Thursday 15. May 2025

Bisher 130.000 Menschen am Sarg von Franziskus im Petersdom

Petersdom im Vatikan

Die Aufbahrung des am Montag verstorbenen Papstes endet an diesem Freitag im Petersdom. Mehr als 128.000 Menschen haben bis Freitagmorgen (25. 4. 2025) in der vatikanischen Basilika am offenen Sarg von Franziskus Abschied genommen, teilte das vatikanische Presseamt mit.

Wegen des Andrangs blieb der Petersdom seit Mittwoch auch in den Nachtstunden fast durchgängig geöffnet. Im Vatikan-Livestream war zu sehen, wie noch bis in die Morgenstunden immer wieder Leute vorgelassen wurden, die zuvor teils stundenlang auf Einlass gewartet hatten. Auch am heutigen Freitag ist die Basilika seit 5.40 Uhr wieder zugänglich. Für den Abend (20 Uhr) ist die feierliche Versiegelung des Sargs geplant.

 

Am Samstag um 10 Uhr folgt auf dem Petersplatz das Requiem, zu dem mehr als 200.000 Menschen erwartet werden. Delegationen von mindestens 130 Ländern haben sich angekündigt, darunter etwa 50 Staatsoberhäupter und 10 Monarchen sowie zahlreiche Regierungschefs, wie das Protokollbüro des vatikanischen Staatssekretariats mitteilte. Zugesagt haben unter anderen US-Präsident Donald Trump und Argentiniens Präsident Javier Milei. Die österreichische Delegation wird von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker geleitet.

 

Aus Österreich sind Kardinal Christoph Schönborn, der am Freitag in Rom eintreffen wird, sowie der Bischofskonferenz-Vorsitzende und Salzburger Erzbischof Franz Lackner, den Trauerfeierlichkeiten dabei. Auch die Diözesanbischöfe Wilhelm Krautwaschl (Graz), Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt) und Benno Elbs (Feldkirch) sowie der frühere St. Pöltner Bischof Klaus Küng werden das Requiem für Papst Franziskus in Rom mitfeiern.

 

Zeitgleich mit dem Beginn des Begräbnisses in Rom werden in Österreich am Samstag um 10 Uhr in ganz Österreich die Kirchenglocken läuten, darunter auch die Pummerin am Wiener Stephansdom.

 

 

Grablegung in Santa Maria Maggiore

 

Direkt nach der Totenmesse am Petersplatz wird der Leichnam des Papstes in seine römische Lieblingskirche Santa Maria Maggiore unweit des römischen Hauptbahnhofs Termini gebracht, wo er auf eigenen Wunsch und im kleinen Kreis beigesetzt wird.

 

Zur Grablegung erhält eine Gruppe armer Menschen das Vorrecht, Franziskus auf den Stufen der Basilika Santa Maria Maggiore die letzte Ehre zu erweisen. Der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorbene Papst hatte sich stets für Bedürftige eingesetzt.

 

Auf seiner Grabstätte, die im linken Seitenschiff der Basilika in der Nähe von Franziskus' Lieblingsikone "Salus populi romani" liegt, wird nach dem Willen des Papstes lediglich die schlichte Inschrift "Franciscus" stehen. Über der Grabplatte aus weißem Marmor ist eine Nachbildung seines silberfarbenen Brustkreuzes angebracht. Laut Vatikan werden Gläubige bereits ab Sonntag bereits die letzte Ruhestätte von Papst Franziskus besuchen können.

 

 

Franziskus und die Papstgräber in Santa Maria Maggiore

 

Papst Franziskus wird nicht wie seine Vorgänger im Petersdom beigesetzt, sondern in der römischen Papstbasilika Santa Maria Maggiore. In der seit der Spätantike bestehenden Marienkirche sind bereits sechs Päpste der Kirchengeschichte bestattet; darunter auch der erste Papst aus dem Franziskanerorden, Nikolaus IV. (1288-1292).

 

Die heutige Basilika ist die wichtigste der mehr als 40 Marienkirchen Roms; daher der Name "Maria Maggiore". Der Argentinier Franziskus hat die Kirche mehr als 100 Mal besucht, unter anderem am Morgen nach seiner Wahl sowie vor und nach seinen internationalen Reisen, um vor dem dort verehrten, vermutlich spätantiken Marienbildnis "Salus Populi Romani" (Beschützerin des Römischen Volkes) zu beten.

 

Santa Maria Maggiore wurde auch zur Grablege der Päpste Honorius III. (1216-1227), Pius V. (1566-1572), Sixtus V. (1585-1590), Clemens VIII. (1592-1605), Paul V. (1605-1621) und Clemens IX. (1667-1669). Das Grabmal von Honorius III. wurde allerdings bei Umbauarbeiten zerstört und ist nicht mehr auffindbar. Gian Lorenzo Bernini (1598-1680), der Schöpfer der Kolonnaden am Petersplatz, ist rechts hinter dem Papstaltar begraben.

 

Eine innere Verbindung dürfte der Jesuit Franziskus mit dem Franziskaner-Ordensgeneral Nikolaus IV. haben, der fast auf den Tag genau 725 Jahre vor ihm den Papstthron bestieg - hat doch Franziskus das franziskanische Armutsideal in den Vatikan getragen.

 

Viele Papstgrabmäler, vor allem aus dem 1. Jahrtausend, sind heute nicht mehr erhalten. Die meisten befinden sich naturgemäß im Vatikan und in Italien, viele auch außerhalb Roms. Grabstätten findet man aber auch in Frankreich (z. B. Avignon, Cluny, Marseille), Spanien, Deutschland (Hamburg, Bamberg) sowie auf der Halbinsel Krim. Dort steht ein Denkmal im Wasser, wo der verbannte römische Bischof Klemens I. (ca. 88-97/101) unter Kaiser Trajan mit Kette und Anker um den Hals ins Meer gestoßen worden sein soll.

 

Der bislang letzte Papst, der nicht in Rom bestattet wurde, war der letzte Gegenpapst, Felix V. (gest. 1451; in der Abtei Hautecombe bzw. in Turin). Der bislang letzte, der nicht im Petersdom bestattet wurde, war Pius IX. (1846-1878). Sein Grab befindet sich in der römischen Basilika San Lorenzo.

 

Kathpress

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