Samstag 20. April 2024

Eduard-Ploier-Preis: Initiativen in der Entwicklungszusammenarbeit gewürdigt

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Bischof Dr. Ludwig Schwarz würdigten am 29. Juni 2015 Initiativen für Entwicklungszusammenarbeit. Unter den Geehrten: Dechant Johann Gmeiner und Schwester Bertholde Polterauer.

Sechs PreisträgerInnen des Eduard-Ploier-Preises für Entwicklungszusammenarbeit sowie die Preisträgerin des Eduard-Ploier-Journalistenpreises wurden am 29. Juni 2015 im Rahmen eines Festaktes im Bildungshaus Sankt Magdalena in Linz von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz geehrt.

 

Der Eduard-Ploier-Preis ging an:

  • BRAVEAURORA - Verein zur Unterstützung von gefährdeten Kindern und zur Dorfentwicklung in Afrika, Linz, für das Projekt „YOUNG AMBASSADORS PROGRAM in Guabuliga, Ghana“
  • Dechant KonsR Mag. Johann GMEINER, Pfarre Grieskirchen, für die Projekte „Unterstützung des Missionseinsatzes und der Entwicklungshilfe des Stiftes Kremsmünster in Brasilien, Unterstützung und Finanzierung von zahlreichen MIVA-Fahrzeugen in Afrika seit 1986 sowie Initiierung zahlreicher Entwicklungshilfeprojekte in Tansania und Nigeria“

 

Aus der Laudatio von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer:

 

Der Stadtpfarrer von Grieskirchen, Dechant KonsR Mag. Gmeiner wurde 1951 in Perg als zweites von vier Kindern des Ehepaares Anna und Alois Gmeiner geboren und ist am elterlichen Bauernhof aufgewachsen. Nach der Volksschule und dem Kollegium Petrinum trat er 1971 in das Linzer Priesterseminar ein, studierte in Linz und Innsbruck Theologie und wurde am 29. Juni 1977 zum Priester geweiht.

 

2006 wurde Mag. Gmeiner zum Dechant des Dekanats Kallham bestellt. Darüber hinaus übernahm Dechant Mag. Gmeiner auch die Verantwortung für weitere Pfarren und in Diözesangremien. Er ist darüber hinaus ein anerkannter Lehrmeister für Priester aus Entwicklungshilfeländern und auch in Oberösterreich ist er bemüht, Begeisterung für den Priesterberuf zu vermitteln.

 

Heuer werden es 40 Jahre, dass Dechant Mag. Gmeiner als Student mit 23 Jahren zusammen mit seinem Freund Franz Wild nach Nigeria geflogen ist. Es waren interessante und erlebnisreiche Wochen für ihn. Schon damals war Mag. Gmeiner als Student aktiv in der Entwicklungszusammenarbeit tätig.

 

Durch ihn sind unter anderem in Nigeria das Diözesane Krankenhaus "Regina caeli" in Awka, das Wohnheim für 320 Studentinnen in der Universitätsstadt Oko, Kindergärten, Priesterseminare, Kirchen und in Tansania der Aufbau eines kirchlichen Gymnasiums und einer Berufsschule sowie viele weitere Projekte entstanden und auch unterstützt worden. Dechant Mag. Gmeiner unterstützt durch die Hilfe vieler selbstloser Menschen seiner Pfarre Bildungs- und Sozialeinrichtung in verschiedenen afrikanischen Ländern und in Indien.

 

Das Engagement von Dechant Mag. Gmeiner ist auch in Brasilien nicht unerheblich. Konkret hat er durch Jahrzehnte hindurch den Missionseinsatz und die Entwicklungshilfe des Stiftes Kremsmünster in Barreiras, Bahia, Brasilien unterstützt. Er hat den bereits verstorbenen Bischof DDr. Weberberger nach besten Kräften bei den verschiedensten Projekten in der Diözese Barreiras geholfen und unterstützt jetzt den Generalvikar MMag. Christian Mayr. Auch Abt Ambros Ebhart schätzt den Einsatz von Dechant Mag. Gmeiner für die Mission sehr.

 

Einen beachtlichen Beitrag hat Dechant Mag. Gmeiner bereits seit 1986 mit seiner Pfarre Grieskirchen für die zahlreichen MIVA-Fahrzeuge geleistet. In Summe betrug die finanzielle Unterstützung durch Dechant Mag. Gmeiner bis jetzt rd. 62.500 Euro.

 

Dechant Gmeiner ist die Entwicklungszusammenarbeit ein Herzensanliegen.

 

V. l.: Elisabeth Maria Ploier, Dechant KonsR Mag. Johann Gmeiner, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Bischof Dr. Ludwig Schwarz. © Land OÖ / Kauder

 

  • Schwester Bertholde POLTERAUER aus Schlierbach, in Harare, Simbabwe, von den Missionsschwestern vom Kostbaren Blut für ihr Lebenswerk. Der Preis wurde von Schwester Maria Andreas Weißbacher von den Missionsschwestern vom Kostbaren Blut vom Kloster Wernberg entgegen genommen.

 

Aus der Laudatio von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer:

 

Schwester Bertholde ist seit 54 Jahren Missionarin in Simbabwe und feiert am 1. Juli ihren 77. Geburtstag. Die aus Schlierbach stammende Sr. Bertholde kam im Alter von 23 Jahren in das damalige Rhodesien. Sie erfüllte die verschiedensten Aufgaben als Ordensfrau und Novizenmeisterin mit großer Hingabe und Mitmenschlichkeit. Zweimal hatte sie auch das Amt der Oberin inne.

 

Nebst all ihren Arbeiten scheut sie sich nicht, auch direkt auf die „einfachen“ Menschen zuzugehen, um Armen und Bedürftigen zu helfen. Sr. Betty, wie sie auch genannt wird, war immer auf der Seite der afrikanischen Bevölkerung, da sie deren Leiden mitansehen musste. 2007 stand sie stundenlang vor fast leeren Geschäften, um mit einem Rucksack voller Simbabwe Dollar das Notwendigste für ihre Gemeinschaft einkaufen zu können, als die Inflation die höchste der Welt war. So bekam sie auch den Namen “Ma Moyo”, als eine, die zum Volk gehӧrt.

 

Das Qualitätskennzeichen von Sr. Bertholde sind ihrer Geduld und Freund­lichkeit. Einen hohen Stellenwert hat Sr. Bertholde auf die Schulung und Ausbildung von Frauen gelegt. So absolvierten viele junge afrikanische Schwestern ihre Schule, die sie scherzhaft „Ma Moyos Hochschule“ nannten.

 

Sr. Bertholde ist eine ungewöhnliche Ordensfrau, da sie sehr bewusst ihren Dienst in der Kirche an den Menschen – auch an solchen, die im engeren Sinn nicht der katholischen Kirche angehören – ausrichtet.

 

Der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Verelendung des Landes wollte Sr. Bertholde nicht tatenlos zusehen. Sie entschloss sich ein Waisenhaus für elternlose Kinder in Marondera zu gründen – und das mit 70 Jahren und einer inzwischen bei einem Heimaturlaub festgestellten Erkrankung.

 

Aber Sr. Bertholde gibt nicht auf. Sie weiß, den Armen milde Gaben zu geben ist zu wenig. Man muss auch die Strukturen stärken, egal ob kleine oder große.

Von ihrem langjährigen Freundes- und Spendenkreis aus Oberösterreich wird sie tatkräftig unterstützt.

 

Heuer hat Sr. Bertholde einen Erweiterungsbau beim Waisenhaus vorgenommen. Die Marianhiller Schwestern stellen einheimische Nonnen zur Verfügung, die Sr. Bertholde bei der Fürsorge unterstützen. Nach den Angaben von Sr. Bertholde will sie mit dem Preisgeld eine Photovoltaikanlage mit Solarzellen, Batterien und Inverter installieren lassen, um die für das Waisenheim unverzichtbare Beleuchtung sicherzustellen.

 

Hans Gattringer, ehemaliger Entwicklungshelfer und ÖED-Koordinator in Simbabwe, langjähriger Mitarbeiter von Missio Austria und Vorstandsmitglied von SADOCC sowie Dr. Anton Schwarzlmüller, ehemaliger ÖED-Entwick­lungshelfer und Landeskoordinator der ADA-Projekte “Solar Energy Simbabwe” und “SOLTRAIN“, haben Sr. Bertholde Polterauer für den Eduard-Ploier-Preis 2015 vorgeschlagen.

 

Sr. Bertholde Polterauer mit Waisenkindern. © Missionsstelle Diözese Linz

 

 

 V. l.: Elisabeth Maria Ploier, Schwester Maria Andreas Weißbacher (nahm den Preis stellvertretend entgegen), Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz © Land OÖ / Kauder

  • Nepalhilfe Aruntal – Verein zur Förderung der Region Oberes Aruntal in Ostnepal, Obmann Johann WINKLER aus Bad Leonfelden, für das Projekt „Ländliche Entwicklung und Trinkwasser Chepuwa Nepal“
  • Bruno PLUNGER von der Initiative Eine Welt Braunau für sein Lebenswerk. Den Preis hat Johann Außerhuber von der Initiative Eine Welt Braunau entgegen genommen.
  • Josef LINSMAIER – Obmann des Vereins zur Unterstützung der Kleinbauern und Landlosen in der Diözese Rui Barbosa in Brasilien, Wels, für das Projekt „Wasser für Rui Barbosa mit dem derzeitigen Schwerpunkt in Aus- und Weiterbildung Jugendlicher in der Diözese Rui Barbosa, Brasilien“.

 

Mit dem Eduard-Ploier-Journalistenpreis 2015 wurde Renate Stockinger aus Aigen-Schlägl, stellvertretende Ressortleiterin Land & Leute bei den OÖ. Nachrichten, ausgezeichnet. Den Preis hat Land & Leute-Ressortleiter Gerald Winterleitner entgegen genommen.

 

1. Reihe sitzend: Elisabeth Maria Ploier, Dechant KonsR Mag. Johann Gmeiner,

Sr. Maria Andreas Weißbacher, Sarah Kotopulos und Julia Obereder.

2. Reihe stehend: Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Johann Außerhuber, Gerald Winterleitner, Josef Linsmaier, Johann Winkler, HR Mag. Hubert Huber,

Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz SDB.

© Land OÖ / Kauder

 

 

Der Eduard-Ploier-Preis für Entwicklungszusammenarbeit wird seit 1999 in Würdigung der Verdienste von Eduard Ploier alle zwei Jahre verliehen und ist ein gemeinsamer Preis des Landes Oberösterreich und der Diözese Linz. 2001 wurde neben diesem Preis erstmals der Eduard-Ploier-Journalistenpreis vergeben. Die Preisträger/innen des Jahres 2015 wurden aus 30 Einreichungen von einer Jury ermittelt.

 

„In einer komplexeren Welt ist es wichtiger denn je, über den regionalen Tellerrand zu blicken. Entwicklungspolitik gehört daher in die Mitte der Gesellschaft. Wir müssen im öffentlichen Bewusstsein verankern, dass die Lebensbedingungen und Perspektiven in anderen Teilen der Welt mit unserem Lebensstil zu tun haben und Entwicklungspolitik eine wichtige Zukunftsaufgabe ist. Denn Friede, Freiheit und Wohlstand sowie eine intakte Umwelt können wir nur garantieren, wenn die Chancengerechtigkeit weltweit zunimmt und wir uns unserer sozialen und ökologischen Verantwortung stellen“, betonte Landeshauptmann Josef Pühringer.

 

 

Klares Bekenntnis zur Entwicklungszusammenarbeit

 

Oberösterreich bekennt sich seit dem Jahr 1965 zur Entwicklungszusammenarbeit. Durch die Unterstützung von nachhaltigen Projekten mit Oberösterreichbezug sollen die Lebensverhältnisse in ausgewählten Regionen spürbar verbessert und ein verstärktes Bewusstsein der Landesbürgerinnen und Landesbürger für Entwicklungszusammenarbeit und fairen Handel entwickelt werden.

 

„Mit dem Entwicklungshilfebudget des Landes erreichen wir fast 500.000 Personen weltweit. Zu den dafür eingesetzten Mitteln bekenne ich mich, mir ist aber gleichzeitig bewusst, dass sie wenig Wirkung entfalten würden, würden nicht engagierte Persönlichkeiten dafür sorgen, dass vor Ort das Beste aus ihnen gemacht wird. Sie stehen daher völlig zu Recht im Mittelpunkt dieses Abends. Sie sollen mit dem Eduard-Ploier-Preis vor den Vorhang geholt werden“, so Pühringer.

 

OÖ. Landeskorrespondenz 29. Juni 2015

 

 

Zukunftsweg
Seelsorgeteam Einführung

Seelsorgeteam Einführung im Dekanat Pettenbach

"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"

Zu Pfingsten wird durch alle Pfarren gepilgert.

Dekanat Schörfling unterwegs auf dem Zukunftsweg

Wichtige Etappen in der Vorbereitung zur Pfarrgründung sind im Gange.
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