Sunday 25. May 2025

Papst Franziskus verstorben: „Er war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung“

Papst Franziskus ist tot. Er starb am Ostermontag um 7.35 Uhr im Alter von 88 Jahren im Vatikan an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Bischof Manfred Scheuer ist tief betroffen: „Ich bin überzeugt, dass er jetzt, gerade zu Ostern, in die Auferstehung hineingestorben ist.“

Papst Franziskus leitete die Weltkirche mit ihren rund 1,4 Milliarden Katholik:innen zwölf Jahre lang. Der aus Argentinien stammende frühere Erzbischof von Buenos Aires war seit März 2013 der erste Lateinamerikaner im Papstamt. In 2.000 Jahren Kirchengeschichte war er der erste Papst, der sich Franziskus nannte, und auch der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. Gestern, am Ostersonntag, nahm er am Ostergottesdienst im Vatikan teil und spendete zum letzten Mal den Segen „Urbi et orbi“. Danach fuhr er mit seinem Papamobil die Via della Conciliazione hinauf, grüßte die Menschen und segnete Kinder. Rund 20 Minuten dauerte die Fahrt von Franziskus durch die Menge. Es sollte sein letzter öffentlicher Auftritt sein.

 

 

"Franziskus ist in das Haus des Vaters zurückgekehrt"

 

Der Kardinalkämmerer der Heiligen Römischen Kirche, Kevin Farrell, hat am Ostermontag, 21. April 2025 kurz vor 10 Uhr den Tod von Papst Franziskus bekannt gegeben. Der Camerlengo wandte sich dazu in einer von den Vatikanmedien live übertragenen Botschaft aus der Kapelle der vatikanischen Casa Santa Marta auf Italienisch an die Welt. Kathpress dokumentiert die Worte von Kardinal Farrell im Folgenden im Wortlaut in einer eigenen Arbeitsübersetzung auf Deutsch:

 

"Liebe Brüder und Schwestern, in tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben. Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet. Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, besonders im Einsatz für die Ärmsten und Ausgegrenzten. In großer Dankbarkeit für sein Vorbild als wahrer Jünger des Herrn Jesus, empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des einen und dreifaltigen Gottes."

 

In der Zeit der Sedisvakanz liegt die Leitung der Kirche beim Kardinalskollegium, das derzeit 252 Mitglieder zählt. Von ihnen können jedoch nur 135 an der Wahl des nächsten Papstes teilnehmen, da sie ihr 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

 

Bischof Manfred Scheuer: „Dankbar für das Wirken von Papst Franziskus“

 

Bischof Manfred Scheuer ist tief betroffen vom Tod des Papstes. In einer ersten Stellungnahme sagt er:

 

„Ich bin dankbar für das Wirken von Papst Franziskus. Er hat in den letzten Jahren die Kirche in die Spur des Evangeliums gebracht, gerade auch von seinem Namenspatron, dem heiligen Franziskus, her. Er hat die Kirche aufgebrochen von einer Selbstbezogenheit und auch von einem Narzissmus. Er hat ermutigt, an die Grenzen zu gehen, an die Grenzen des Denkens, aber auch der Existenz. Und er hat gerade auch durch die Synoden, die ein langer Prozess waren und auch sind – zum einen durch die Familiensynode und auch durch die Synode über die Synodalität –, die Kirche auf einen Weg gebracht, der nicht mehr rückkehrbar ist.

Dabei war immer deutlich, dass es ihm zum einen ganz stark um das Hören geht, aber auch um die Unterscheidung der Geister. Hören auf das Wort Gottes und hören auf die anderen, auch auf die Fremden. Es gilt die Prophetie gerade der Armen für ihn.

 

Was eigentlich weniger rezipiert wurde, war sein erstes Rundschreiben über die Freude des Evangeliums, Evangelii Gaudium, das die Freude über die Beziehung und Freundschaft mit Jesus Christus zum Mittelpunkt hat und somit die Basis der Kirche bildet.

 

Persönlich bin ich dem Papst bei zwei Ad-limina-Besuchen begegnet und kurz auch bei mehreren Audienzen. Er war ein hellwacher Gesprächspartner, einer, der die ignatianische Unterscheidung der Geister im persönlichen, aber auch im kirchlichen Leben praktiziert hat. Und er hat bei jeder Begegnung gesagt, da kann ich mich noch gut erinnern: Beten wir füreinander! Das war ihm ganz wichtig.

 

Ich bin überzeugt, dass er jetzt, gerade zu Ostern in die Auferstehung hineingestorben ist. Und er war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung. Ich bitte, für den verstorbenen Papst in den Gottesdiensten in der Diözese zu beten.“

 

 

Erzbischof Lackner: "Eine Stimme für den Frieden"

 

Tief betroffen vom Tod des Papstes hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner die vielefältigen Verdienstes von Franziskus gewürdigt: "Papst Franziskus zeigte uns die Kirche, die sich den Armen zuwendet, den Benachteiligten, den Unterdrückten; die all jenen nachgeht, die ihr fern sind. Er war eine Stimme für den Frieden in einer Welt des Krieges, er weinte öffentlich um das Leid der Unschuldigen." Franziskus habe überrascht mit seinem Auftreten bei seiner Wahl, "er überraschte uns mit seinen Impulsen, mit der Synodalität, die wir als sein Vermächtnis weiter leben wollen". Zuletzt habe er nochmals überrascht, "als er noch einmal alle Kräfte sammelte, um nach schwerster Erkrankung zur Feier der Auferstehung bei den Menschen sein zu können".

 

Die ganze Welt konnte erleben, wie der Papst die Welt mit letzter Kraft segnete - kaum noch fähig zur Bewegung und doch bewegend. Lackner: "Dies war kein Minimum an Geste und Segen, es war angesichts seines so nahen Todes vielmehr größte Leistung. Es war Ausdruck dessen, was diesem Papst so wichtig war: Sich allen Menschen zuzuwenden und dabei nicht die eigene Schwäche zu überspielen oder zu verleugnen."

 

Franziskus ging dem Herrn entgegen, "nun hat er das Ziel erreicht", so Lackner: "Beten wir für unseren Heiligen Vater, beten wir für Papst Franziskus, beten wir für Padre Jorge Mario Bergoglio, wie er uns immer wieder aufgerufen hat, es für ihn zu tun. Er möge uns Fürbitter sein beim barmherzigen Vater, den er mit seinem Leben und mit ganzer Kraft bis zum Ende bezeugt hat. Requiescat in pace!"

 

 

Österreichweites Glockenläuten um 17.00 Uhr

 

Österreichs Bischöfe trauern um Papst Franziskus, der am Ostermontagmorgen im Vatikan verstorben ist. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, zutiefst betroffen und kündigte gegenüber Kathpress an, dass als Zeichen der Trauer am Ostermontag um 17 Uhr in ganz Österreich die Kirchenglocken für 10 Minuten läuten werden. Ebenso werden Kirchen und kirchliche Gebäude schwarz beflaggt. Wie der Salzburger Erzbischof weiter ausführte, werden in den Pfarren und Diözesen rund um das österreichweite Glockenläuten Trauermessen gefeiert oder Gebete und Andachten stattfinden.

 

Im Wiener Stephansdom wird am Ostermontag um 18 Uhr ein kleines Requiem für den verstorbenen Papst gefeiert, dem Kardinal Christoph Schönborn vorstehen wird. Der Trauergottesdienst wird live auf "radio klassik Stephansdom" übertragen.

 

Papst Franziskus ist am Ostermontag 2025 verstorben.

Die katholische Kirche weltweit trauert um Papst Franziskus, der am Ostermontag 2025 verstorben ist. 
© Stefano Spaziani

 

Live-Übertragungen und Gedenkangebote zum Tod von Papst Franziskus

 

Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag, 21. April 2025 widmen sich zahlreiche kirchliche und mediale Einrichtungen dem verstorbenen Kirchenoberhaupt mit Sonderprogrammen und liturgischen Feiern. Die Erzdiözese Wien überträgt am Montagabend um 18 Uhr ein erstes Requiem für den Papst mit Kardinal Christoph Schönborn aus dem Stephansdom live auf ihrem offiziellen YouTube-Kanal (youtube.com/c/ErzdiözeseWien). Auch "radio klassik Stephansdom" sendet die Gedenkmesse. Weiters wurde ein digitales Kondolenzbuch für Papst Franziskus auf der Website der Erzdiözese Wien eingerichtet. Unter erzdioezese-wien.at können Gläubige persönliche Worte des Abschieds und der Erinnerung eintragen.

 

Auch der ORF hat sein Programm geändert: Bereits ab 11.26 Uhr sendet ORF 2 eine "ZIB Spezial" zum Tod des Papstes. Um 13 Uhr ist Kardinal Schönborn als Gast in der Nachrichtensendung "ZIB 13" live zu sehen. Weitere Sondersendungen und Berichterstattungen sind angekündigt.

 

Auch das deutsche Info-Portal katholisch.de hat bereits ein Online-Kondolenzbuch sowie Gebete für Gläubige eingerichtet.

 

 

Papst Franziskus starb an einem Schlaganfall und Herzversagen

 

Papst Franziskus ist an einem Schlaganfall und irreversiblem Herzversagen gestorben. Vor dem Herzversagen sei er ins Koma gefallen. Das teilte der Vatikan am Montagabend mit. Laut der offiziellen Bestätigung des Todes von Papst Franziskus durch den Direktor des Gesundheitsamtes des Vatikanstaats, Professor Andrea Arcangeli, litt der 88-Jährige zuvor unter anderem an einer akuten Insuffizienz der Atmungsorgane bei beidseitiger Lungenentzündung sowie Bluthochdruck und Diabetes Typ II.

 

Der Tod sei durch ein Todes-EKG (Elektrokardio-Thanatographie) festgestellt worden. "Ich erkläre, dass die Todesursachen nach meinem Wissen und Gewissen die oben angegebenen sind", heißt es am Ende der Erklärung durch den Mediziner Arcangeli.

 

Als Todesort wird in dem Dokument die Wohnung von Papst Franziskus im vatikanischen Gästehaus Santa Marta angegeben. Als Todeszeitpunkt ist 7.35 Uhr am 21. April 2025 genannt.

 

Kathpress

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