Sonntag 22. September 2024

Seelsorge mit Gespür

Priesterratsvorsitzender Padinger und Pfarrer Dr. Michael Max

Der Priesterrat der Diözese Linz hat sich bei seiner Frühjahrsvollversammlung am 18. März 2015 mit dem Thema „Seelsorge mit Gespür“ auseinandergesetzt.

Dr. Michael Max, Pfarrer von Neumarkt am Wallersee und Präsident des Europäischen Priesterrates, hat dazu ein Impulsreferat gehalten. Als Hinführung zum Thema nutzte Max die Beschreibung der Seele aus dem Katechismus: „In der Heiligen Schrift bedeutet der Ausdruck Seele oft das Leben des Menschen oder die ganze menschliche Person. Er bezeichnet aber auch das Innerste im Menschen, das Wertvollste an ihm, das, wodurch er am meisten nach dem Bild Gottes ist.“

 

Seelsorge ist für Max nicht nur die Sorge um die Seele des Anderen, sondern immer auch Sorge um die eigene Seele. „Nur wer sich aufmacht, auf den anderen zugeht, kann Seelsorge betreiben. Nur wo die Sorge um die eigene Seele auch zur Sorge um die Seele des anderen wird, dort geschieht echte Seelsorge, so Pfarrer Max.

 

Priesterratsvorsitzender Padinger und Pfarrer Dr. Michael Max

JohannPadinger, Vorsitzender des Priesterrates der Diözese Linz und Pfarrer Dr. Michael Max, Präsident des Europäischen Priesterrates.

Foto: © Diözese Linz, Kraml

 

Als weiteren Eckpunkt für eine gelingende Seelsorge sieht Max die Dialogfähigkeit an. Dialog, so wie ihn Papst Paul VI in seiner Antrittsenzyklika „Ecclesiam suam“ beschrieben hat. Aufbauend auf vier Eigenschaften: Klarheit, Sanftmut, Vertrauen und Klugheit. Nimmt man diese vier Eigenschaften ernst, dann lässt sich dies mit „Gespür“ überschreiben.

Ganz persönlich ist für Pfarrer Max das Vertrauen ein wesentlicher Aspekt in seiner Seelsorge. Ohne eine persönliche Ebene kann Seelsorge mit Gespür nicht gelingen. Dazu gehört auch, die Fragen der Menschen zu beantworten versuchen und sich nicht hinter Vorgaben zu verstecken. Die Menschen wollen Erklärungen.

 

Als „sportliche Herausforderung“ für Seelsorge mit Gespür hat sich Pfarrer Dr. Michael Max drei „Übungen“ auferlegt. Er hat sich vorgenommen niemals „das ist so, weil ich es will“ zu sagen. Und auch niemals zu sagen: „das hat so zu sein, weil ich der Pfarrer bin“. Der dritte Vorsatz lautet, nie die drei pastoralen Grundaxiome verwenden. „1. Es war schon immer so; 2. Es war noch nie so; 3. Da könnte ja jeder kommen.“

 

Für Max ist klar: „Seelsorge mit Gespür heißt auch, den anderen spüren möchten und sich trauen, dass der andere auch mich spürt. Und keine Angst davor haben, dass dieses gegenseitige Spüren schiefgehen könnte.“

 

Foto: © Diözese Linz, Kraml

 

In Kleingruppen wurden die Impulse von Pfarrer Dr. Michael Max weiter behandelt. Anschließend beschäftigte sich der Priesterrat mit einer Neuordnung der Weiterbildung für Priester (Bildungsplan) und den Berichten der einzelnen Kommissionen und des Bischofs.

 

(mk)

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