Gebetsunterstützung: Friedenstreffen des Papstes mit Abbas und Peres
"Es ist der große Wunsch des Heiligen Vaters Papst Franziskus, dass diese wichtige Begegnung von allen Gläubigen mitgetragen wird, damit endlich dem Lande Jesu jenedr Friede geschenkt werde, den die Engel bei seiner geburt verkündet haben", so der Nuntius in seinem Schreiben an den Linzer Diözesanbischof am Freitag Mittag.
Franziskus hatte die drei Persönlichkeiten während seiner Nahostreise vor anderthalb Wochen eingeladen, gemeinsam im Vatikan für ein Ende des Nahostkonflikts zu beten.
„Es ist ein Moment der Fürbitte, des Gebets, aber vor allem der Fürbitte – eine Pause von der Politik. Der Heilige Vater will nicht in den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern eintreten, den wir alle kennen. Die Politik hat ihre Dynamiken, ihre Zeiten, ihren Atem, ziemlich lang oder kurz, je nachdem, aber der Papst will den Blick heben und darüber hinaus gehen, indem er die Politiker dazu einlädt, dass auch sie eine Pause nehmen und den Blick heben, um von oben auch auf die Wirklichkeit des Heiligen Landes zu blicken", so der vatikanische Pressedienst.
Radio Vatikan überträgt das Gebetstreffen für den Frieden live und mit deutschem Kommentar am Sonntagabend, ab 18.50 Uhr auf Vatican Player. Auf Einladung von Papst Franziskus kommen dazu Israels Präsident Peres und Palästinenserpräsident Abbas in den Vatikan. An der abendlichen Feier in den vatikanischen Gärten nimmt auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. teil.
Gebet für Juden, Christen und Muslime
Im Mittelpunkt des Treffens stehen drei getrennte Gebetsmomente für Juden, Christen und Muslime, erläuterte Vatikansprecher Federico Lombardi. Es handle sich nicht somit nicht um ein interreligiöses Gebet im strengen Sinn.
Demnach werden Peres und Abbas im Abstand von etwa 15 Minuten im Vatikan eintreffen und von Papst Franziskus am Eingang des vatikanischen Gästehauses Santa Marta begrüßt. Anschließend werden die vier in getrennten Autos den kurzen Weg zum Ort der Feier, einer Rasenfläche nahe den Vatikanischen Museen, zurücklegen und dort Platz nehmen.
Nach einer musikalischen Eröffnung folgen die drei Gebetsmomente. Deren Reihenfolge entspreche der Chronologie ihrer Entstehung in der Geschichte, so Lombardi: Nach den Juden würden die Christen beten, darauf die Muslime.
Der Aufbau der von einem Rabbiner, einem Priester und einem Imam geleiteten Abschnitte ist hingegen identisch: zunächst ein Eingangsgebet mit Dank an den Schöpfer, dann eine Vergebungsbitte und schließlich ein Bittgebet für den Frieden, dazwischen jeweils eine kurze Musik sowie zum Schluss eine musikalische Meditation mit jüdischen, christlichen und muslimischen Klängen.
Schließlich wird auch Papst Franziskus eine Bitte für ein Ende der Gewalt im Nahen Osten aussprechen, anschließend sprechen Peres und Abbas. Die Repräsentanten der beiden Konfliktparteien werden als Symbol ihres Friedenswillens außerdem gemeinsam einen Olivenbaum pflanzen. Vermutlich werde es auch zu einer Friedensgeste mit Handschlag kommen, so Lombardi.
Nach der Feier begrüßen sie Delegationen aus Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten, deren genaue Zusammensetzung laut Lombardi noch nicht feststeht. Hiernach ziehen sie sich mit dem Papst und dem Patriarchen zu einem privaten Gespräch in die nahe gelegene Casina Pio IV zurück. Während die beiden Präsidenten dann den Vatikan wieder verlassen, kehren Franziskus und Bartholomaios zurück nach Santa Marta.
Details zum pfingstlichen Friedenstreffen im Vatikan
Kathpress, Radio Vatikan, Nuntiatur (gec)