Freitag 29. März 2024

Umfassende Hilfe in Krisenzeiten

Wie die Katholische Kirche in Oberösterreich versucht, in Krisenzeiten zu helfen, darüber wurde in der Pressekonferenz am 3. November 2022 im OÖ. Presseclub ein Überblick gegeben.

Die Diözese Linz ist um umfassende Hilfe in Krisenzeiten bemüht. In einer hybrid veranstalteten Pressekonferenz anlässlich des bevorstehenden kirchlichen Welttags der Armen (13. November) und der jährlichen "Elisabethsammlung" wurde dazu am am 3. November 2022 im OÖ. Presseclub auf konkrete Maßnahmen und Einrichtungen verwiesen, die Menschen mit finanziellen und psychischen Problemen, Kindern und Jugendlichen, Wohnungslosen, Alleinerzieherinnen, pflegenden Angehörigen oder Haftentlassenen zugute kommen. Gesprächspartner:innen waren Bischof Manfred Scheuer, Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ, Michaela Haunold, Leiterin der Caritas Sozial-Beratungsstellen sowie Irene Huss, designierte Pastoralvorständin der Pfarre Braunau. 

 

Am Podium (v.l.) Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ, Bischof Manfred Scheuer, Michaela Haunold, Leiterin der Caritas Sozial-Beratungsstellen sowie (online zugeschaltet) Irene Huss, design. Pastoralvorständin der Pfarre Braunau

Am Podium (v.l.) Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ, Bischof Manfred Scheuer, Michaela Haunold, Leiterin der Caritas Sozial-Beratungsstellen sowie (online zugeschaltet) Irene Huss, design. Pastoralvorständin der Pfarre Braunau © Diözese Linz / Kienberger

 

Bischof Manfred Scheuer betonte, die biblische "Option für die Armen" spiele auch heute noch eine zentrale Rolle für das soziale Handeln der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Den von ihm eingerichteten Welttag der Armen verstehe Papst Franziskus als eine "gesunde Provokation", die dabei helfe, "über unsere Lebensweise und die vielen Formen der Armut der Gegenwart nachzudenken". Armut habe viele Gesichter und Facetten, "auch bei uns in Oberösterreich", wies Scheuer hin. Gerade jetzt sei angesichts der Teuerungswelle eine Zuspitzung wahrnehmbar.

 

Als "wichtige kirchliche Akteure auf der sozialen Landkarte Oberösterreichs" nannte der Bischof die vielen Handlungsfelder der Caritas, aber auch das flächendeckende regionale Netz von solidarisch engagierten Pfarren und Ordensgemeinschaften, die kategoriale Seelsorge an Orten wie Krankenhäusern, Seniorenheimen, Betrieben, Jugendzentren und Gefängnissen, weiters die Hilfsangebote der Katholischen Aktion und Initiativen wie die Telefonseelsorge oder die Beratungsstellen für Arbeitssuchende oder Menschen in Ehe und Partnerschaft.

 

Bischof Manfred Scheuer

Bischof Manfred Scheuer © Diözese Linz / Kienberger

 

Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ, machte auf die zahlreichen Angebote der Caritas OÖ aufmerksam. Er nannte Beispiele wie das Kinder- und Jugendkompetenzzentrum (KIJUK) in St. Isidor in Leonding, die Wohn- und Begleitungsangebote von "Invita", die Tageszentren Wärmestube und "FRIDA" für von Wohnungslosigkeit Betroffene, die CARLA-Second-Hand-Shops und die Lerncafes für Schülerinnen und Schüler. Die aktuellen Teuerungen treffen laut Kehrer "jene am härtesten, die auch bislang schon wenig zum Leben hatten". 

 

Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ

Franz Kehrer, Direktor der Caritas OÖ © Diözese Linz / Kienberger

 

Solidarität ist das Bindemittel unserer Gesellschaften

 

Über die 15 Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich berichtete Michaela Haunold, Leiterin der Caritas Sozial-Beratungsstellen: 2021 wurden dort rund 15.000 Menschen in Not unterstützt. Und heuer steige diese Zahl deutlich an: "Bis Ende Oktober sind heuer um zehn Prozent mehr Menschen zu uns gekommen als im Vorjahr. Im Vergleich mit 2019 – also vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie – sind es um 25 Prozent mehr." Rund um den Jahreswechsel, wenn die Strom-Nachzahlungen eintreffen, erwartet Haunold eine weitere Erhöhung der Nachfrage. Die Klientel verändert sich laut der Sozialexpertin: Es kämen zunehmend Menschen, die davon überrumpelt seien, "nicht zu wissen, woher das Geld für den nächsten Lebensmitteleinkauf, die nächste Miete oder die Monatskarte für den Verkehr kommt". Dadurch hätten die Sozialberatungsstellen deutlich mehr mit verzweifelten Menschen zu tun, aber auch mit solchen, "die sich schämen, bei uns zu sein".

 

Michaela Haunold, Leiterin der Caritas Sozial-Beratungsstellen

Michaela Haunold, Leiterin der Caritas Sozial-Beratungsstellen © Diözese Linz / Kienberger

 

Irene Huss kommt in ihrer Arbeit als Betriebsseelsorgerin und Pastoralvorständin immer wieder in Kontakt mit armutsbetroffenen und -gefährdeten Menschen. Manche gingen zwar täglich zur Arbeit, hätten sogar zwei oder mehrere Arbeitsstellen, aber es komme vor, dass das Geld trotzdem nicht reicht, "weil man von den Gehältern im Niedriglohnsektor einfach nicht leben kann". In Braunau gebe es eine bewährte Vernetzung mit dort ansässigen Beratungs- und Sozialeinrichtungen, so Huss. Diese würden unterstützt durch den "umgekehrten Adventkalender", den die vier Braunauer Stadtpfarrgemeinden in Kooperation mit der Caritas durchführen: "Statt etwas zu bekommen, gibt man etwas her – etwa Hygieneartikel, haltbare Lebensmittel, Gutscheine", schilderte die Pastoralvorständin die Initiative, durch die gespendete Sachspenden und Gutscheine unkompliziert weitergegeben werden.

 

"Solidarität ist das Bindemittel unserer Gesellschaften" und die Sorge für die Mitmenschen "Aufgabe der gesamten Kirche mit all ihren Einrichtungen", waren sich die Expert:innen einig. Die Elisabethsammlung, die in den oberösterreichischen Pfarren am Welttag der Armen am 13. November im Vorfeld des Festtags der sozial engagierten heiligen Elisabeth von Thüringen (1207-1231) am 19. November durchgeführt wird, leistet einen wesentlichen Beitrag zur Hilfe von Notleidenden.

 

 

Weitere Infos: 

Lesen Sie hier die ausführlichen Statements zur Pressekonferenz

und erfahren Sie mehr über die sozialen Angebote der Katholischen Kirche in Oberösterreich.

 

 

(kathpress)

 

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