Mittwoch 24. April 2024

Lange Nacht der Kirchen mit sommerlicher Leichtigkeit und Lebensfreude

Eine Nacht, in der Leichtigkeit und Lebensfreude, Vielfalt und Miteinander erlebbar wurden: So präsentierte sich am 2. Juni 2023 die 17. Lange Nacht der Kirchen. Ein buntes Angebot lud zum Innehalten, Stillwerden und Genießen ein.

Auch heuer setzten die christlichen Kirchen mit dem traditionellen ökumenischen Event am 2. Juni 2023 wieder ein kräftiges Zeichen der Gastfreundschaft, Offenheit und Vielfalt. In 95 Kirchen, Kapellen und Begegnungsorten in ganz Oberösterreich erwarteten die zahlreichen Besucher:innen bei knapp 300 Veranstaltungen – 100 davon in Linz – 440 Stunden Programm voller Inspiration, Begegnung und Muße. Freudig, freundlich und unbeschwert: So sollte die Lange Nacht der Kirchen erlebt werden. Dass dieses Wunschziel erreicht wurde, zeigte die Freude und Begeisterung der Besucher:innen. Möglich gemacht haben dies tausende Ehrenamtliche, die die Lange Nacht der Kirchen vorbereitet bzw. gestaltet haben. „In dieser Nacht wurde deutlich spürbar, dass wir gemeinsam unterwegs sind – Menschen aus verschiedenen Kirchen, Kulturen und Weltanschauungen. Der Geist Gottes ist Bewegung und versetzt in Bewegung. Wir haben Tanz, Musik, Gesang, Klang und Gebet erlebt – Bewegung in ihren schönsten Formen. Und auch der laue Sommerabend hat zum Unterwegssein, Flanieren und Gustieren eingeladen“, so Ökumene-Referentin Gudrun Becker, die sich über einen gelungenen Abend mit regem Besucherinteresse freute.

 

 

Ökumenische Vesper: Mit den gemeinsamen Anliegen in Bewegung bleiben

 

Auftakt der Langen Nacht der Kirchen in Linz war das ökumenische Abendgebet mit Vertreter:innen der christlichen Kirchen in Oberösterreich: Diözesanbischof Manfred Scheuer, Dompfarrer Maximilian Strasser und Ökumene-Referentin Gudrun Becker (Römisch-katholische Kirche), Superintendent Gerold Lehner und Pfarrer Wolfgang Ernst (Evangelische Kirche A. B.), Kurator Heinrich Benz (Evangelische Kirche H. B.), Pastor Martin Obermeir-Siegrist (Evangelisch-methodistische Kirche), Pfarrer Samuel Ebner und Vikarin Elisabeth Steinegger (Altkatholische Kirche), Diakon Nemanja Micic (Serbisch-orthodoxe Kirche), Pfarrer Sorin Bugner (Rumänisch-orthodoxe Kirche) und Antonius Abousif (Koptisch-orthodoxe Kirche). Musikalisch gestaltet wurde die Vesper vom Chor der Altkatholischen Kirche unter der Leitung von Diana Zsebe. Außerdem musizierten Domkapellmeister Andreas Peterl als Kantor und Domorganist Wolfgang Kreuzhuber an der Orgel.

 

Bischof Manfred Scheuer am Beginn der ökumenischen Vesper: „Schwer und leicht sind Wirklichkeiten der Seele und des sozialen Zusammenlebens. Wir sehnen uns nach Lebendigkeit. Möge dieser Abend eine Zeit der Lebensfreude und des Aufatmens werden.“

 

In seiner Predigt nahm Pfarrer Wolfgang Ernst von der Evangelischen Kirche A. B. Bezug auf das biblische Motto der diesjährigen Langen Nacht der Kirchen aus dem Buch der Weisheit: „Denn auf den Tag folgt die Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit.“ (Weisheit 7,30). In poetischer Sprache spreche dieses Buch vom kostbaren Schatz der Weisheit. Ein Satz daraus begleite ihn seit vielen Wochen, so Ernst: ‚Denn die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung; in ihrer Reinheit durchdringt und erfüllt sie alles.‘ Die Weisheit, die nicht starr und ortsfest, sondern in Bewegung und unterwegs sei, sich auf den Weg zu den Menschen mache, sehe er als herrliches Bild für die Lange Nacht der Kirchen, in der Menschen unterwegs seien, durch die Stadt wanderten und neue, vielleicht unbekannte Orte aufsuchten.

 

Es der Weisheit gleichzutun und in Bewegung zu bleiben, tue nicht nur den Menschen gut, sondern auch der Kirche Jesu Christi, wie Ernst betonte: „Wir können nicht stehen bleiben, wir können nicht so tun, als wäre alles so gut, wie es gerade ist.“ So wie die Kirche in ihren Anfängen aus verschlossenen Häusern heraus in die Welt getreten sei, so seien auch die Besucher:innen der Langen Nacht der Kirchen in Bewegung – „nicht nur äußerlich durch unser Gehen, nicht nur geistig durch unser Denken, sondern auch in unserem Herzen“, so Ernst.

 

Miteinander in Bewegung waren auch jene Pilger:innen, die bereits am Nachmittag vom Pöstlingberg zum Mariendom gepilgert waren, um dort die ökumenische Vesper mitzufeiern. Ebenfalls in Bewegung kommen soll eine Friedenskerze, die bei der ökumenischen Vesper im Dom zum ersten Mal entzündet wurde und künftig zu ökumenischen Friedensgebeten in verschiedene Kirchen „wandern“ wird. „Wir müssen mit unseren Anliegen in Bewegung bleiben, auch mit unseren Taten – denn so handeln wir weise. Möge uns Gott dies und den Frieden schenken“, schloss der evangelische Pfarrer.

 

Auch der Wunsch für die Nacht, den Pastor Martin Obermeir-Siegrist am Ende der Feier formulierte, hatte den Frieden zum Inhalt: „Der Auferstandene hat zu seinen Jüngern gesagt: ‚Friede sei mit euch.‘ Das war ein üblicher Gruß, wie wenn wir zu jemandem ‚Pfiat di’ sagen. Aber jedes Mal, wenn dieser Gruß mit Gottes Weisheit und seinem Geist erfüllt ist, bewegt er etwas in den Herzen. Ich wünsche euch, dass ihr Gottes Frieden in die Nacht hinaustragt, wenn ihr jetzt in Bewegung kommt. Sagt den Menschen den Segen und den Frieden zu.“

 

Ökumenisches Abendgebet mit Vertreter:innen der christlichen Kirchen im Linzer Mariendom als Auftakt zur Langen Nacht der Kirchen

Ökumenisches Abendgebet mit Vertreter:innen der christlichen Kirchen im Linzer Mariendom als Auftakt zur Langen Nacht der Kirchen. © Diözese Linz / Kienberger

 

Gelebte Ökumene und bunte Vielfalt

 

Erlebbar wurde Ökumene nicht nur bei der ökumenischen Vesper im Linzer Mariendom, sondern unter anderem auch in der „ökumenischen Begegnungszone“ auf dem Martin-Luther-Platz in Linz, wo Besucher:innen mit Vertreter:innen der christlichen Kirchen ins Gespräch kamen und eine Stärkung für den Leib zu sich nehmen konnten. Eine orthodoxe Vesper in griechischer und deutscher Sprache wurde in der Pfarrkirche St. Michael am Bindermichl gefeiert. In der Evangelischen Christuskirche in Wels fand ein ökumenisches Friedensgebet statt – wie jeden Freitag seit Beginn des Ukraine-Kriegs. In Maria Scharten veranstalteten der evangelische und katholische Kirchenchor ein gemeinsames Konzert. In Vöcklabruck zogen katholische, evangelische und neuapostolische Christ:innen gemeinsam von einer Kirche zur nächsten, um gemeinsam die verschiedenen Veranstaltungen zu besuchen. In der Pfarre Steyr-Resthof bildete eine ökumenische Abschlussandacht das Ende der Langen Nacht der Kirchen.

 

Der Vielfalt waren bei der Langen Nacht der Kirchen in ganz Oberösterreich keine Grenzen gesetzt. Die bunte Programm-Palette beinhaltete Musik und Tanz, Vorträge und Lesungen, Meditation und Stille, (interkulturelle) Begegnung, sozial-, gesellschafts- und kirchenpolitische Themen, aber auch spezielle Kirchenführungen und Turmbesteigungen, Kirchen-Kabarett und Kino, Lichterlabyrinth und „Margareta“-Fotoshooting, Escape Room und Schnitzeljagd, Zauberkünste und Kulinarisches aus aller Welt. Bei aller Leichtigkeit kam auch der Tiefgang nicht zu kurz: Themen wie Armut und Tod kamen genauso zur Sprache wie Klimawandel und Nachhaltigkeit. Besondere Einheit in der Vielfalt bewies das Dekanat Reichersberg, in dem alle 16 Pfarren gemeinsam an der Langen Nacht der Kirchen teilnahmen; in der Pfarrkirche Münsteuer gestalteten sie den Abend mit Beiträgen aus verschiedenen Pfarren.

 

Theater Malaria, ein Schauspielensemble des Diakoniewerks, in der Martin-Luther-Kirche.

Theater Malaria, ein Schauspielensemble des Diakoniewerks, in der Martin-Luther-Kirche.
© Diözese Linz / Kienberger

 

 

Ein Fest für alle Sinne

 

Die fast 300 Veranstaltungen, 100 davon in Linz, hatten für jeden Geschmack etwas zu bieten. Die musikalischen Darbietungen spannten einen Klangbogen von Chor- und Sologesang über Orgel- und Instrumentalmusik bis hin zu Volksmusik und Schlager. Die Besucher:innen begaben sich auf Klangreisen durch verschiedene Länder und Epochen. In Linz servierten unter anderem der Hard-Chor The New Generation, die Chor-i-Feen, das Vokalsextett Voices, der Upper Austrian Gospel Choir und das Vokalensemble b.choired klangliche Leckerbissen. Blasmusik vom Feinsten erklang im Mariendom, wo die Energie AG Musik aufspielte. Im Linzer Bischofshof bespielte das Anabarb Schachinger Trio den Innenhof mit einer frischen Pop- und Bluesauslese mit rockiger Barrique-Note und jazzigem Abgang.

 

Kunst für das Auge boten etwa im Bischofshof die Zeichnungen des Künstlers Heliodor Doblinger und das unter der Anleitung von Künstlerin Cécile Belmont im Kollektiv gestickte Fastentuch. Beeindruckend war auch die „Flower Power“ in der Linzer Ursulinenkirche, wo die Landesinnung der Gärtner:innen und Florist:innen den Kirchenraum mit einer Ausstellung zu sakraler Blumendekoration im wahrsten Sinne des Wortes zum Blühen brachte. Zu einer aufrüttelnden Expedition durch Wahrheit und Fiktion zum Thema „Klimakatastrophe“ lud das Theater Malaria, ein Schauspielensemble des Diakoniewerks, in der Martin-Luther-Kirche ein. Und wer nicht nur genießen, sondern aktiv mitmachen wollte, konnte beim Tanzen in Bewegung kommen: ob bei Boogie-Woogie, Swing und Rock’n Roll auf dem Martin-Luther-Platz oder zu Techno- und House-Klängen in der Jugendkirche Grüner Anker in Urfahr.

 

Eine Lange Nacht der Kirchen, die in Bewegung bringt: Boogie-Woogie, Swing und Rock’n Roll auf dem Martin-Luther-Platz.

Eine Lange Nacht der Kirchen, die in Bewegung bringt: Tanz auf dem Martin-Luther-Platz. 
© Diözese Linz / Kienberger

 

Lange Nacht für die Kleinsten

 

In Linz wurde der Mariendom am Freitagnachmittag zum Kinderdom – mit einem abwechslungsreichen Programm für Familien. Spezielle Domführungen gaben spannende Einblicke in besondere Bereiche des Mariendoms. Die jungen Besucher:innen konnten mit Domorganist Wolfgang Kreuzhuber die Rudigierorgel hautnah erleben, sich unter Anleitung von Domhüttenmeister Gerhard Fraundorfer in der Dombauhütte betätigen, mit Dombaumeister Michael Hager den Dom nachbauen oder mit Markus Grall von den Glaswerkstätten Schlierbach Kunstvolles aus Glas anfertigen. Ein vielfältiges Kinderprogramm gab es in ganz Oberösterreich: von der Kinder-Kirchen-Rallye in Peuerbach über spannende Stunden mit der Lesemaus in Attnang-Puchheim bis hin zur kreativen Kinderkirche in St. Georgen an der Gusen.

 

Domführungen für Familien mit speziellen Ein- und Ausblicken.

Domführungen für Familien mit speziellen Ein- und Ausblicken. © Diözese Linz / Kienberger

 

 

Friede als thematischer Akzent

 

Dass die Sehnsucht nach Frieden viele Menschen bewegt, zeichnete sich auch im Programm der Langen Nacht der Kirchen ab: Das Thema zog sich wie ein roter Faden durch viele Veranstaltungen in Linz und ganz Oberösterreich. Eine Auswahl: Die Jägerstätter-Ausstellung der Friedensbibliothek Berlin unter dem Titel „Besser die Hände als der Wille gefesselt“ beleuchtete das Leben von Franz Jägerstätter. Der Friedensgedanke stand im Mittelpunkt des Konzerts des Hard-Chor The New Generation in der Martin-Luther-Kirche in Linz. Ein Konzert für den Frieden und eine Friedens-Agape wurden auch in der Dreifaltigkeitskirche in Ried im Innkreis veranstaltet. Friedenslieder erklangen unter anderem in Freistadt und Grünbach bei Freistadt. Glockenläuten für den Frieden stand in der Pfarrkirche Pennewang auf dem Programm. Die Nachtgedanken und Taizé-Gesänge in der Evangelischen Friedenskirche Bad Ischl hatten ebenfalls den Frieden zum Thema. In der Evangelischen Christuskirche in Wels fand ein ökumenisches Friedensgebet statt.

 

www.langenachtderkirchen.at/linz

 

Die Energie AG Musik spielte im Mariendom auf.
Der „Hard-Chor The New Generation“ sang in der Martin-Luther-Kirche für den Frieden.
Stilles Gebet in der Karmelitenkirche
Kunst, Musik und Tanz im Mariendom
„Flower Power“ in der Ursulinenkirche.
„Flower Power“ in der Ursulinenkirche.
Lange Nacht der Kirchen: Der Mariendom in einem anderen Licht

© Diözese Linz / Kienberger

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