Donnerstag 25. April 2024

Papst: Bischofssynode muss "Schrei des Volkes" hören

Papst Franziskus. © Roberto Stuckert Filho/de.wikipedia.org

Die Synodenversammlung sei nicht dazu da, "schöne und originelle Ideen zu diskutieren oder zu sehen wer intelligenter ist", so Papst Franziskus zu den teilnehmenden Bischöfen. Die Hirten sollen sich "um die Familie kümmern" und an Gottes "Plan der Liebe für sein Volk mitarbeiten". Die Bischofssynode zur Themen rund um die Familie tagt bis 19. Oktober in Rom.

Sich mit den Freuden und Ängsten der Menschen imprägnieren

 

Am Vorabend der Weltbischofssynode hat Papst Franziskus die Teilnehmer zu einer "aufrechten, offenen und brüderlichen" Debatte aufgerufen. Sie könnten darauf vertrauen, dass Gott sie zu gegebener Zeit wieder zur Einheit zurückführen werde, sagte er am Samstag während eines Abendgebets für die Synode mit mehreren zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz. Die Bischöfe müssten mit Gott den "Schrei des Volkes" hören. Franziskus äußerte die Hoffnung, dass die Weltbischofssynode eine "gottgewollte Gelegenheit" sei, um die "Kirche und Gesellschaft zu erneuern". Die Kirchengeschichte kenne zahlreiche ähnliche Situationen, die von früheren Generationen mit "großer Geduld und Kreativität" überwunden worden seien, erklärte Franziskus in seiner Ansprache.

 

Um zu erkennen, was Gott von seiner Kirche wolle, müssten sich die Bischöfe mit den "Freuden, Hoffnungen, Traurigkeiten und Ängsten" der Menschen von heute "imprägnieren".

 

Versammlung sei nicht dazu da, zu sehen wer intelligenter sei

 

Zu Beginn der außerordentlichen Weltbischofssynode über Ehe und Familie hat Papst Franziskus die Teilnehmer beim Eröffnungsgottesdienst am Sonntag davor gewarnt, sich in einer eitlen Debatte zu verlieren. Solche Versammlungen seien nicht dazu da, "schöne und originelle Ideen zu diskutieren oder zu sehen wer intelligenter ist", sagte der Papst am Sonntag in einem Gottesdienst zur Eröffnung der Bischofsversammlung im Petersdom. Es gehe darum, sich "um die Familie zu kümmern" und an Gottes "Plan der Liebe für sein Volk mitzuarbeiten". Die Familie sei "von Anfang an wesentlicher Bestandteil dieses Liebesplanes gewesen", so Franziskus.

Die Bischöfe könnten Gottes Plan vereiteln, wenn sie sich nicht vom Heiligen Geist leiten ließen. Die Herzen und Gedanken der Bischöfe müssten in Gemeinschaft mit Jesus Christus sein durch den "Frieden Gottes, der alles Verstehen übersteigt".

Franziskus kritisierte in seiner Predigt mit Verweis auf die im Matthäus-Evangelium der Bibel zitierte Rede Jesu an die Schriftgelehrten "schlechte Hirten", die den Menschen aus Gier nach Macht und Geld "unerträgliche Lasten" auf die Schultern lüden, "die zu tragen sie selber aber keinen Finger rühren".

 

Versuchung, den Weinberg an sich zu reißen

 

In der Auslegung des Tagesevangeliums von den Arbeitern im Weinberg, rief der Papst auf, in Christus geeint zu bleiben, um gemeinsam "den Traum Gottes" zu verwirklichen, sich ein "heiliges Volk heranzubilden, das ihm gehört und die Früchte des Reiches Gottes bringt". Der Traum Gottes kollidiere jedoch stets mit der Heuchelei "einiger seiner Diener", so der Papst. Gott habe die Bischöfe mit der Aufgabe betraut, seinen Weinberg "mit Freiheit, Kreativität und Fleiß zu pflegen". Franziskus warnte vor der Versuchung, diesen Weinberg "an uns zu reißen".

Zugleich sagte der Papst, der Geist schenke eine Weisheit, "die über das Wissen hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten".

 

Synode bis 19. Oktober

 

Bis zum 19. Oktober beraten rund 250 Bischöfe und Laien-Experten aus aller Welt im Vatikan darüber, wie die katholische Kirche auf die Kluft zwischen der Lebenswirklichkeit vieler Katholiken und der offiziellen Morallehre reagieren soll. Hierbei geht es etwa um Patchwork-Familien, wiederverheiratete Geschiedene, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, Paare ohne Trauschein und die Sexualmoral. Ebenso wird über eine bessere Unterstützung für Familien angesichts von Migration und Gewalt beraten. Der offizielle Titel der außerordentlichen Synode lautet: "Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung".

Hintergründe und Reden zum Nachlesen auf: 
www.kathpress.at/familiensynode

 

Kathpress, gec

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