Saturday 7. December 2024

Tag der Seelsorge

Am 5. November 2024 fand zum vierten Mal der „Tag der Seelsorge“ der Ordensspitäler Österreichs statt. Rund 40 Teilnehmer:innen nahmen an dem Tag unter dem Titel „Der Fließweg des Lebens. Heilsam leben und begleiten als Seelsorgende im Ordensspital“ teil.

Br. Thomas Hessler, Prior des Europaklosters Gut Aich, führte mit dem Dreischritt „Stopp – Look – Go“ durch den Tag. Das Konzept „Stopp – Look – Go“, das seinen eigentlichen Ursprung in der Verkehrserziehung hat, wurde von Br. David Steindl-Rast für die spirituelle Praxis angewandt. Br. Thomas Hessler eröffnete am Seelsorgetag Experimentier- und Erfahrungsräume für die drei Grundschritte des schöpferischen Prozesses:

 

  • Stopp: Innehalten
  • Look: Haltung der Beschaulichkeit, Sammlung und Verbundenheit
  • Go: Ins Tun kommen
     

„Heilsam leben und begleiten“, das tun die Seelsorger:innen der 23 Ordensspitäler Österreichs tagtäglich.

„Heilsam leben und begleiten“, das tun die Seelsorger:innen der 23 Ordensspitäler Österreichs tagtäglich. © ÖOK/pb

 

 

Eine Krankheit ist ein „Stopp“ im Leben


„Stopp“ steht für das Innehalten. Auch eine Krankheit ist ein Stopp im Leben der betroffenen Menschen. Seelsorger:innen müssen in ihrer Kernkompetenz, dem Zweier-Gespräch, mit diesem Stopp der Menschen umgehen. Mit Wahrnehmungsübungen, Körpererfahrungen und in Zweier-Gesprächen wurde dem Innehalten nachgespürt und auf Wandzeitungen die Erkenntnisse aufgeschrieben.

 

Br. Thomas Hessler, Prior des Europaklosters Gut Aich, führte die Teilnehmer:innen anhand des Drei-Schrittes „Stopp – Look – Go“ durch den Tag.

Br. Thomas Hessler, Prior des Europaklosters Gut Aich, führte die Teilnehmer:innen anhand des Drei-Schrittes „Stopp – Look – Go“ durch den Tag. © ÖOK/pb

 

 

Die heilsame und heilige Qualität der Seelsorge


Beim „Look“ geht es darum, in die Beschaulichkeit zu gehen, in die Erfahrung der Erkrankung hineinzuspüren. Angeleitet von Br. Thomas Hessler versuchten die Teilnehmer:innen die Verbindung zwischen dem Heiligen und dem Heilsamen herzustellen. Er animierte die Teilnehmer:innen dazu, ihre Schuhe auszuziehen und barfuß in den Park des Johannes-Schlößls zu gehen. „Es geht um das ‚In-Berührung-Kommen‘ mit dem Heiligen, mit dem Heilsamen“, sagt Br. Thomas Hessler.

 

Totbringende Botschaften wie „Du kannst das nicht“, „Du hast hier nichts zu sagen“ usw., machen krank und sollen unbedingt immer vermieden werden. In der Seelsorge gehe es darum, durch Gespräche, Reflexion, Therapie den Boden, den heiligen Boden, darunter zu suchen. Im Sinne der Grundbotschaft des Lebens: „Es ist gut.“

 

In einem Emmausgang tauschten sich die Teilnehmer:innen darüber aus, wo sie als Krankenhausseelsorger:innen diese heilsame, heilige Qualität der Seelsorge erfahren. „Das ist eigentlich die Kernkompetenz der Seelsorge – diese Beschaulichkeit, diese Achtsamkeit, zu schauen, was gut ist, was trägt, was heilsam ist“, fasst Br. Thomas Hessler zusammen.

 

Die Teilnehmer:innen waren bei der Übung „Licht und Schatten in Beziehung setzen“ auch kreativ gefragt.

Die Teilnehmer:innen waren bei der Übung „Licht und Schatten in Beziehung setzen“ auch kreativ gefragt. © ÖOK/pb 

 

 

Genesen ist nicht gleich Heilen

 

Beim letzten Schritt, dem „Go“, beschäftigten sich die Krankenhausseelsorger:innen mit dem Differenzieren von „Genesen“ und „Heilen“. Die ärztliche bzw. pflegerische Kunst sei es, dass Menschen von ihrer Krankheit genesen. Die seelsorgliche, therapeutische Kunst sei es, die Begleitung von Menschen hin zur Heilung. Br. Thomas Hessler leitete diese Übung mit dem Kanon „Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht“ ein.

 

„Wir müssen diese beiden Seiten des Lebens – Schatten und Licht – in Beziehung setzen. Das ist auch eine Lebenskunst vom guten Leben. Die Krankheit kann mich da hinführen, dass ich mehr Balance finde, dass ich mich besser abgrenzen kann, dass ich mutiger, selbstbewusster bin… Da kann Erkrankung im körperlichen und psychischen Sinn ein Weg der Erkenntnis sein, der mich zu diesem Go bringt“, beschreibt Br. Thomas Hessler den bewussten Schritt des „Ins-Tun-Kommen“. Um diese Verbindung von Schatten und Licht in Beziehung zu setzen, waren die Teilnehmer:innen kreativ gefordert – zuerst jede:r für sich und danach miteinander. „Denn wenn jemand krank ist, braucht es auch das Miteinander, um das Heilsame erlebbar zu machen“, erklärt Br. Thomas Hessler.

 

„Mein Anliegen an diesem Tag war es, das Heilsame und Heilige in Ordensspitälern ins Bewusstsein zu heben. Vor allem Ordensspitäler und ihre Seelsorgenden haben da große Möglichkeiten und diesen haben wir in dieser spirituellen Praxis des Drei-Schritts ‚Innehalten – Beschaulichkeit – Ins-Tun-Kommen‘ nachgespürt“, ist Br. Thomas Hessler überzeugt.

 

Der Tag der Seelsorge wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs veranstaltet. Der Tag dient zur Stärkung der Identität und der Freude am Beruf der Seelsorger:innen. Er bietet Raum zu Reflexion, Austausch und Inspiration für die eigene und gemeinsame Praxis.

 

 

 

Renate Magerl

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