Freitag 19. April 2024

Das sagen Orden über das Jahr der Orden

Wie sollen Orden in Zukunft gesehen werden? Möglicherweise als BotschafterInnen einer gastfreundlichen Kirche.

Papst Franziskus rief das Jahr 2015 als das „Jahr des geweihten Lebens“ aus. Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl (Vorsitzende der Regionalkonferenz der Frauenorden OÖ) und Abt Mag. Martin Felhofer OPraem (Vorsitzender der Diözesanen Ordenskonferenz) im Gespräch über Ziele und den Blick auf Orden heute.

Welches Ziel verfolgt das Jahr der Orden?

Abt Martin: Papst Franziskus hat in seinem Apostolischen Schreiben drei Ziele genannt: dankbar auf die Vergangenheit schauen, die Gegenwart mit Leidenschaft leben, die Zukunft voll Hoffnung ergreifen.

Sr. Michaela: Bei den Ordensmännern und -frauen spüre ich ganz viel Dankbarkeit, dass dieses Jahr ausgerufen wurde. Wir wollen die Orden und ihr Wirken wieder mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft rücken. Oft wird übersehen, wie viel Dienst in der Öffentlichkeit, aber auch still, getan wird.

Richtet sich das Jahr der Orden mehr nach außen oder nach innen?

Sr. Michaela: Bei allem, was wir tun, muss die Initiative zuerst nach innen gehen. Je mehr es uns gelingt, für die Nachfolge Jesu zu brennen, desto mehr strahlen wir das auch nach außen. Ich muss selber mit Leidenschaft bei der Sache sein, dort, wo ich stehe, mit Einsatz dabei sein und darauf vertrauen, dass das langfristig wirkt.

Abt Martin: Beides ist wichtig: die Vertiefung und Reflexion unserer eigenen Berufung, die Überprüfung unserer Sendung in der Kirche und in der Welt von heute und morgen. Dabei geht es nicht um Selbstbeschauung oder gar um depressives Beklagen des Bedeutungsverlusts und Rückgangs an Zahlen, sondern um die Frage: Was will der Herr von uns heute als Ordensgemeinschaft? Was sind unsere Stärken und Ressourcen? Was wollen wir von der Liebe Gottes, dem wir unsere Berufung verdanken, den Menschen heute weitergeben? Gefragt ist mehr Wagen als Klagen, mehr Offensive als Verwalten.

Wer soll sich angesprochen fühlen?

Abt Martin: Zuerst die Ordensleute, aber auch die ganze Kirche soll spüren, dass ihr mit den Orden nicht nur eine Tradition bedeutender Heiliger, sondern prophetische Gestalten geschenkt wurden, die durch ihre Gründungen das Leben ihrer Zeit und bis heute mit ihrem Charisma prägen. Die Menschen heute sollen unsere Klöster wahrnehmen als Orte des Glaubens und als Christen nahe bei den Menschen. Dabei wird uns der kritische und ermutigende Blick der Menschen von heute sicher gut tun.

Sr. Michaela: Wie Franziskus sagt: wir wollen auch an den Rand gehen. Die Salvatorianerinnen haben z.B. eine Gruppe mit anderen Ordensgemeinschaften ins Leben gerufen, die sich gegen den Menschenhandel zusammentun. Dazu gab es schon eine große Startveranstaltung. Es wird überlegt, was es in OÖ, vor allem in den Grenzgebieten zu Tschechien, braucht. Mit dieser Initiative beginnt etwas Neues zu wachsen. Aber auch für die Menschen z.B. in den Altenheimen, Schulen, Kurhäusern wollen wir da sein.

Wie wollen Orden 2015 in der Öffentlichkeit gesehen werden?

Sr. Michaela: Ordensgemeinschaften leisten einen wichtigen Dienst in der Kranken- und Altenpflege, in der Bildung etc. Es ist unsere Aufgabe diesen Häusern die Atmosphäre, die Seele zu geben
und die Gegenwart Gottes in der Welt heute erfahrbar zu machen.

Abt Martin: Es wäre schön, wenn es uns gelänge, wahrgenommen zu werden, wie es Papst Franziskus erwartet: Man soll uns die Freude am Evangelium ansehen.

 

Wie sollen Orden in Zukunft gesehen werden? Möglicherweise als BotschafterInnen einer gastfreundlichen Kirche.

Wie sollen Orden in Zukunft gesehen werden? Möglicherweise als BotschafterInnen einer gastfreundlichen Kirche. © Kloesterreich_Marienschwestern_Rudolf Laresser


www.jahrderorden.at

www.kloesterreich.at

Das Interview führte Mayella Gabmann. Erschienen ist es in der MitarbeiterInnen-Zeitung "informiert" der Diözese Linz; Ausgabe 02/15.

 

Lesen Sie auch: Tag des geweihten Lebens: Loslassen und bei den Verlassenen sein

(ma)

Zukunftsweg
Seelsorgeteam Einführung

Seelsorgeteam Einführung im Dekanat Pettenbach

"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"

Zu Pfingsten wird durch alle Pfarren gepilgert.

Dekanat Schörfling unterwegs auf dem Zukunftsweg

Wichtige Etappen in der Vorbereitung zur Pfarrgründung sind im Gange.
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: