Freitag 29. März 2024

Historikerin Weinzierl hat sich für Franz und Franziska Jägerstätter eingesetzt

Als „bedeutendste Frau Österreichs“ hat die bekannte Historikerin Erika Weinzierl Franziska Jägerstätter einmal bezeichnet. In der Publikation "Franz Jägerstätter. Christlicher Glaube und politisches Wissen" hat sie einen Beitrag beigesteuert und sich darüber hinaus für Franz und Franziska Jägerstätter eingesetzt.

In dem Buch 'Franz Jägerstätter.Christlicher Glaube und politisches Wissen' hat Weinzierl publiziert © Diözese Linz

 

Die "Grande Dame" der österreichischen Zeitgeschichte, Erika Weinzierl, ist am Dienstag im 90. Lebensjahr verstorben. Die Wienerin und engagierte Katholikin widmete ihr Leben als Wissenschafterin vor allem der Aufarbeitung des Nationalsozialismus; als Warnerin vor Rechtsradikalismus und -populismus war sie aber nicht nur als allseits geachtete Zeithistorikerin in der Öffentlichkeit präsent. Die "Mahnerin wider das Vergessen und Verdrängen" hatte sich während des Zweiten Weltkriegs selbst im Widerstand engagiert, für ihren anschließenden "mutigen Weg im Dienste der lang anstehenden und manchmal schmerzlichen Vergangenheitsbewältigung in Österreich" hat ihr Kardinal Franz König einmal ausdrücklich gedankt.

Auch kirchengeschichtlich relevante Themen griff Weinzierl immer wieder auf. Dem trugen Kirchenhistoriker 2008 mit einer Bibliografie zur kirchlichen Zeitgeschichte Rechnung, die sie der Wiener Wissenschaftlerin widmeten.

 

Geprägt von Karl Strobl und Otto Mauer

 

Erika Weinzierl wurde am 6. Juni 1925 als Erika Fischer in Wien geboren. Nach der Matura im Jahr 1943 schloss sie sich der "Katholischen Studentenseelsorge" (Vorgängerin der Hochschulgemeinde) an, die damals vom charismatischen Priester Karl Strobl geleitet wurde. Entscheidende Impulse erhielt sie später auch vom Künstlerseelsorger Otto Mauer. Noch während des Zweiten Weltkrieges begann sie ihr Medizinstudium, ehe sie 1945 zur Geschichte und Kunstgeschichte wechselte. In den Tagen der Befreiung Wiens Mitte April 1945 befand sie sich in einem Kreis katholischer Studenten in einer Wohnung in der Wiener Ebendorferstraße, die die Wiedereröffnung der Universität vorbereiteten und schließlich durchsetzten, dass ein Sommersemester 1945 stattfinden konnte.

Nach Kriegsende wirkte sie innerhalb der Hochschülerschaft am Wiederaufbau der Universität Wien mit, gemeinsam mit dem späteren Judaistikprofessor Kurt Schubert engagierte sie sich für den Wiederaufbau der Katholischen Hochschulgemeinde. Ihr Studium schloss sie nach nur drei Jahren 1948 ab. Im gleichen Jahr heiratete sie den späteren Professor für Experimentalphysik, Peter Weinzierl, der im Mai 1996 starb.

 

Expertin für österreichische Zeitgeschichte

 

Nach der Promotion zur Historikerin fand sie zunächst eine Stelle im Österreichischen Staatsarchiv, bereits 1961 habilitierte sich Weinzierl für Österreichische Geschichte an der Universität Wien mit einer kirchenhistorischen Arbeit über "Die Österreichischen Konkordate von 1855 und 1933". 1964 ging sie nach Salzburg, wo sie zunächst am "Institut für Grundfragen der Wissenschaften" die kirchliche Zeitgeschichte betreute. 1967 erhielt sie ein Extraordinariat an der damals gegründeten philosophischen Fakultät der Universität Salzburg und 1969 das Ordinariat für Österreichische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte.

1979 wurde sie an die Universität Wien auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte am Institut für Zeitgeschichte berufen. Knapp nach ihrem 70. Geburtstag emeritierte sie im Juni 1995 als Universitätsprofessorin, blieb aber auch nach Beendigung ihrer Universitätslaufbahn wissenschaftlich tätig.

 

Kritische Katholikin

 

Zeit ihres Lebens war Erika Weinzierl auch eine vielfältig engagierte "kritische Katholikin". Neben ihrer Pionierinnenarbeit für die Katholische Hochschulgemeinde war sie als Vizepräsidentin für den Katholischen Akademikerverband Österreichs tätig. Viele Jahre gehörte sie dem christlich-jüdischen Arbeitskreis der Katholischen Aktion an. Kardinal König würdigte Weinzierl für ihr Eintreten für eine "offene Kirche" schon vor dem Konzil. Damit habe sie mitgeholfen, "das Bild vom Laien in der Kirche" positiv zu bestimmen.

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