Freitag 29. März 2024

„Preis der Orden“ an drei außergewöhnliche Projekte verliehen

Das „Quartier 16“ der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, das Begegnungscafé „dieQuelle.komm“ der Frohbotinnen in Feldkirch und die Sozial- und Gesundheitspraxis „dock“ der Vinzenz Gruppe gewinnen den Preis der Orden 2022.

Die Preise wurden im Rahmen des Österreichischen Ordenstages am 22. November 2022 verliehen. Die Laudator:innen Rita Kupka-Baier, Georg Nuhsbaumer und Harald Schiffl betonten das außergewöhnliche soziale und spirituelle Engagement der Preisträger:innen, alle drei Projekte liegen an den Schnittstellen zwischen Ordensgemeinschaften und anderen kirchlichen oder gesellschaftlichen Organisationen. Erzabt Korbinian Birnbacher, Vorsitzender der Österreichischen Ordenskonferenz, und Generalsekretärin Sr. Christine Rod überreichten die Preise an die Gewinner:innen. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert, der zu gleichen Teilen auf die drei Gewinner aufgeteilt wird.

 

Die drei Gewinnerprojekte stehen fest und wurden im Zuge der Ordenstagungen 2022 geehrt: 'Quartier 16', 'dieQuelle.com' und 'dock - Sozial- und Gesundheitspraxis

Die drei Gewinnerprojekte stehen fest und wurden im Zuge der Ordenstagungen 2022 geehrt: "Quartier 16", "dieQuelle.com" und "dock - Sozial- und Gesundheitspraxis". © Elisabeth Mayr/Ordensgemeinschaften, MSC

 

 

Quartier 16 – Wohnung. Begleitung. Orientierung für Frauen

 

„Eigenständigkeit und Selbstbestimmung von Frauen – man muss die Franzis von Vöcklabruck und ihre Spiritualität nicht näher kennen, allein durch die Ziele ihres Projektes ‚Quartier 16‘ wird zumindest ein Aspekt deutlich, wie sie präsent, relevant und wirksam sein möchten: Frauen in Notsituationen für eine Übergangszeit Quartier zu geben und sie zu begleiten und unterstützen. Bemerkenswert an der Initiative ist die professionelle Abgrenzung des Angebotes und die Zusammenarbeit mit anderen sozialen Diensten. Das ermöglicht genau dort zu helfen, wo sonst bisher niemand hilft. Auch ästhetisch beeindruckt dieses Projekt. Ist doch das Quartier in einem renovierten historischen Gebäude untergebracht und sehr ansprechend gestaltet“, so Laudator Georg Nuhsbaumer.

 

Lebenspraktische Begleitung

 

Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck gründeten im Oktober 2021 das Quartier 16 – ein Haus für Frauen mit oder ohne Kinder(n) in schwierigen Berufs-, Beziehungs- und Lebenssituationen im Stadtzentrum von Vöcklabruck (OÖ). Die Frauen werden dort sozialpädagogisch und lebenspraktisch begleitet, dies beinhaltet unter anderem die Unterstützung bei der Tagesstruktur, Einzelgespräche, Hilfe bei Behördengängen, pädagogische Unterstützung uvm. Durch diese lebenspraktische und sozialpädagogische Betreuung wird die Eigenständigkeit der Frauen bzw. Familien erhalten und gefördert. Mit Unterstützung des "Quartier 16" schaffen die Frauen den Weg zurück in ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben. Das Team im "Quartier 16" besteht aus hauptamtlichen Sozialpädagoginnen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.

 

„Für uns ist diese ganz besondere Auszeichnung ein Geburtstagsgeschenk: Vor einem Jahr sind die ersten Frauen ins Quartier 16 eingezogen – 26 Frauen, 15 Kinder und ein Hund sind es bis heute. Das ist nur durch den Rückhalt des Ordens und die Unterstützung und das Engagement vieler möglich – dafür möchte ich mich bedanken“, freute sich Sr. Ida Vorel. „Wir freuen uns riesig!“, betonte auch Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer bei der Preisverleihung und bedankte sich bei den engagierten Mitarbeiterinnen des Quartier 16 und der Leiterin Sr. Ida Vorel.

 

 

Ein Platz für Frauen in Notsituationen: Das 'Quartier 16' in Vöcklabruck der Franziskanerinnen erhielt ebenfalls den Preis der Orden.

Ein Platz für Frauen in Notsituationen: Das "Quartier 16" in Vöcklabruck der Franziskanerinnen erhielt den Preis der Orden. © Elisabeth Mayr/Ordensgemeinschaften, MSC

 

 

dieQuelle.com – Begegnungscafé in Feldkirch

 

„In den Regeln einer katholischen Gemeinschaft zu lesen, dass die Mitglieder der Gemeinschaft sich mit den Strukturen, in denen Menschen leben, auseinandersetzen, macht aufmerksam. Und neugierig darauf, wie das umgesetzt wird. Mit dem Projekt dieQuelle.komm wird über die Grenzen der Wohlfühlzone hinausgegangen, was schon am Ort – in Bahnhofsnähe, nie ein ‚gutes‘ Viertel – ersichtlich ist. Alle werden willkommen geheißen. Kommen tun vor allem Menschen, die im eigentlich öffentlichen einen privaten sozialen Raum suchen. Paradox?“, so Laudatorin Rita Kupka-Baier über das Projekt dieQuelle.komm.

 

Ein Herzensort

 

Seit 2017 gibt es dieQuelle.komm der Frohbotinnen – ein Begegnungscafé direkt am Bahnhof Feldkirch (Vbg.). Jeweils zwei Ehrenamtliche empfangen die Gäste, bieten ihnen gratis Kaffee oder Tee an und stehen für Gespräche oder als Lern- oder Spielpartner zur Verfügung. Es ist für jede und jeden offen: Menschen, die als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind, Menschen, die sich einfach über Gesellschaft freuen, die unter Einsamkeit leiden oder mit psychischen Störungen leben, oder die einfach nur die Wartezeit bis zur Weiterfahrt mit dem Zug hier überbrücken wollen. „Es ist ein Projekt, das ganz bewusst auf professionelle Beratung und Unterstützung verzichtet und ein Herzensort sein will, ganz im Sinne von ‚Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.‘ (Mt 11,28)“, so die Frohbotinnen.

 

Die Preis-der-Orden-Gewinner aus Felkirch: 'dieQuelle.komm' - das Begegnungscafé in Feldkirch.

Die Preis-der-Orden-Gewinner aus Felkirch: "dieQuelle.komm" - das Begegnungscafé in Feldkirch. © Elisabeth Mayr/Ordensgemeinschaften, MSC

 

dock – Sozial- und Gesundheitspraxis

 

In der Sozial- und Gesundheitspraxis dock können nichtversicherte und/oder wohnungs- bzw. obdachlose Menschen an das Gesundheitssystem „andocken“. Sie erhalten dort sozialarbeiterische Beratung und Entlastung und medizinische Behandlung durch Fachärzte. Pflegekräfte, Hebammen, Therapeuten etc. ergänzen das Angebot. dock wurde Ende 2021 vom neunerhaus und der Vinzenz Gruppe gemeinsam gegründet, die Ordination befindet sich im 10. Bezirk in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs, einer Gegend mit einer hohen Frequenz der betroffenen Personengruppe. Die Beratung und Behandlung in dock erfolgt durch beim neunerhaus angestellte Sozialarbeiterinnen und durch rund 25 ehrenamtlich tätige medizinische Fachkräfte aus den Spitälern der Vinzenz Gruppe und aus dem Netzwerk von neunerhaus.

 

Preis-der-Orden-Gewinner 2022: 'dock - Sozial- und Gesundheitspraxis' der Vinzenz Gruppe und neunerhaus

Preis-der-Orden-Gewinner 2022: "dock - Sozial- und Gesundheitspraxis" der Vinzenz Gruppe und neunerhaus. © Elisabeth Mayr/Ordensgemeinschaften, MSC

 

Der „Preis der Orden“

 

Der Preis der Orden wird alle zwei Jahre von den Ordensgemeinschaften Österreich verliehen. Ziel ist es, Initiativen aus dem Umfeld der Orden, die kirchlich und gesellschaftlich relevant und wirksam sind, zu stärken. Ordensgemeinschaften beweisen mit den ausgezeichneten Vorzeigeprojekten, dass Sie Brücken ins Leben aller Menschen bauen und somit Berührungspunkte schaffen. Die Jury besteht aus Mitgliedern der Ordensgemeinschaften und öffentlichen Einrichtungen. In diesem Jahr waren Rita Kupka-Baier, Georg Nuhsbaumer, Harald Schiffl, Rudolf Luftensteiner, Sr. Christine Rod und Renate Magerl in der Jury vertreten.

Die Gestaltung des Preises an sich ist eine Ordensteamleistung: Bruder Thomas Hessler OSB vom Europakloster Gut Aich hat den Preis entworfen und ihn dann gemeinsam mit den Glaswerkstätten des Stiftes Schlierbach angefertigt.

 

 

Die „Österreichische Ordenskonferenz“

 

Die Österreichische Ordenskonferenz ist die gemeinsame Vertretung der katholischen Männer- und Frauenorden Österreichs. Insgesamt sind 193 Ordensgemeinschaften Mitglieder der Ordenskonferenz, davon 106 Frauenorden und 87 Männerorden. 4.310 Ordensfrauen und Ordensmänner wirken in Österreich.

 

Renate Magerl / Ordensgemeinschaften Österreich | Susanne Sametinger / Franziskanerinnen von Vöcklabruck

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