzbischof (und vormalige Grazer Weihbischof) Franz Lackner, ihm zur Seite standen die emeritierten Grazer Bischöfe Egon Kapellari und Johann Weber - diese drei legten Krautwaschl die Hände auf und vollzogen mit dieser Geste der Apostolischen Sukzession die eigentliche Weihe. Weitere Konzelebranten waren Kardinal Christoph Schönborn, der Salzburger Alterzbischof Alois Kothgasser und der Grazer Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl.

"Ich habe kein anderes Programm als das Evangelium", sagte Bischof Krautwaschl am Ende der Weiheliturgie. Die Frohbotschaft sei "Programm" für heute und morgen, betonte er in seiner Dankesrede, "ein Programm, das nie verbraucht und nie alt ist. Denn Gott ist immer auf der Höhe der Zeit."

Alle getauften und gefirmten Christen seien dazu berufen, die Freude am Evangelium im Leben umzusetzen. Krautwaschl: "Für diese Freude will ich als Bischof der Diözese Graz-Seckau landauf, landab eintreten." Das bedeute "alles andere als Selbstbezogenheit und Streben nach Selbsterhalt", denn die Freude des gelebten Evangeliums strahle. "Sie kann auch den Suchenden in und außerhalb unserer Kirche Licht und Wegweisung sein", unterstrich der Bischof.

Wilhelm Krautwaschl ist der 58. Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau in der knapp 800-jährigen Geschichte der Diözese, deren Jubiläum die Katholiken der Steiermark 2018 begehen werden. Seine Weihe gestaltete die Diözese als großes Fest in der Grazer Altstadt, an dem 150 haupt- und 200 ehrenamtliche Mitarbeiter in der steirischen katholischen Kirche mitwirkten; 23 Bischöfe und 80 Priester nahmen an der Feier teil, allein im Grazer Dom fanden sich rund 1.000 Festgäste ein, weitere Hunderte an drei Video-Walls in der Nähe.

Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl begrüßte nach dem Eröffnungslied, das den bischöflichen Wahlspruch "Deus caritas est" aufgriff, neben den heimischen Bischöfen auch zahlreiche weitere prominente Teilnehmer der Bischofsweihe: den scheidenden steirischen Landeshauptmann Franz Voves, seinen designierten Nachfolger und derzeitigen Stellvertreter Hermann Schützenhöfer, den Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, den evangelischen Superintendenten Hermann Miklas sowie Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde, der Muslime und der Buddhisten in Graz. Auch aus dem Ausland kamen viele Festgäste, darunter die slowenischen Nachbarbischöfe aus Marburg, Cilli, Murska Sobota und Novo Mesto, weiters Vertreter von Diözesen, die mit jener von Graz-Seckau durch vielfältige Kontakte verbunden sind: Banja Luka, Bozen-Brixen, Bukarest, Iasi, Olmütz, Ruanda und Rzeszów. Herzliches willkommen hieß Schnuderl auch den Bischof der koreanischen Partnerdiözese Masan, Ahn Myong-ok.

 

Wilhelm Krautwaschl liegt während der Heiligenlitanei auf dem Boden des Grazer Doms.

Wilhelm Krautwaschl liegt während der Heiligenlitanei auf dem Boden des Grazer Doms. © Gerd Neuhold / Sonntagsblatt

 


Lackner: Steirer mussten lange warten

 

Die Diözese Graz Seckau habe lange auf ihren 58. Bischof gewartet, sagte Erzbischof Lackner in seiner Predigt. Es sei ihm eine große Freude, "dem Bischof meiner Heimatdiözese das Sakrament der Weihe spenden zu dürfen und die Predigt zu halten".

Lackner nahm Bezug auf die drei Grundvollzüge der Kirche - als drei Richtungen, wohin die Bischöfe als erste ihre Hände auszustrecken hätten: In der Liturgie würden die Gläubigen die Hände nach Gott ausstrecken, "in einer Zeit, von der jemand einmal gesagt hat, wir haben vergessen, dass wir Gott vergessen haben", wie Lackner hinzufügte. Sich auf Gott auszurichten bedeute für Christen immer auch, "an den vielen und schrecklichen Nöten dieser Welt nicht stumm und tatenlos zu bleiben", wies der Erzbischof auf die Diakonie - den Dienst am Nächsten - als zweiten Grundvollzug hin.

Der dritte Hauptauftrag der Kirche, die Verkündigung, gelte der Frohen Botschaft. "Diese Freude dürfen wir den Menschen von heute nicht vorenthalten", appellierte Lackner. Wilhelm Krautwaschl bescheinigte der Salzburger Erzbischof: "Du bringst für diese neue Aufgabe so gute Voraussetzungen mit." Und Lackner schloss mit dem Wunsch: "Gott selbst - so die Liturgie der Bischofsweihe - vollende das gute Werk, das er in dir begonnen hat."

 

Weihe durch Erzbischof Lackner

Erzbischof Lackner weihte Wilhelm Krautwaschl zum Bischof. Links: Bischof em. Johann Weber, rechts: Bischof em. Egon Kapellari.  © Gerd Neuhold / Sonntagsblatt

 

"Mit euch Christ, für euch Bischof"


Bischof Krautwaschl wandte sich schon im Programmheft mit einem "herzlichen Grüß Gott" an alle Festgäste. Er erinnerte an das vielzitierte Wort des heiligen Augustinus vor 1.600 Jahren - "Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof" - die für ihn auch heute Richtschnur seien. Seine Berufung als Bischof sehe er darin, "Euch den einen Hirten der Herde, den auferstandenen und lebendigen Herrn zu zeigen und Euch im Kirche-Sein zu stärken".

Krautwaschl zog eingangs mit Ministranten, Diakonen, Priestern, Äbten und Bischöfen in den Grazer Dom ein. An seiner Seite zwei steirische Priester, die ihn bereits ein Stück seines Lebensweges begleiteten: Zisterzienserpater August Janisch - er war Pfarrer der ersten Kaplansstelle Krautwaschls in Hartberg und wurde 1993 als Adressat der Briefbombenattentate von Franz Fuchs österreichweit bekannt - sowie Markus Madl, Pfarrer von Graz-Graben, zu dessen Pfarrgebiet auch das bisher von Krautwaschl geleitete kirchliche Bildungszentrum Augustinum gehört. Zum Schluss folgten die drei Konsekratoren: der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und die emeritierten Grazer Diözesanbischöfe Johann Weber (88) und Egon Kapellari (79).

Als Evangelium hatte Krautwaschl jene Stelle aus dem Johannes-Evangelium gewählt, in der Jesus dem Petrus aufträgt: "Weide meine Schafe!"; die Lesungen stammten aus dem ersten Samuelbuch bzw. dem ersten Johannesbrief, dem auch der bischöfliche Wahlspruch Krautwaschls entnommen ist: "Gott ist die Liebe!"

Bischof durch Handauflegung und Gebet

Nach der Predigt von Erzbischof Lackner folgte der eigentliche Weiheakt des neuen Bischofs. Wilhelm Krautwaschl versprach, der Kirche durch die Gnade des Heiligen Geistes in seinem Amt zu dienen, das durch Handauflegung und Gebet übertragen wurde. Hauptzelebrant Lackner setzte diese uralte Geste als erster, danach taten dies auch die anderen Bischöfe. Währenddessen verharrten die Gläubigen in stillem Gebet.

Der Salzburger Erzbischof salbte das Haupt Krautwaschls und überreichte ihm Evangeliar, Bischofsring, Mitra und Hirtenstab als bischöfliche Insignien. Stab und  Brustkreuz entwarf der junge steirische Künstler Christian Rothwangl, der Krautwaschl als Schüler im Bischöflichen Seminar kennenlernte und nun an der Akademie der Bildenden Künste in Wien studiert. Alle Bischöfe umarmten den Neugeweihten und bekundeten damit seine Aufnahme in das Bischofskollegium.

"Herr Jesus Christus, du hast unseren Bischof Wilhelm berufen, Nachfolger der Apostel und Hirte unserer Diözese zu sein. Lass ihn täglich wachsen in der Liebe zu dir und deinem Wort, damit er deinen Willen für unsere Zeit erkennen und dein Evangelium weise und mutig verkünden kann": Dies war die erste Bitte im "Gebet für den Bischof", das am Beginn des Programmheftes zur Bischofsweihe abgedruckt war. "Herr Jesus Christus, gib unserem Bischof ein Herz, das deinem Herzen ähnlich ist", lautete die letzte Bitte.

Nuntius: Bischofsamt ist ein Dienst

"Das Bischofsamt ist ein Dienst und kein Ehrentitel, mit dem man sich brüsten kann". Das betonte der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen in seinem Grußwort. Vorbild für den Bischof sei Christus selbst als "guter Hirte, der gekommen ist um zu dienen und nicht, um sich bedienen zu lassen". Zurbriggen rief den neuen Bischof auf, gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und allen Gläubigen der Diözese Graz-Seckau nach neuen Wegen zu suchen, das Evangelium den Menschen zu verkünden. Mit neuem missionarischen Eifer müssten die Menschen außerhalb der Kirche für Christus gewonnen werden und jene innerhalb der Kirche in ihrem Glauben zu stärken, so der Nuntius. Er legte dem neuen Bischof vor allem auch ans Herz, sich um die Priester seiner Diözese zu kümmern.

Einen besonderen Dank wolle er auch noch im Namen von Papst Franziskus an den emeritierten Grazer Bischof Egon Kapellari richten, sagte Erzbischof Zurbriggen. Bischof Kapellari habe sein Bischofsamt stets als aufopferungsvollen und vorbildlichen Dienst ausgeübt, so Zurbriggen in Richtung des Amtsvorgängers von Bischof Krautwaschl. - Bischof Kapellari wurde von der versammelten Festgemeinde im Grazer Dom mit großem Applaus bedankt.

Kollekte für Flüchtlingshilfe

Die Kollekte bei der Bischofsweihe kam der von Bischof Krautwaschl initiierten Flüchtlingshilfe "Refugio" zugute. Die Spenden werden je zur Hälfte für ein Jesiden-Projekt im Irak und für Flüchtlingshilfe in der Steiermark verwendet.

Für die musikalische Gestaltung sorgten unter der Gesamtleitung des Grazer Domkapellmeisters Josef M. Doeller der Grazer Domchor und weitere acht Chöre aus Gemeinden mit Bezug zum Jubilar - insgesamt rund 190 Sängerinnen und Sänger sowie die Gruppe "Mundwerk"aus Bruck/Mur.

In den liturgischen Dienst bei der Bischofsweihe waren Personen beteiligt, die die ganze Breite der katholischen Kirche in der Steiermark zum Ausdruck brachten, u.a. der blinde Lektor aus der Pfarre Graz-Graben, Richard Kotschy, die Gabenträgerinnen Hedy Lipburger aus dem Frauenfokolar in Graz und die im Rollstuhl sitzende Sonja Mauerhofer aus Kainbach.

Nach der Weihe im Dom wurden die Straßen rund um den Dom zum offenen Festsaal, wo die steirischen Katholikinnen und Katholiken ihren neuen Bischof, der sich unter die Gläubigen mischte, mit einer großen Agape feierten.

 

Bischof Krautwaschl mit Bischof em. Johann Weber

Bischof Wilhelm Krautwaschl mit Bischof em. Johann Weber. © Gerd Neuhold / Sonntagsblatt

 

Grazer Bischof Krautwaschl: "Gemeinsam unterwegs"

 

In einem Grußwort zu seinem Amtsantritt betont der neue steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl die Notwendigkeit der Kircheneinheit und des gesellschaftlichen Einsatzes für Menschen am Rand der Gesellschaft. Die Diözese Graz-Seckau veröffentlichte das Grußwort am Sonntagnachmittag im Rahmen der Bischofsweihe. "Kathpress" dokumentiert das Grußwort im Wortlaut, das der neue Bischof programmmatisch mit "Gemeinsam unterwegs" betitelt hat:

Beinahe 800 Jahre sind Christen in unserer Diözese als Kirche unterwegs. Als 58.  Bischof trete ich meinen Hirtendienst inmitten von vielen Menschen in unserem Heimatland an und grüße Sie alle von Herzen: die Jungen und die Älteren, die Kinder, die Frauen und Männer, die Kirchgänger, die Distanzierten und Kirchenkritischen, die Begeisterten und die von der Kirche Enttäuschten, die Einheimischen und die Zuwanderer, die vom Wohlstand Verwöhnten und jene, denen das Notwendigste fehlt. Ich grüße aber auch die aus der Kirche Ausgetretenen und jene, die nicht mehr glauben oder glauben können. Ihnen ALLEN möchte ich Bischof sein. Ein einfacher Hirte will ich sein - wie David; und ein weiser Hirte - wie Salomon, der stets seine Brüder um Rat fragte. Und ich möchte den Menschen in unserer Diözese helfen, Blicke und Wege zu eröffnen, damit sie dort, wo sie leben und wirken, die Freude des Evangeliums erfahren und weitergeben können. Das Evangelium ist voll von Barmherzigkeit und Weisheit, von Liebe und Zuneigung. Gott liebt JEDEN Menschen. Er liebt uns unendlich, weil er selbst die LIEBE ist. Diese frohe Botschaft will ich jedem Menschen in der Steiermark anvertrauen. "DEUS CARITAS EST - Gott ist die Liebe", dieses Wort aus dem 1. Johannesbrief (4,16b) habe ich daher auch als Leitspruch für meinen Hirtendienst gewählt.

Meine Berufung ist es, in der großen Linie der Apostel und damit der Kirche über die Jahrhunderte, Sie an den einen Hirten der Herde, den auferstandenen und lebendigen Herrn, zu erinnern, so wie es auch die Bischöfe vor mir und in den letzten Monaten der Diözesanadministrator mit großem Einsatz getan haben. Durch den mir verliehenen Dienst soll der Auferstandene sicht- und greifbar und Ihm eine Stimme gegeben werden, weil Er uns, Seine Herde, auf gute Weide führt (vgl. Joh 10,8-10). Diesen Dienst, auf IHN hinzuweisen, möchte ich leben und unaufhörlich in Erinnerung rufen. Die Weideflächen sind zahlreich und unterschiedlich: Pfarren und Pfarrverbände, große und kleine Gemeinschaften - Orden, Kongregationen und Erneuerungsbewegungen, Orte besonderer Herausforderungen wie Kranken- und Pflegehäuser oder Gefängnisse, Kindergärten genauso wie Bildungseinrichtungen, Internate und vielfältigste Formen von Hauskirche und die Familien, Orte karitativen Tuns und solche kontemplativen Gebets ebenso wie Religionsunterricht, Sternsingen und andere der Entwicklungshilfe und Mission dienende vielfältige Projekte, oder einfach Orte, wo "zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind" (vgl. Mt 18,20), festliche Liturgien genauso wie Orte draußen in der Welt, wohin uns Papst Franziskus schickt, ja, wohin uns Jesus als oberster Hirte sendet. Sein Wort "Geht hinaus in alle Welt" meint nicht nur in alle Länder und Kontinente, sondern in alle Bereiche dieser Welt (vgl. Mt 28,19).

Dankbar rufe ich die Weite und die Tiefe unserer katholischen Kirche in Erinnerung, die unsere Heimat seit Jahrhunderten wie ein Sauerteig durchdringt. Die Wege der Nachfolge sind zahlreich und unterschiedlich, so wie auch die damit verbundenen Herausforderungen. Aber es ist immer der eine auferstandene Herr, der uns zusammenhält. Daher bitte ich Sie am Beginn und für die Dauer meines Hirtendienstes vor allem um eines: Werden wir nicht müde, das Gemeinsame zu suchen! Sehen wir das, was uns trennt oder vermeintlich auseinander zu dividieren scheint, als Chance dafür, neu jener Liebe unter uns Raum zu geben, die der dreifaltige Gott in seinem Wesen zuinnerst ist. ER ist der EINE in der Verschiedenheit. Er eint auch uns in aller Unterschiedlichkeit. Werden wir daher nicht müde, uns gegenseitig zu achten und zu fördern auf dem Weg der Nachfolge, die nie ein einfacher Weg ist und sein wird. Gehen wir den Weg gemeinsam weiter in Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft denen gegenüber, die Gott uns an die Seite stellt! Lassen wir nicht voneinander! Jesus Christus hat uns Sein Maß für das Miteinander im Evangelium geschenkt, wenn er sagt: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" (vgl. Mt 22,39). Der Mensch neben mir ist mir als Schwester oder Bruder an die Seite gegeben - nennen wir doch alle Gott unseren Vater. Auch wenn er / sie anders ist, anders spricht, anders glaubt, anders aussieht: Er und sie sind meine Nächsten. Ihnen gegenüber gilt es jene Liebe zu leben, deren Maß Jesus selbst ist. Lernen wir daher - vielleicht wieder neu -, einander zu helfen, auf unserem persönlichen Glaubensweg voranzukommen! Auf ein solches Zeugnis warten viele. Zwist und Hader unter jenen, die sich zu Christus bekennen, werden gerade heute als Anti-Zeugnis wahrgenommen, denn unser Auftrag, unser aller Berufung ist es, so wie Jesus "allen alles zu werden" (vgl. 1 Kor 9,22).

Wir sind nicht für uns selbst Kirche, sondern wir sind von Gott in diese Welt hineingestellt. Lassen wir uns gemeinsam ein auf das "Lernen des Evangeliums" im Heute der Welt! Fragen wir uns immer wieder, was Gott von uns wirklich will. Wo teilen wir Freude und Trauer, Hoffnung und Angst der Menschen um uns herum? (vgl. Vaticanum II, Gaudium et Spes 1) - und: welche Antwort der Kirche finden wir in unserer Lebenswelt darauf? Was müssen wir um des Menschen willen als Anwalt in unsere Gesellschaft einbringen, damit seine Würde gewahrt bleibt, wo sie bedroht ist, und damit jene, die am Rand der Gesellschaft stehen, sich selbst in der Mitte wieder finden - und all das selbstlos, ohne selbstverliebten Blick auf all das Gute, was wir leisten. Geben wir uns nicht vorschnell mit Antworten und Lösungsvorschlägen zufrieden - es geht nicht um Verwaltung von Kirche und unser eigenes Tun, sondern es geht um das gemeinsame Suchen des Weges unserer katholischen Kirche im Kleinen wie im Großen unserer Heimat.

Auf einem solchen geistlichen Weg der Kirche als Leib Christi werden wir auch die zahlreichen Herausforderungen auf unser Diözesanjubiläum hin als Anruf in Seinem Geist anpacken können. Wir werden in unserem Unterwegssein miteinander entdecken, dass unser aller Berufung es ist, heute und hier das Wort Gottes, also unseren Herrn Jesus Christus, Mensch werden zu lassen in einer Welt, die sich vielfach nach Heilung von Wunden sehnt. Wenn das Evangelium der ganzen Welt Hoffnung gibt, was unser Glaube ist, dann bedeutet dies auch: solidarische Liebe darf nicht an unseren Grenzen Halt machen. Ich lade daher ein, anlässlich meiner Bischofsweihe ein Solidaritätszeichen zu setzen mit jenen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Ebenso lade ich ein, jene Schwestern und Brüder bewusst in den Blick zu nehmen, die in unserer Partnerdiözese Masan dem Wort Jesu entsprechen wollen.

Am Ende meines ersten Hirtenwortes danke ich Ihnen mit aufrichtigem Herzen für Ihr Leben und Ihr Zeugnis - mitunter ist es durchlitten. Aber dadurch wächst Kirche. Und: "die Ernte ist groß!" (Lk 10,2a). Er, der die Liebe ist, entsendet uns in die Ernte. Gott segne und behüte Sie und alle, die Ihnen anvertraut sind,

Willhelm Krautwaschl
Diözesanbischof von Graz-Seckau

 

Kathpress

 

Fotogalerien zur Bischofsweihe auf der Website der Diözese Graz-Seckau

 

 

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