Kirchliche Extremsportler: „12 Füße für ein Halleluja 2.0“
Bereits im Oktober 2019 waren dieselben sechs Oberösterreicher sechs Tage lang nonstop als Läufer und Radfahrer durch Österreich unterwegs. Sie verbanden die sportliche Grenzerfahrung mit einem sozialen Aspekt. Unter dem Motto „Bewegt, entgrenzt, solidarisch“ legten sie in den sechs Tagen insgesamt 2.019 Kilometer zurück, überwanden 25.000 Höhenmeter und durchquerten alle neun Bundesländer. Als „Grenzgänger“ erreichten sie nicht nur die Grenzen Österreichs, sondern auch ihre eigenen persönlichen Grenzen. Nun sind fünf Jahre vergangen, und es ist Zeit für eine Wiederholung, bzw. eine erweiterte Version.
„Zum Jubiläum orientieren wir uns an dem Grenzen überschreitenden Fluss“, sagt der Initiator der Aktion 2019 und 2024, der Linzer Theologe Helmut Eder, Anstaltsseelsorger in Garsten und Referent für Gefängnisseelsorge. 2019 noch Obdachlosenseelsorger, hatte er die Erfahrung gemacht, dass er zu seinen Klient:innen, die auf der Straße leben, oftmals leichter Zugang findet, wenn er von seiner persönlichen Sportleidenschaft erzählt: Eder ist Triathlet, hat die Langdistanz „Ironman“ mit 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und dem Marathonlauf über 42,195 km bewältigt. Daraus entwickelte er die Idee, Beruf und Hobby durch ein einzigartiges Projekt zu verknüpfen.
Mit Eder sportlich unterwegs sind Michael Münzner, Leiter des Bereichs Verkündigung & Kommunikation der Diözese Linz, Paul Neunhäuserer, Referent für Ehevorbereitung und Regenbogenpastoral sowie Ehe-, Familien- und Lebensberater, Christoph Burgstaller, Leiter des Bildungshauses Schloss Puchberg, Heinz Mittermayr, Referent im Team mensch & arbeit und Gerhard Kobler, Pfarrer in Haslach an der Mühl und Pfarrprovisor von St. Oswald bei Haslach.
V. l.: Michael Münzner, Paul Neunhäuserer, Helmut Eder, Christoph Burgstaller, Heinz Mittermayr und Gerhard Kobler vor dem Stift Melk ©Helmut Eder
Sportliche Challenge mit sozialem Charakter
„In dieser erweiterten Version – 12 Füße für ein Halleluja 2.0 – fahren wir mit dem Rad gemeinsam über mentale, politische, geografische und kulturelle Grenzen hinweg ans Schwarze Meer“ sagt Eder. Die Sportler werden über Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien unterwegs sein. Immer in Zweier- oder Dreierteams, begleitet von einem Transporter. Begonnen wird am 24. September mit dem Prolog von Passau nach Linz. Am 25. September erfolgt der eigentliche Start: Nach einem Gottesdienst im Linzer Mariendom mit Bischof Manfred Scheuer geht es in der Früh vom Domplatz weg nach Budapest. Die weitere Strecke führt über Belgrad, Sofia und Bukarest bis nach Tulcea. Die Ankunft am Donaudelta mit Mündung ins Schwarze Meer ist für den 4. Oktober geplant. Im Anschluss geht es für die Kirchensportler nach 2.350 Kilometern auf vier statt zwei Rädern, also mit dem Auto, wieder heimwärts.
Die Initiative hat vor allem einen starken sozialen Aspekt. Entlang der Strecke werden einige Hilfsprojekte besucht: die Obdachlosenhilfe in Budapest, die Flüchtlingshilfe in Belgrad, das Kindertageszentrum im Romaviertel von Sofia und das Tageszentrum für ehemalige Straßenkinder in Bukarest. Auf dem Weg werden wieder Spenden gesammelt für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen.
Eder rechnet heuer mit einer anstrengenderen Tour. „Schließlich haben wir Tagesetappen mit über 400 Kilometern. Und bei Dunkelheit müssen wir in unseren Quartieren sein“, sagt er. Für mögliche kleine Pannen ist vorgesorgt: „Natürlich haben wir Ersatzreifen, Pumpen und Flickmaterial dabei!“
Weitere Informationen:
12 Füße für ein Halleluja 2.0 (dioezese-linz.at)
Spendenkonto: AT42 3441 0001 0613 6899