Freitag 29. März 2024

Getauft und gesandt: Schlussakzent zum Monat der Weltmission im Linzer Mariendom

Mit einer Dankfeier am 26. Oktober 2019 im Linzer Mariendom ließ die Katholische Kirche in Oberösterreich den von Papst Franziskus ausgerufenen „Außerordentlichen Monat der Weltmission“ ausklingen.

Mit der Taufe hat ein Weg in der kirchlichen Gemeinschaft begonnen, der dem einzelnen Menschen zusagt: Du bist geliebt, so wie du bist. Diese Zusage der Liebe, die zuerst von Gott kommt, soll den Menschen befähigen, seinen/ihren Weg zu gehen und dabei nicht bei sich selbst stehen zu bleiben. Das Wirken vom Ich zum Wir soll und darf weite Kreise ziehen. Deshalb steht dieser Monat auch unter dem Motto „getauft und gesandt“. Jesus selbst sagte zu seinen Freunden: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mk 16,15). Damit ist etwas von dem gemeint, was Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ (deutsch „Freude des Evangeliums“) 2013 verdeutlichte: „Ich bin eine Mission auf dieser Erde, und ihretwegen bin ich auf dieser Welt. Man muss erkennen, dass man selber ,gebrandmarkt‘ ist für diese Mission, Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien.“

 

Menschen aus Oberösterreich verwirklichen ihre Taufberufung und geben Zeugnis

 

Das Gebet sei die „Seele aller Mission“, betonte Papst Franziskus im Vorfeld des Missionsmonats. Auch deshalb lud Bischof Dr. Manfred Scheuer am 26. Oktober 2019 in den Linzer Mariendom zu einem Gebetsgottesdienst ein, um dankbar darauf zu schauen, wie Menschen aus Oberösterreich ihre missionarische Taufberufung verwirklichen und wie Oberösterreich mit der Welt verbunden ist. Verschiedene Personen und der Bischof gaben dabei Zeugnis von ihrer Tätigkeit und ihren Erfahrungen:

 

Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl, Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel, erzählte unter anderem von der Missionstätigkeit ihrer Ordensgemeinschaft. Unter dem Leitsatz „Miteinander unterwegs im Glauben“ führen die Marienschwestern vom Karmel ihr Leben und wirken seit 2002 auch in Uganda. Dort leiten sie zwei Kindergruppen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und extremen Armutssituationen. Die Kinder können die Schule besuchen, erfahren Unterstützung, bekommen genug und auch Gutes zu essen. „Weltmission und persönliche Mission gehören zusammen. Wenn ich selbst weiß, warum und wofür ich lebe, wofür ich im Herzen brenne, kann ich diese Erfahrung auch überzeugt weitergeben – und davon lebt Mission“, so Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl.

 

Die Pfarrassistentin von Gschwandt, Mag.a Anna Maria Marschner, hat den in Bolivien tätigen Verein FAMUNDI gegründet. Das „Ja“ Gottes in der Taufe bleibe tragendes Fundament im Leben. Dieses „Ja“ gelte es auszufalten und damit wäre den Menschen von Anfang an eine Sendung mitgegeben. „Seit 19 Jahren setze ich mich in den Armenvierteln von Santa Cruz in Bolivien für Kinder und Familien ein, damit diese gemäß ihrer von Gott gegebene Würde leben können“, so Marschner. Diese Familien hätten bereits ganz viele Erfahrungen des „Nein“ gemacht und so gelte es, sie zu begleiten, da zu sein und auch ganz konkrete Hilfen anzubieten wie Bildung oder medizinische Versorgung, nicht zuletzt das tragende Wort Gottes.

 

Mag.a Manuela Kiesenhofer, ehrenamtliche Vorsitzende des Arbeitskreises „Familienfasttag“, mit dem die Katholische Frauenbewegung entwicklungspolitisch engagiert ist, erklärte, dass Mission nicht nur bedeute, von der Botschaft Jesu zu erzählen, sondern vor allem nach seinem Vorbild zu leben. Das bedeute für sie, sich für die Erhaltung der Schöpfung und für ein gutes Leben für alle einzusetzen. „Ich verstehe mich als Teil einer globalen Frauengemeinschaft: Frauen, die sich gegenseitig stärken, die aufeinander schauen, achtsam miteinander umgehen, sich gegenseitig Hoffnung schenken“, so Kiesenhofer. Sie versuche, eine Gesellschaft mitzugestalten, die von den Werten des Evangeliums geprägt sei.

 

DI Johann Kirchner, stellvertretender Diözesanobmann der Katholischen Männerbewegung, die sich mit der Organisation „SEI SO FREI“ entwicklungspolitisch engagiert, erinnerte daran, dass die Taufe die Menschen aufnehme in eine Gemeinschaft, die Jesus zum Vorbild habe. Aus seiner eigenen missionarischen Tätigkeit habe er sich mitgenommen, dass es in der Mission immer um gegenseitige Anteilnahme gehe. Über die Organisation „SEI SO FREI“ wäre es möglich, die gegenseitige Begleitung auch in Zukunft zu gewährleisten.

 

Marie Mayrhofer, die ehrenamtliche Diözesanvorsitzende der Katholischen Jungschar, die sich vor allem mit der Dreikönigsaktion entwicklungspolitisch betätigt, erinnerte an die biblischen Ursprünge dieser Aktion, in der sich heute vor allem Kinder engagieren würden. Indem Kinder ein paar ihrer Ferientage hergeben, würden sie vielen anderen Menschen ein Leben in Würde ermöglichen. „Wir alle haben durch die Taufe den Auftrag bekommen, uns auf den Weg zu machen, einerseits zu Gott, aber auch zu unseren Mitmenschen, und hier vor allem für jene, die in Not sind“, so Mayrhofer.

 

Bischof Manfred Scheuer wiederholte abschließend in seinem Statement die Worte des Papstes, dass jede und jeder eine Mission habe und auch sei. „Natürlich kann man das ganz allgemein sehen, aber es betrifft jedes Kind, jeden älteren Menschen, jeden, der beeinträchtigt ist, jeden Ganoven, jeden vorbildhaften Menschen und auch die, von denen andere sagen: ,An dem ist nicht recht was zu finden‘“. Anschließend erzählte Scheuer u.a. von einem Besuch in einem Kindergarten in Bad Ischl. Dort habe er mit den Kindern die Geschichten des Hl. Martin und des Hl. Nikolaus über das Teilen besprochen und gefragt, ob denn die Freude weniger oder mehr werde, wenn man sie teile und ob Zeit, wenn man sie teile, weniger oder mehr bzw. besser würde. Die Antworten wären ein klares „mehr“ gewesen. Bei der Frage, ob Schokolade mehr oder weniger würde, wenn man sie teile, hätte ein vierjähriges Kind gesagt: „Wenn ich die Schokolade nicht teile, bekomme ich Bauchweh.“ Das sei eine Mission, so Scheuer. Menschen hätten zwar Angst, zu kurz zu kommen und zum Leben zu wenig zu haben, doch würden sie auch die Erfahrung machen, dass Teilen das eigene Leben reicher und voller mache. Scheuer. „Es gibt sie, die Missionarinnen und Missionare der Nächstenliebe im ganz Kleinen, aber auch solche wie Mutter Teresa. Durch das Teilen bringen wir Jesus zu den Menschen.“

 

Der Gottesdienst wurde musikalisch begleitet vom Diözesandirektor von Missio OÖ, Mag. Heinz Purrer, Instrumentalistinnen und einem Chor.

 

Außerordentlicher Missionsmonat als Anliegen von Papst Franziskus

 

„Der außerordentliche Monat der Mission möge eine intensive und fruchtbare Zeit der Gnade sein, um Initiativen zu fördern und in besonderer Weise das Gebet zu vertiefen, das die Seele aller Mission ist. Es sei eine intensive Zeit der Verkündigung des Evangeliums, der biblischen und theologischen Reflexion über die Mission, eine Zeit praktizierter christlicher Nächstenliebe und konkreter Aktionen der Zusammenarbeit und Solidarität unter den Kirchen, sodass die missionarische Begeisterung neu erwache und uns nie verloren gehe.“ Mit diesem Wunsch wandte sich Papst Franziskus schon im Oktober 2017 an den zuständigen Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, um den Oktober 2019 als „Außerordentlichen Monat der Weltmission“ vorzubereiten.

 

In seiner Botschaft zum Weltmissionssonntag, dem 20. Oktober 2019, betonte der Papst, dass der Auftrag der Mission einer sei, der uns direkt angehe: „Ich bin immer eine Mission; du bist immer eine Mission; jede Getaufte und jeder Getaufte ist eine Mission. Wer liebt setzt sich in Bewegung, es treibt ihn von sich selbst hinaus, er wird angezogen und zieht an, er schenkt sich dem anderen und knüpft Beziehungen, die Leben spenden.“ Diese lebensspendenden Beziehungen standen auch bei der diözesanen Dankfeier am 26. Oktober im Mittelpunkt.

 

Verschiedene Akzente zum Missionsmonat in der Diözese Linz

 

Auch in der Diözese Linz gab es anlässlich dieses Monats, der unter dem Motto „getauft und gesandt“ stand, verschiedene Akzente, die das Anliegen der Mission hervorhoben und verdeutlichten.

So ist im Festsaal des Bischofshofes noch bis 31. Oktober eine Ausstellung zu sehen. Darin werden Menschen porträtiert, die im Kontakt mit diözesanen Einrichtungen stehen, welche im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und Mission tätig sind. Als Vorbereitung für den außerordentlichen Missionsmonat fand am 19. September in Linz ein theologischer Tag mit der neuen Pastoraltheologin an der Katholischen Privat-Universität Linz, Prof.in Dr.in Klara A. Csiszar, statt, in dem sie „Mission als Teil der Grammatik unseres Glaubens“ buchstabierte und zeigte, was Mission für Papst Franziskus bedeutet: Jeder Mensch ist eine Mission, eingebunden in die intensive Doppelbewegung der Liebe, nämlich in die Gottes- und Nächstenliebe. Am 20. Oktober feierte die katholische Kirche auch in den oberösterreichischen Pfarren den Sonntag der Weltmission. Auf https://www.dioezese-linz.at/portal/zu/getauftundgesandt gaben MitarbeiterInnen der Katholischen Kirche in Oberösterreich in kurzen Statements Zeugnis von ihrem eigenen Verständnis von Mission und ihrer persönlichen Berufung.

 

Botschaft von Papst Franziskus zum Weltmissionssonntag:

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2019-06/wortlaut-papst-franziskus-botschaft-mission-sonntag-oktober-19.html

 

Presseunterlagen zum Download:

 

Pressemitteiliung zum Download: ( docx / pdf )

 

Fotos zum Download: © Diözese Linz / Fürlinger (honorarfrei mit Quellenangabe im Rahmen der Berichterstattung)

Foto 1: Mit einer Dankfeier am 26. Oktober 2019 im Linzer Mariendom ließ die Katholische Kirche in Oberösterreich den von Papst Franziskus ausgerufenen „Außerordentlichen Monat der Weltmission“ ausklingen.

Foto 2: Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl, Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel.

Foto 3: Die Pfarrassistentin von Gschwandt, Mag.a Anna Maria Marschner, hat den in Bolivien tätigen Verein FAMUNDI gegründet.

Foto 4: Mag.a Manuela Kiesenhofer, ehrenamtliche Vorsitzende des Arbeitskreises „Familienfasttag“.

Foto 5: DI Johann Kirchner, stellvertretender Diözesanobmann der Katholischen Männerbewegung, die sich mit der Aktion „SEI SO FREI“ entwicklungspolitisch engagiert.

Foto 6: Marie Mayrhofer, ehrenamtliche Diözesanvorsitzende der Katholischen Jungschar.

Foto 7: Bischof Dr. Manfred Scheuer erinnerte an die Worte Papst Franziskus‘: „Jeder hat eine Mission und jeder ist eine Mission“.

 

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